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Trennungsmanagement: Ein Ende ohne Schrecken

Die Art und Weise, wie ein Betrieb mit ausscheidenden Mitarbeitenden umgeht, ist ein Gradmesser der Unternehmenskultur. Ein professionelles Trennungsmanagement zeichnet sich durch Transparenz, Wertschätzung und Sozialverträglichkeit aus.

13.09.2022 Von: Stefanie Seiz
Trennungsmanagement

Eine Kündigung ist keine Alltagssituation – für keinen der Beteiligten. Auch wenn wir uns längst an Medienmeldungen von Massenentlassungen bei Umstrukturierungen gewöhnt haben – sobald es einen selbst betrifft, ist eine Kündigung eine ebenso ungewohnte wie unangenehme Situation. Es gibt kaum eine andere Konstellation im beruflichen Kontext, die so nach Krise schreit wie die vermeintliche Erosion der Lebensgrundlage durch eine Kündigung. Es bringt nichts, hier darüber zu philosophieren, inwieweit wir uns zu fest über den Job definieren. Fakt ist, dass eine Kündigung einer der einflussreichsten Stressoren überhaupt ist. Manche Studien sprechen der Kündigung gar eine grössere Tragweite zu als dem Tod des Lebenspartners. Wir tragen somit eine hohe Verantwortung im Trennungsprozess. Die erlebte Wertschätzung und Professionalität des Unternehmens durch den Gekündigten, prägt seine zukünftigen Handlungsmöglichkeiten. Was bedeutet dies genau für uns?

Trennungsgrund klar benennen

Die Frage, was genau zur Entscheidung geführt hat, sich von einem Mitarbeitenden zu trennen, wird vielfach vermieden. Vorgeschobene Begründungen wie «wir müssen uns leider aus wirtschaftlichen Gründen von ihnen trennen» geben wenig Aufschluss und entsprechen oftmals nur der halben Wahrheit. Wir vermeiden damit klar Stellung zu beziehen und unsere Beweggründe offen zu legen. In der Begleitung von tausenden Fach- und Führungskräften in der beruflichen Neuorientierung sehen wir, dass diese Intransparenz Folgen hat. Den Betroffenen wird die Chance genommen, an ihren Schwächen zu arbeiten und damit auch neue Optionen zu entwickeln. Die Frage nach dem Grund klingt oftmals noch Monate nach, denn die Antworten fehlt, wieso ich und nicht ein Kollege oder eine Kollegin? Was dazu führt, dass eine Blockade für die Neuorientierung besteht. Denn Transparenz heisst dem Gekündigten die Möglichkeit für eine schnellstmögliche Reintegration in den Arbeitsmarkt zu geben. Es bedeutet jedoch nicht den Freipass für eine schonungslose Abrechnen im Kündigungsgespräch.

Die Trennungsgründe sind zu benennen, idealerweise anhand von konkreten Situationen und Gegebenheiten, was die Nachvollziehbarkeit der Kündigung erhöht. In dieser schwierigen Gesprächssituation ist jedes Wort zu prüfen, für eine grösstmögliche Klarheit unter Einbezug von einer wertschätzenden Formulierung. Diese Gradwanderung ist nicht einfach. Oftmals benötigt es nach dem Kündigungsgespräch weitere Austauschtermine. In diesen Gesprächen kann die gekündigte Person die Situation besser verstehen, fehlende Informationen einholen und die ersten Verarbeitungsschritte machen. Mit dem Vorgehen wird eine wesentliche Unterstützung für die erfolgreiche Repositionierung bzw. Wiedereingliederung des gekündigten Mitarbeitenden angeboten.

Unterstützende Angebote machen

Betriebliche Unterstützungsangebote können gekündigten Mitarbeitenden die Neuorientierung erleichtern. Im Rahmen von Massenentlassungen wird seit Anfang 2014 vonseiten des Staates ein Sozialplan gefordert. Die Ausgestaltung des Sozialplans hat eine wesentliche Auswirkung auf die zeitnahe Reintegration. Abgangsentschädigungen und Lohnfortzahlungen tönen zwar in einem ersten Schritt attraktiv. Die Betroffenen nutzen die bezahlte Freizeit oftmals als Ferien anstatt sich umgehend auf Stellensuche zu begeben. Wichtige Wochen und Monate verstreichen somit ungenutzt für die Neupositionierung. Die lockeren Strukturen einer mehrmonatigen Auszeit erleben vielen in den ersten Wochen als positiv. Beginnt danach die Stellensuche, fällt es Betroffenen oftmals schwer, sich wieder neu zu motivieren, die notwendigen Intensität und Verbindlichkeit aufzubauen. Denn Stellensuche ist ein Fulltime-Job, in der viel Resilienz gefordert ist.

Outplacement als Alternative

Eine sinnvolle Alternative ist stattdessen die Unterstützung bei der beruflichen Neuorientierung durch ein professionelles Outplacement. Der Nutzen für den Betroffenen ist direkt und nachhaltig. Gerade für Personen, die sich einige Jahren nicht beworben haben, sind mit einem stark veränderten Arbeitsmarkt und neuen Anforderungen konfrontiert. Das notwendige Wissen selbst aufzubauen ist oftmals frustrierend, zeitaufwändig und ineffizient. Im Rahmen des Outplacement erhält der Gekündigte alles notwendige Wissen für die erfolgreiche Stellensuche. Zudem stellt der Jobcoach die Prozessbegleitung sicher, erhöht die Fokussierung durch Reflexion und schafft damit die Voraussetzung für erfolgreiche Bewerbungen. Neue Angebote im begleitenden E-Outplacement zur noch effektiveren Wissensvermittlung und Begleitung, stellen dem Begleitenden nochmals ganz neue Unterstützungstools zur Verfügung. Die Kombination von qualitativ hochstehenden Selbstlernzeiten mit persönlichem Austausch ist nicht nur kosteneffektiv, sondern auch ausserordentlich effektiv.

Die Auswahl der richtigen Outplacement-Organisation ist zentral. Denn nur wenn diese das unternehmerische Umfeld versteht und sich bereits mit den unterschiedlichsten Karrierewegen und Jobprofilen auseinandergesetzt hat, erfolgt eine fokussierte Begleitung. Der Job-Coach muss die Suchstrategie des Kandidaten verstehen und wenn nötig optimieren bzw. mit ihm nach neuen Ansätzen suchen. Daneben ist das gegenseitige Vertrauen eine Voraussetzung für den offenen und vertrauensvollen Dialog, der neue Schritte ermöglicht. Die Neupositionierung wird von den Betroffenen oftmals als anstrengend, bis zu einem gewissen Mass sogar unangenehm erlebt, da die eigene Komfortzone verlassen und Entwickeln notwendig wird. Dabei eine Vertrauensperson an der Seite zu wissen, gibt Zuversicht und Mut.

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