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Innovation: So entwickeln Sie innovative Produkte

Häufig wird unter dem Begriff Innovation eine Idee oder eine neue Technologie verstanden. Im eigentlichen Sinne werden diese erst dann zu Innovationen, wenn sie in neue Produkte, Dienstleistungen, Verfahren, Strukturen oder Geschäftsmodelle umgesetzt werden und sich am Markt erfolgreich durchsetzen. Vereinfacht lässt es sich wie folgt ausdrücken: Neue oder innovative Kombinationen, die einen Nutzen für das Unternehmen und den Käufer schaffen und bei denen der Markt "Hurra" ruft!

16.03.2022 Von: WEKA Redaktionsteam
Innovation

Innovation in der Praxis

Etwas Neues, das einen Mehrwert schafft und bestimmten Menschen so nützlich ist, dass sie bereit sind, Geld dafür zu bezahlen. Neu und innovativ sein allein reicht nicht mehr. Es geht um Ideen, die etwas entscheidend verändern. Es geht um Ideen, die etwas entscheidend verändern. Dabei kann die Idee ganz klein sein. Sie kann eine Kombination aus bereits bestehenden und bekannten Komponenten sein. Sie kann etwas Bekanntes in einem neuen Kontext sein oder einfach eine Idee, die Erfolg bringt. Womit sich eine wesentliche Fragestellung aufdrängt: Ist Innovation Zufall oder ist sie das Ergebnis einer systematischen und klar geführten Vorgehensweise? "Echte" Innovationen lassen sich gerne von Zufall und glücklichen Umständen begleiten und unterwerfen sich ungern der strikten Managementregie von Planung, Steuerung und Überwachung.

Jedoch sind Innovationen sehr empfänglich für passende Vorgehensweisen und Methoden. In Kombination mit einer innovationsorientierten Unternehmenskultur und Führungsphilosophie erhöht sich die Erfolgswahrscheinlichkeit auch von substanziellen Innovationen signifikant. Eine Schwäche scheinen Innovationen auch für hartnäckige und konsequente Wiederholungstäter zu haben.

Viele erfolgreiche Innovationen haben klein angefangen – so lassen sie sich bei Bedarf besser anpassen. Ausserdem bleiben Personal- und Kostenaufwand im Rahmen. Erfolgreiche Innovationen sind atemberaubend einfach. Sie müssen genau ein Bedürfnis erfüllen, exakt ein bestimmtes Ergebnis bringen. Sind sie zu raffiniert oder innovativ, werden sie zu teuer und verwirren möglicherweise den Anwender. Deshalb sind Innovationen nicht nur eine Angelegenheit von Hochbegabten, sondern auch von normalen Menschen mit dem "gesunden Menschenverstand" und etwas verschrobenen Querdenkern. Die Mischung macht es.

Invention versus Innovation

Inventionen bzw. Erfindungen sind keine Innovationen. Dies gilt auch und insbesondere für Technologien und Patente. Inventionen stellen eine Vorstufe zur Innovation dar und mögen diese neben anderen Parametern erst ermöglichen. Aber bis dahin bereichern sie zunächst den Kombinationsbaukasten und den Möglichkeitsraum der Menschen.

Ein anschauliches Beispiel liefert die MP3-Story. Die MP3-Technologie wurde im Wesentlichen vom Fraunhofer ILS Institut entwickelt und mit einigen Patenten belegt. Aber die eigentliche Innovation und damit verbunden ein gewaltiger und bis heute andauernder Markterfolg wurde von einer Firma mit dem Apfel als Logo errungen. Der MP3-Player iPod in Kombination mit dem Medien-Downloadportal iTunes, einem klaren Design und bis dato nicht gekannter Bedienfreundlichkeit legten den Grundstein für den atemberaubenden Erfolg von Apple. Somit beschränkt sich Invention bzw. Erfindung auf den Prozess der Wissensgenerierung durch Forschung und Entwicklung und die erstmalige technische Realisierung einer neuen Problemlösung.

Arten von Innovation

Für jede Unternehmenssituation sind unterschiedliche Arten von Innovationen erforderlich oder sinnvoll. Wie viel Innovation ein Unternehmen benötigt, ist abhängig von der Wettbewerbsposition, der Dynamik der Branchenentwicklung und des Unternehmens. Der Aufwand, der im Unternehmen erforderlich ist, um eine Innovation zu realisieren, hängt u.a. von dem Neuheitsgrad und dem Veränderungsumfang ab.

Imitationen sind Nachahmungen oder Abwandlungen von Lösungen, die bereits in anderen Unternehmen erfolgreich verwendet werden. Für das imitierende Unternehmen selbst stellt dies eine Innovation dar, wobei der Begriff in der Diskussion negativ besetzt ist. Die kreative Imitation kann allerdings zu neuen Leistungsdimensionen des Unternehmens führen, die sonst nicht möglich wären. Ryanair hat das Geschäftsmodell von Southwest Airlines kopiert und in einen neuen, europäischen Kontext gesetzt.

Inkrementelle Innovationen bauen auf den bisherigen Kompetenzen auf und erfolgen in bereits bestehenden oder verwandten Märkten sowie auf bekannten Anwendungsgebieten. Sie lassen sich mit weniger Risiko durchführen und sind besser abschätzbar. Die Automobilindustrie mit ihren Modellzyklen demonstriert anschaulich den perfekten Umgang mit inkrementellen Innovationen, allerdings auch seine Grenzen. Ein relevanter Nutzenzuwachs durch neue Leistungsdimensionen, die der Wettbewerb nicht aufweisen kann, wird meist nicht erzielt. Die Hersteller verkaufen ein Stück Auto und nicht einen Kilometer Mobilität. Der Fokus liegt auf der Verteidigung der Wettbewerbsposition innerhalb anerkannter Branchenregeln und -entwicklungen.

Substanzielle oder disruptive Innovationen weisen einen hohen Neuheitsgrad und ein grösseres Nutzenpotenzial auf als inkrementelle Innovationen. Sie sind weiter vom aktuellen Geschäft und damit von bestehenden Kompetenzen entfernt und basieren auf einer neuen Technologie und/oder auf einem neuartigen Geschäftsmodell. Eine substanzielle Innovation beginnt meist in einer kleinen, unscheinbaren Nische einer Branche. Auf der Grundlage einer neuen Technologie oder eines innovativen Geschäftsmodells werden Produkte oder Dienstleistungen entwickelt, die zunächst nur einen kleinen Teil von Kunden ansprechen. Dann gewinnt dieses Angebot an Fahrt, wird zu einem dominierenden Marktfaktor und verdrängt am Ende viele etablierte Unternehmen und ihre Produkte.

Die Dokumentenablage im Internet demonstriert dies sehr anschaulich: Erst war es noch sehr unsicher mit unbefriedigenden Antwortzeiten, jetzt macht dies eigene Server überflüssig und übernimmt auch noch den Abgleich mit Notebooks und Smartphones.

Mit solchen Durchbruchsinnovationen wird das gängige Konsum- und Nutzungsverhalten unerwartet durcheinandergewirbelt und die Regeln einer Branche neu geschrieben.

In den letzten Jahren hat sich eine verstärkte Öffnung der Innovationsprozesse nach aussen entwickelt und unter der Bezeichnung "Open Innovation" etabliert. Dabei werden systematisch Ideen und Impulse von externen Akteuren wie Lieferanten, Kunden oder Communities in die Innovationsarbeit integriert. Osram hat mit dieser Methodik im Rahmen der LED-Kampagne "Emotionalize your light" weit über 500 Ideen im Wert von ca. 550 externen Manntagen erhalten.

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