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Stellenbeschreibung: Inhalt, Vor- und Nachteile

In Stellenbeschreibungen werden die weisungsbezogene und kommunikative Einordnung von Stellen, Aufgaben und Kompetenzen des Stelleninhabers sowie die Anforderungen an die Stelle festgehalten. Was ist der Inhalt einer Stellenbeschreibung und welchen Nutzen stiftet sie?

10.08.2021 Von: Thomas Wachter
Stellenbeschreibung

Stellenbeschreibungen sichern klare Zuständigkeiten, Unterstellungsverhältnisse und Kompetenzen, berufliche Förderung und gerechte Leistungsbeurteilung.

Stellenbeschreibungen finden sich in der Literatur auch unter den Bezeichnungen «Pflichtenheft», «Tätigkeits- oder Aufgabenbeschreibung», «Positionsbeschreibung» oder «Job-Description». Stellenbeschreibungen sind innerbetrieblich verbindliche Dokumentationen personenbezogener Aufgabenkomplexe, zugehöriger Befugnisse sowie der organisatorischen Einordnung des Stelleninhabers. Häufig werden in Stellenbeschreibungen auch die Anforderungen an den Stelleninhaber aufgenommen. Stellenbeschreibungen sind stets sachbezogen und nie personenbezogen.

Hauptaufgaben der Stellenbeschreibung sind

  • den Arbeitsplatz/die Funktion organisatorisch in die Gesamtstruktur einzugliedern                  
  • die Aufgaben und Tätigkeiten des Arbeitsplatzes klar zu umschreiben                  
  • die Anforderungen des Arbeitsplatzes eindeutig darzulegen                   
  • die Funktion des Arbeitsplatzes in Bezug auf die definierten Ziele auszurichten                  
  • spezifische Elemente, die den Arbeitsplatz auszeichnen, aufzuzeigen.

Die Stellenbeschreibung dokumentiert in verbindlicher und standardisierter Form die einer Person übertragenen Aufgaben und grenzt diese gegenüber andern Aufgabengebieten ab. Dabei werden die Pflichten, die Befugnisse und die Verantwortung festgelegt. Das kann in Bezug auf die arbeitsvertraglichen Verpflichtungen bedeutungsvoll sein, vor allem aber zur Arbeitsorganisation.

Die Stellenbeschreibung stellt eine wichtige Grundlage für die Personalbeschaffung dar. Sie zeigt auf, welche Qualifikationen von Bewerbenden gefordert sind und bildet die Basis für das Anforderungsprofil.

Inhalt einer Stellenbeschreibung

Eine Stellenbeschreibung kann folgende Elemente enthalten:

  • Stellenbezeichnung                   
  • Stelleninhaber/in                   
  • Organisatorische Eingliederung (Abteilung, Team)                  
  • Vorgesetzte Stelle oder Person                  
  • Stellvertretung oder Platzhalter (für/durch)                  
  • Unterstellte Personen oder Stellen                  
  • Ziele der Stelle                  
  • Hauptaufgaben der Stelle                  
  • Detaillierte Aufgaben der Stelle evtl. mit Angaben zum Umfang                  
  • Anforderungen an Stelleninhaber/in (fachliche, persönliche, soziale und weitere)                  
  • Übertragene Verantwortung (Detailziele)                   
  • Kompetenzen (Entscheidungsbefugnisse, Zeichnungsbefugnis / Unterschriftsberechtigung)
  • Erforderliche Kontakte, Information, Zusammenarbeit mit anderen Stellen                  
  • Allfällig weitere Hinweise z.B. auf Weiterbildungsanforderungen, Entwicklungsperspektiven, zukünftige Veränderungen etc.

Vorteile einer Stellenbeschreibung

Eine Stellenbeschreibung fördert die Transparenz der Organisation durch                

  • klare Unterstellungsverhältnisse                   
  • vermeidet Kompetenzschwierigkeiten                   
  • lässt Mängel, Lücken und Doppelspurigkeiten bei der Aufgabenzuteilung erkennen                  
  • klare Stellvertretungsregelung                  
  • eine genaue Festlegung von Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung

Eine Stellenbeschreibung bildet eine Grundlage für:

  • Anforderungsprofile neuer Stellen                  
  • Personaleinstellung                  
  • Lohnfestlegung                  
  • Personaleinführung                  
  • Personalplanung                  
  • Erhebung der Ausbildungsbedürfnisse                  
  • Mitarbeiterbeurteilung

Nachteile einer Stellenbeschreibung

Stellenbeschreibungen bedeuten hohen Aufwand durch

  • Einführung                  
  • laufende Anpassung (Wartung, à-jour-halten)
  • Weiterentwicklung

Stellenbeschreibungen können zu bürokratischen Verhalten führen                

  • Gefahr von Rückzug auf die beschriebenen Aufgaben                 
  • Hemmen von Innovationen                 
  • Überorganisation

Stellenbeschreibungen basieren auf einzeln zugewiesenen Aufgaben und zeitlicher Konstanz, vermögen jedoch neue Arbeitsmodelle nur unvollständig abzubilden, wie              

  • Projektarbeit                   
  • teilautonome Arbeitsgruppen                   
  • überschneidende Kompetenzen                   
  • laufend angepasste Ziele (Quartalsziele, Semesterziele, Jahresziele)

Wichtig: Ein internes Kontrollsystem (IKS) ist seit 2008 gesetzliche Pflicht für «wirtschaftlich bedeutende Unternehmen» die der ordentlichen Revision unterstehen. Art. 728a und 728b OR schreiben der Revisionsstelle vor, die Existenz eines IKS zu prüfen und dem Verwaltungsrat Bericht zu erstatten. In der Regel werden Stellenbeschreibungen als Basiselement eines IKS verlangt, neben Organigramm, Prozessbeschreibungen, 4-Augenprinzip, Kollektivunterschriften,etc.

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