Mit Entschlossenheit zur persönlichen Erfolgsrichtung
Als Erfolgsrichtung lässt sich in der persönlichen Arbeitsmethodik die Vorzugsrichtung der eigenen Aktivitäten definieren. Sie bestimmt die Richtung, in der wir mit grosser Wahrscheinlichkeit erfolgreich agieren können. Um Ihre persönliche Erfolgsrichtung zu finden, können Sie in zwei Schritten vorgehen.
Im ersten Schritt analysieren Sie Ihre erzielten Ereignisse und Ihre zugrundeliegenden Aktivitäten. Denn Voraussetzung dafür, immer in derselben Richtung agieren zu können, ist Klarheit und Kenntnis über Ihre Erfolgsrichtung. Das interessante ist, Ihre Erfolgsrichtung wählen Sie nicht einfach, sie ist sozusagen «einfach da». Ihre Ziele mögen sich im Laufe der Zeit verändern, Ihre Erfolgsrichtung bleibt jedoch im Wesentlichen gleich.
«Bedeutende Leistungen werden nur von bedeutenden Menschen erzielt; und bedeutend ist jemand nur dann, wenn er fest entschlossen ist, es zu sein.» (Charles de Gaulle)
Tipps zum Erkennen der Erfolgsrichtung
Nachfolgend einige Tipps, wie Sie Ihre Erfolgsrichtung erkennen können:
- Erstellen Sie für sich einen tabellarischen Lebenslauf mit allen Ereignissen Ihrer bisherigen beruflichen Entwicklung.
- Ergänzen Sie den Lebenslauf ggf. um Ereignisse wie Auslandsaufenthalte, Ferientätigkeiten, Nebentätigkeiten, Nachbarschaftshilfen, Hobbys, ehrenamtliche Aktivitäten, etc ...
- Notieren Sie jetzt in einem weiteren Schritt, welche Aktivitäten in der Liste Ihrer Ereignisse stecken. Aktivitäten sind Ideen, Handlungen und Leistungen, Abschlüsse usw., die sie unternommen haben, damit es zu den Ereignissen kam (in diesen Aktivitäten stecken Ihre Motive, die am Ende Ihre Erfolgsrichtung anzeigen). Gehen Sie dazu am besten wir folgt vor:
- 1.) Nehmen Sie das erste Ereignis aus der Liste und notieren Sie untereinander (d. h. nicht nebeneinander!), welche Aktivitäten Sie in diesem Zusammenhang unternommen haben (z.B. Ereignis «Projekt XY erfolgreich durchgeführt» -> Aktivitäten: Aufgaben geklärt, Teamsitzung moderiert, etc. ...).
- 2.) Fallen Ihnen keine Aktivitäten mehr zum Ereignis ein, streichen Sie das Ereignis aus Ihrer Liste und gehen Sie zum nächsten Ereignis über.
Keine Abkürzungen wählen
Hier noch zwei Tipps für die Durchführung. Geben Sie nicht dem Drang nach, ein schnelles Ergebnis zu bekommen. Augenscheinliche Abkürzungen sind hier meist Umwege. Gehen Sie diszipliniert Schritt für Schritt vor und nehmen Sie sich Zeit. Seien Sie zudem nachsichtig, wenn Sie glauben, nicht genügend «Substanz» in den Aktivitäten zu erkennen.
Im zweiten Schritt sollten Sie nun betrachten, welche Motive (berufl iche und vor allem private) ausschlaggebend waren, dass Sie sich so verhalten haben, wie Sie es getan haben. Gehen Sie hierzu wie folgt vor:
Nehmen Sie die Liste mit den Ereignissen und Aktivitäten zur Hand.
- Beginnen Sie mit der ersten Aktivität des ersten Ereignisses und notieren Sie die berufl ichen und privaten Gründe, die bestimmend waren, dass Sie die Aktivität unternommen haben (also z.B. «weil es von mir beruflich erwartet wird», «weil ich damit meine Karriere vorangetrieben habe», «weil mir das Spass gemacht hat», «weil mich das gefordert hat», «weil ich etwas gestalten konnte»; «weil ich dem Anderen eins auswischen konnte», etc. ...).
- Gehen Sie jetzt Aktivität für Aktivität durch und notieren Sie alles, was Ihnen an Motiven dazu einfällt.
- Planen Sie etwa 2 Minuten für jede Aktivität ein (weniger bringt nicht genug, mehr keine besseren Resultate).
- Wenn Sie keine Motive erkennen können oder diese nicht mehr wissen, gehen Sie einfach zur nächsten Zeile über.
Jetzt können Sie abschliessend noch Ihre zentralen Motive ermitteln. Dafür hat sich folgendes Vorgehen bewährt:
- Kopieren Sie Ihre Notizen mit den Motiven und schneiden Sie diese in kleine «Motivschnipsel».
- Nehmen Sie die doppelten heraus und sortieren Sie die «Schnipsel» in Gruppen (wie bei der Moderationsmethode). Finden Sie nun Überschriften für die geclusterten Motive. Jetzt haben Sie Ihre wahrscheinlichen zentralen Motive herausgearbeitet. Schreiben Sie die zentralen Motive untereinander in Form einer Liste auf.
Abschliessend sollten Sie nun nochmals Ihre Liste mit den Ereignissen und die Liste mit den zentralen Motiven zur Hand nehmen. Gehen Sie jetzt bitte Ereignis für Ereignis durch und machen Sie einen Strich bei den zentralen Motiven, die dafür eine Rolle gespielt haben. Damit destillieren Sie langsam aber sicher Ihre ganz persönliche Erfolgsrichtung klar heraus.
Das Fundament Ihrer Erfolgsrichtung ist Ihre persönliche Überzeugung und Einstellung, dass Sie Erfolg haben werden. Ein gesundes Selbstvertrauen mit dem Sie die Herausforderungen angehen, in einer «ich schaffe das» Haltung ist die Basis. Denn erfolgreiche Menschen verfügen vielfach nicht zwingend über eine ausgeprägte Intelligenz oder besondere Begabungen. Sie unterscheiden sich von eher Erfolglosen in ihrer persönlichen Einstellung und mentalen Stärke. Erfolgreiche Menschen glauben an sich, nutzen ihre Fähigkeiten und sind überzeugt, dass sie ihre Ziele erreichen und Erfolg haben.
Blauauge vs Braunauge
Die amerikanische Lehrerin Jane Elliott führte 1968 bei ihren Schülern ein interessantes Sozialexperiment durch, das verdeutlicht, wie wichtig das eigene Selbstbild, das wir von uns haben ist. Sie ging in ihre Klasse und berichtete, dass Wissenschaftler herausgefunden hätten, dass Menschen mit blauen Augen intelligenter sind als Menschen mit braunen Augen. Daraufhin ging Sie zu Ihren Schülern und hänge den blauäugigen jeweils ein Schild auf dem «Blauauge» und den braunäugigen ein Schild auf dem «Braunauge» stand, um. Die Folge war, dass die gemessene Leistung bei Tests der blauäugigen Schüler besser wurde und die braunäugigen Schüler in ihrer Leistung sich verschlechterten.
Einige Tage später ging die Lehrerin erneut in die Klasse und sagte, dass sie sich geirrt habe. Es waren nicht die blauäugigen sondern die braunäugigen Schüler die intelligenter und begabter seien. Das Ergebnis bei den nachfolgenden Tests war, dass nun die blauäugigen Schüler in ihrer Leistung nachliessen und die braunäugigen sich verbesserten.
Ich schaffe das
Zweifel führt dazu, dass wir uns auf die Strasse des Misserfolges begeben, weil wir unsere Potentiale und Fähigkeiten nicht ausnützen. Wenn Sie sich hingegen selbst gut zureden und sich innerlich aufbauen mit einen «ich schaffe das», dann feuert Sie das an und legt die Basis für Erfolg. Machen Sie es zu einem Ritual, wenn Sie Zweifel überkommen und Sie nachdenklich werden. Geben Sie sich eine zweite und eine dritte Chance und sagen Sie sich «ich schaffe das». Werfen Sie nicht gleich beim ersten Hindernis die Flinte ins Korn. Denn Erfolg stellt sich nur ein, wenn Sie auch kontinuierlich dranbleiben.
«Vieles scheint unmöglich zu sein, bis es jemand macht» (unbekannt)
Die Einstellung von erfolgreichen Menschen zielt darauf ab, sich nicht von Misserfolgen oder Problemen demotivieren zu lassen. Sie sind überzeugt davon, wenn Sie Ihre Erfolgsrichtung einschlagen, dann werden Sie ihre Ziele erreichen. Wenn Sie eine klare Vorstellung von dem haben, was Sie erreichen können, dann bringt Sie das Ihren Zielen näher. Jetzt können Sie Ihre Ziele und aktuellen Aktivitäten überprüfen und analysieren, ob Sie sich auf Ihrer Erfolgsrichtung befinden oder gerade einen Umweg machen.