Unsere Webseite nutzt Cookies und weitere Technologien, um die Benutzerfreundlichkeit für Sie zu verbessern und die Leistung der Webseite und unserer Werbemassnahmen zu messen. Weitere Informationen und Optionen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Ok

Gleitzeitreglement: So erstellen Sie es rechtssicher

Wenn Sie im Betrieb für die Angestellten ein flexibles Arbeitszeitsystem einführen wollen, benötigen Sie ein Gleitzeitreglement, damit für alle Mitarbeitenden die gleichen Regelungen gelten. Dieser Arbeitshilfen-Beitrag zeigt Ihnen, wie Sie ein möglichst optimales Gleitzeitreglement zusammenstellen können.

11.01.2022 Von: David Schneeberger
Gleitzeitreglement


Schritt 1: Arbeitszeit definieren  

Setzen Sie die Arbeitszeit fest, welche pro Tag/Woche/Monat einzuhalten ist.

Schritt 2: Block- und Gleitzeiten festlegen

Bestimmen Sie, welchen Zeitraum die Blockzeiten am Vor- und Nachmittag umfassen, in denen die Arbeitnehmer am Arbeitsplatz zu sein haben. Definieren Sie auch den frühesten Arbeitsbeginn und das späteste Arbeitsende pro Tag für die Gleitzeit. Beachten Sie dabei die Höchstarbeitszeiten nach ArG (Art. 10 ArG). Legen Sie die Minimal- und Maximaldauer der täglichen Pausen fest.

Schritt 3: Monatsübertrag bestimmen

Entscheiden Sie sich, wie viele Stunden (plus/minus) am Monatsende auf den Folgemonat übertragen werden dürfen (das muss dann auch monatlich überprüft werden).

Schritt 4: Art der Zeiterfassung

Ein Gleitzeitsystem funktioniert nur, wenn eine detaillierte Zeiterfassung vorgenommen wird (ohnehin in Art. 73 ArGV 1 vorgeschrieben). In Frage kommen Stempeluhren, Zeittotalisator, Erfassung durch den Arbeitnehmer in einer Zeittabelle im EDV-System.

Schritt 5: Arbeitsverhinderungen aus persönlichen Gründen  

Halten Sie im Gleitzeitreglement fest, dass Arbeitsverhinderungen aus persönlichen Gründen (insbesondere Arztbesuche usw.) nach Möglichkeit in die Randzeiten der Gleitzeit zu legen sind. Regeln Sie, wieweit diese Ausfallzeiten vor- oder nachgeholt werden müssen (Art. 324a OR beachten). Halten Sie auch fest, wer Absenzen während der Blockzeit oder Ferien bewilligt.

Schritt 6: Überstunden im Gleitzeitreglement  

Halten Sie im Reglement fest, dass ein positiver Gleitzeitsaldo nur dann als Überstundenarbeit angesehen werden kann, wenn es sich um angeordnete oder betriebsnotwendige Mehrarbeit gehandelt hat. Regeln Sie, in welcher Zeitdauer diese Mehrarbeit zu kompensieren ist.

Schritt 7: Weiter zu beachtende Vorschriften  

Für Industriebetriebe, die dem ArG unterstellt sind, gelten noch weitere Vorschriften, die einzuhalten sind, z.Bsp.: 

  • es muss eine Betriebsordnung erstellt werden, welche dem kantonalen Arbeitsamt zur Genehmigung vorzulegen ist (Art. 37 - 39 ArG);  
  • der Stundenplan und die Arbeitszeitbewilligungen sind den Angestellten bekannt zu geben (Art. 47 ArG)

Schritt 8: Verfassen des Gleitzeitreglements  

Erstellen Sie das Gleitzeitzeitreglement.  

Schritt 9: Genehmigung  

Lassen Sie das Gleitzeitreglement durch die Arbeitnehmervertretung im Betrieb oder die Angestellten genehmigen (vgl. Art. 48 ArG für industrielle Betriebe).  

Schritt 10: Bekanntgabe  

Setzen Sie das Reglement in Kraft durch entsprechende Bekanntgabe (für industrielle Betriebe) oder durch Genehmigung der einzelnen Angestellten (mittels Unterschrift).

Newsletter W+ abonnieren