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Marketingstrategie: Lohnt sich der Blick voraus?

Wie sinnvoll ist es, bezüglich Marketingstrategie voraus zu blicken? Weshalb Szenarien erstellen, die dann doch nicht eintreffen? Wir zeigen Ihnen an einem Beispiel, weshalb es nützlich ist, sich permanent zu überlegen, ob es nicht andere, bessere Handlungsoptionen gibt. Und wir stellen Google EPIC 2015 vor, ein MUSS für alle Marketinger, um zu verstehen, weshalb solche Gedankenspiele mehr sind, als reine Unterhaltung.

24.03.2022 Von: WEKA Redaktionsteam
Marketingstrategie

Alltagsgeschäft

Jeder von uns wird durch das tägliche Alltagsgeschäft aufgefressen. Es ist enorm schwierig, sich Zeit zu nehmen für Gedankenspielereien, wie sich die Welt morgen entwickeln könnte. Solche Szenarien aber sind wichtig, da sie uns den Blick öffnen für Dinge, die künftig kommen könnten. Es geht dabei nicht darum, die Zukunft vorherzusehen. Vielmehr aber darum abzuschätzen, was es für die Firma, die heute beschäftigten Mitarbeiter, die momentan eingesetzten Technologien usw. bedeuten würde, wenn sich künftig diese oder jene Trends durchsetzen könnten. Szenarien sind Handlungsoptionen – Sie müssen anschliessend selbst entscheiden, auf welches Szenario Sie aus welchen Gründen setzen wollen. Sie können dabei falsch liegen, wie nachfolgendes Beispiel zeigt. Aber wenn Sie zu jedem Szenario genügend Sensoren (Frühwarnindikatoren) ausgelegt haben, die anschlagen, sobald sich eine Entwicklung in die eine oder andere Richtung geht, können sie frühzeitig darauf reagieren.

Ohne Szenarien überholt Sie die Gegenwart

Fünf Jahr in die Zukunft zu blicken ist in der heutigen Zeit noch viel verheerender, als zu Zeiten der Sowjetunion mit ihren 5-Jahresplänen.

In meiner Dissertation 1992 über neue Kommunikationsmedien in der Investitionsgüterindustrie steht kein Wort übers Internet. CD-ROMs waren damals die heilsbringenden Tools für Unternehmen, das Internet selbst noch völlig unbekannt.

Nur vier Jahre später wurde ich von einer grossen Unternehmung eingestellt, um einen Marktplatz, basierend auf X-500 zum Durchbruch zu verhelfen. Das erste, was ich nach der Analysephase machen musste war, das Projekt zu stoppen, da mit dem Auftauchen des Internets ein proprietärer Marktplatz nicht mehr zu verantworten war. Dieser Entscheid war umso schmerzhafter, als dass die Unternehmung bereits viel Geld investiert hatte für den Aufbau dieser proprietären Plattform.

Dieses Beispiel zeigt zwei Dinge sehr deutlich:

  1. Wer entwickelt, ohne sich um die neusten Trends zu kümmern, riskiert in hohem Masse zu scheitern, respektive von anderen Entwicklungen überholt zu werden
  2. Unpopuläre Entscheide sind nötig, wenn keine Aussicht besteht, ein Projekt im vorgegebenen Zeitrahmen und Budget fertigstellen zu können

Ich würde hier noch eine dritte Quintessenz hinzufügen:

  1. Risikoreiche Projekte zu initialisieren, ohne vorgängig mindestens zwei unabhängige Experten befragt zu haben (und zwar nicht interne), ist unverantwortlich.

Marketingstrategie: Googeln erlaubt

Um zu möglichen Handlungsoptionen zu kommen, ist es durchaus legitim, Google zu fragen, was sich andere kluge Köpfe zum Thema Marketing in der Zukunft bereits für Gedanken gemacht haben. Auch hier gilt: Lesen, überlegen, handeln.

Lesen, um was es geht. Überlegen, welche Konsequenzen dies auf Ihre Unternehmung, Ihren Arbeitsplatz und Ihr Team haben könnte und handeln, d.h. für die realistischsten Szenarien Handlungsoptionen bereitlegen, damit Sie reagieren können, sobald die Frühindikatoren darauf hinweisen, dass dieses Szenario eintreten könnte.

Hier zwei Beispiele, welche durchaus einen Einfluss auf künftiges Marketing haben könnten.

Produkt Placement

  • Heineken hat lediglich 45 Mio. $ bezahlen müssen und schon trank James Bond statt eines gerührten Martinis in Skyfall fast ausschliesslich Heineken-Bier.
  • Apple-Produkte erschienen im letzten Jahr in 891 TV-Shows in den USA – und zwar nur, weil Apple Gratis-Produkte an die richtigen Leute geschickt hat.
  • Der Bestatter wurde offiziell von MINI Cooper gesponsert.

Werbung für die Sinne

  • In den USA wurden in der Nähe von Donats-Verkaufsstellen Duft-Dispenser mit Donat-Duft aufgestellt. Der Umsatz dieser Verkaufsstellen stieg um 29%.
  • Kaum ein Grossverteiler in der Schweiz setzt heute nicht auf Backöfen in den Verkaufsräumen, da diese Düfte «Gold» wert sind. Auch die Bretzelkönigstände sind ständig von einer feinen Duftwolke umgeben.
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