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Stress im Job: Wie kleine Inseln im Alltag Mitarbeiter gesund erhalten

Das Geschäftsleben ist stressig. Termindruck und hohe Umsatzziele zehren an den Kräften. Psychischer Druck bringt Berufstätige um den Schlaf. Und die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt immer mehr. Jüngste Studien schlagen Alarm: Seelische Belastungen am Arbeitsplatz nehmen zu. Wer eigene Ressourcen mobilisiert, kann dem hektischen Treiben trotzen. Mit diesem Beitrag erhalten Sie Denkanstösse zum Innehalten, Krafttanken und Aufatmen.

19.04.2021 Von: Susanne Kleiner
Stress im Job

Atem ist Leben

Entspannte Mitmenschen atmen tief in den Bauch. Das beruhigt und transportiert unruhige Geister ins Hier und Jetzt. Nicht umsonst strahlen bemerkenswerte Persönlichkeiten Ruhe aus: Sie führen aufmerksam ihren Atem und sprechen im Rhythmus der natürlichen Atemphrasen. Bewusstes Sein lässt gute Gedanken fliessen und bringt Menschen in Kontakt mit sich selbst. Ganz natürlich nehmen achtsame Gemüter mit allen Sinnen wahr. So rückt das Wesentliche in den Fokus. Gesundheitsbewusste richten kurze Pausen ein, zum Beispiel im Auto vor Kundenterminen. Sie schliessen die Augen und sammeln sich, um ganz anzukommen. So schaffen sie es, vieles hinter sich zu lassen, was belastet und stört.

Was sind Energiespender?

Nicht umsonst richten immer mehr Manager ihren Geist bewusst aus und besuchen Seminare für Achtsamkeit und Mindmanagement, Meditationskurse um den Stress im Job zu senken. Sie tanken bei Auszeiten im Kloster auf oder geben sich ganz und gar ihrem Hobby hin. Wer musiziert, an der Modelleisenbahn baut, gärtnert, golft oder tanzt, versinkt gedankenlos im Augenblick. Minuten des «Flows» sind Energiespender und verbinden Erwachsene kinderleicht mit ihrer Kreativität und Schöpferkraft.

Gedanken beeinflussen das Sein

Überzeugungen und Glaubenssätze lenken Menschen. Das, was sich in der Kindheit und Jugend auf die «Festplatte» gebrannt hat, beeinflusst oft ein Leben lang das Denken und Handeln. Vorstellungen wie «Ich bin gut, wenn ich fleissig bin» feuern ungesunde Ambitionen an. Oder Dogmen wie «Ober sticht Unter» begünstigen ungesunde Frusttoleranz und führen zu kräftezehrenden Kompromissen. Mental starke Mitarbeiter halten inne und vergegenwärtigen sich, dass sie mit sich, ihren Bedürfnissen und Gefühlen, verbunden sind. Ihre Intuition bestätigt sie auf diesem Weg. Sie spüren und wissen, was sie antreibt. Sie nehmen wahr, was ihnen gut tut. Und sie sagen Stopp, wenn übergriffige Aktionen Energie ziehen. Wachsame Köpfe identifizieren ihre Werte, Ziele und Motive. Sie reflektieren, welche ihrer Antreiber berechtigt sind. Und sie begreifen allmählich, welche falschverstandenen Motivatoren längst ausgedient haben. Wer sich positiv programmiert, brennt weniger aus. So schaffen es Berufstätige bei Stress im Job, nach und nach Blockaden und Ängste zu verabschieden. Auch aufbauende innere Bilder unterstützen sie dabei.

Beobachten statt bewerten

Arbeitnehmer, die gut für sich sorgen, gehen auch gut mit anderen um. Das heisst: Ihren inneren Dialog mit sich selbst führen Optimisten ermutigend und versöhnlich. Und sie richten Mitmenschen wertschätzend auf. Wer präsent ist, nimmt das Gute wahr und schwingt sich in konstruktives Denken und Fühlen ein. Bewusste Menschen betrachten aus einer gesunden Distanz heraus, was geschieht und erkennen ihre Gefühle und Gedanken. Sie bewerten nicht. Sie interpretieren nicht. Ihre Haltung ist neutral. Sie nehmen wahr. Übrigens: Auch dabei hilft der Atem. Auf dieser mentalen Insel der Besonnenheit und Achtsamkeit finden Stressgeplagte, welche Stress im Job haben, ihren Ruhepunkt. Das hat Vorteile: Diese ruhige Gewissheit ganz «bei sich» zu sein, bewahrt davor, spontanen Impulsen übereilt nachzugeben und unkontrolliert zu handeln. So bewahren sich mental geübte Geister davor, sich unguten Gefühlen auszuliefern. Sie ruhen in sich. Ganz einfach. Nicht trotzdem, sondern gerade deshalb sind sie hellwach und verstehen es, im richtigen Augenblick bedacht und wirksam Klartext zu sprechen.

Sich treu bleiben stärkt

Frauen und Männer, die sich selbst spüren, stehen zu sich und entwickeln feinere Antennen. Sich immer wieder zu verbiegen ist dann keine Option mehr. Hinzu kommt: Vernichtendes Konkurrenzdenken war gestern. Denn wer mit sich im Reinen ist, kann andere nicht beschmutzen. Wohlwollende Charaktere freuen sich mit und für Kollegen, die Karriere machen. Sie zollen Respekt, ohne sich direkt abwertend zu vergleichen. Oder die vermeintlich weniger Erfolgreichen erkennen, dass die begehrte Position Status vermittelt und deshalb attraktiv erscheint. Womöglich finden Enttäuschte heraus, dass sie ihre persönlichen Stärken in dieser Funktion nicht ausleben könnten. Sowieso gilt: Neid frisst Aufrichtigkeit - sich selbst und anderen gegenüber. Es lohnt sich also, schlechten Gefühlen auf den Grund zu gehen und sie in gesunderhaltende Erkenntnisse zu verwandeln.

Es geht nicht darum, unfehlbar und perfekt zu sein

Führungs- oder Fachkräfte, die in ihrer Balance sind, nehmen ihre Schwächen an, ohne sich dafür abzustrafen. Sie akzeptieren sich so wie sie sind. Sie wissen: Es geht nicht darum, unfehlbar und perfekt zu sein. Denn sie sind vollkommen, weil sie ihre Unvollkommenheit akzeptieren und zu sich stehen, mit allem, was dazu gehört. Werden Aha-Erlebnisse wie diese zu neuen Programmen, begreifen wachsame Menschen schwierige Situationen als Einladungen, sich – immer wieder gerne – lächelnd daran zu erinnern.

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