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Print-on-Demand: Chancen und Risiken der Drucktechnologie

Mittlerweile wird Print-on-Demand in unterschiedlichsten Branchen betrieben. T-Shirts kommen genauso ziel- und nachfragegerichtet aus der Druckerpresse wie Karten und Bücher. Während vor einigen Jahren die Qualität noch häufig mangelhaft war, liefert die Technologie heute erstklassige Ergebnisse. Wo lohnt es sich POD und worauf ist zu achten?

21.05.2021
Print-on-Demand

Für Neulinge der Druckerbranche: Was ist POD?

Hinter der Abkürzung POD verbirgt der Ausdruck Print-on-Demand, also Drucken nach Bedarf. Mit der Methode werden unter anderem White-Label-Produkte wie T-Shirts, Rucksäcke, Kalender oder Tassen mit einem eigenen Design oder bedruckt. Der Druck passiert allerdings erst, wenn die Bestellung durch den Endkunden bereits ausgelöst wurde.

Das hat verschiedene Vorteile:

  • Die Lagerhaltung entfällt.
  • Vorkasse ist in der Regel nicht notwendig. Der Auftraggeber bezahlt, nachdem sein Kunde bestellt und das Geld transferiert hat.
  • Auf Nachfrageschwankungen kann schnell und flexibel reagiert werden.
  • Viele POD-Anbieter übernehmen gleichzeitig den Versand.
  • Eine Individualisierung der Produkte ist problemlos möglich.
  • Auch kleinere Auflagen lassen sich rentabel bedrucken.

Natürlich gibt es auch Nachteile, die mit dem Verfahren verbunden sind. Ist der Druckanbieter gut gebucht, kann es zu Verzögerungen kommen. Je nachdem, welche Maschinen der Produzent verwendet, fällt die Qualität besser oder schlechter aus.

Damit der Druck überhaupt passieren kann, müssen die entsprechenden Daten digital vom Auftraggeber an die Druckerei weitergeleitet werden. Teilweise fallen Gebühren für die Vorhaltung der Daten an. Außerdem muss eine Vertrauensbasis zwischen den beteiligten Seiten herrschen. Wichtig ist den meisten Unternehmen, dass die Urheberrechte auf jeden Fall beim Auftraggeber bleiben.

Branchen: Wer arbeitet mit Druck-on-Demand?

Die Zielgruppe von Print-on-Demand wird stetig größer. Unternehmer, Designer, Künstler, Influencer und Schriftsteller nehmen das Angebot mittlerweile dankend an.

Das Praktische an dem nachfrageorientierten Druckverfahren ist, dass neue Produkte vergleichsweise günstig ausprobiert werden können. Start-ups brauchen anfangs nicht unbedingt eine große Produktionsstätte, sondern können zunächst einmal einen POD-Dienstleister nutzen. So wird relativ risikolos herausgefunden, ob das Produkt überhaupt Abnehmer findet. Je größer die Nachfrage wird, desto mehr Sinn ergibt es schlussendlich, in eigene Druckmaschinen zu investieren. Ob sich das lohnt, muss immer unter Berücksichtigung verschiedenster Faktoren wie Transport- und Lagerrisiken kalkuliert werden.

Designer und Künstler bringen ihre neusten Entwürfe gerne per POD an den Mann. T-Shirts können preiswert und schnell mit Zeichnungen und Brands bedruckt werden. Selbst der Aufbau eines eigenen Onlineshops ist nicht mehr verpflichtend. Viele Kreative nutzen Plattformen wie shopify.de, um dort ihre Waren anzubieten. Hier ist die notwendige E-Commerce-Technologie bereits vorhanden und kann verwendet werden.

Das Verfahren hat sich auch für den Merchandising-Sektor bewährt. Werbeartikel werden von den Unternehmen schnell und zielgerichtet bei der Druckerei bestellt. Der Produzent verschickt direkt an den Endabnehmer. In jedem Fall ist die wegfallende Lagerhaltung auch hier ein Pluspunkt.

Zahlreiche YouTuber und Instagrammer nutzen POD als Einnahmequelle. Sie haben sich ein großes Publikum aufgebaut und wollen damit Geld verdienen. Mit Druck-auf-Anfrage können sie ihren Anhängern eigene Produkte ohne großes Risiko offerieren. Praktisch ist auch, dass sich die Influencer weiterhin um ihr Kerngeschäft kümmern können. Den Versand und die eventuelle Rückabwicklung übernimmt der Drucker.

Eine weitere Zielgruppe für POD sind Autoren und Verleger. Der Schriftsteller Thomas Thiemeyer schildert öffentlich seine zurückliegenden Erfahrungen mit dem Druck-auf-Anfrage. Noch vor einigen Jahren ließ die Qualität der POD-Bücher sehr zu wünschen übrig. Schriftspiegel, Cover, Bindung und Schnitt waren oft mangelhaft. Allerdings sei seit zwei, drei Jahren eine deutliche Verbesserung feststellbar. Einige Druckereien stellten Bücher im POD-Verfahren in einer so guten Qualität her, dass sie nicht mehr von herkömmlichen Drucken unterschieden werden können. Einsteiger ins Selfpublishing können beim POD-Spezialisten digital-print-group.de sogar Kleinstauflagen bestellen. Selbst ein einziges Exemplar wird ohne Beanstandung gedruckt.

Passende Print-on-Demand-Lösung finden

Bevor Unternehmen und Künstler mit der POD-Produktion beginnen, brauchen sie erst einmal den passenden Geschäftspartner. Anbieter gibt es mittlerweile sehr viele. Allerdings unterscheiden sie sich stark.

Zunächst einmal sollten Sie eine Druckplattform wählen, die bereits Erfahrung mit Ihrer Produktkategorie mitbringt. Ein Printshop, der normalerweise Bücher und Magazine druckt, wird bei T-Shirts möglicherweise Startschwierigkeiten haben.

Wer sich und seinen Artikel nicht in eine Form pressen lassen möchte, der vergleicht idealerweise die Druckoptionen der Anbieter. Welche Materialien und Formate sind möglich? Welche Geräte werden verwendet?

Es ist wichtig, die Konditionen von Preis, Versand und Rückgabe zu klären. Der günstigste Anbieter ist nicht immer der Beste. Vielleicht kostet der Druck zwar wenig, das Produkt ist dann aber drei Wochen zum Empfänger unterwegs? Mit solchen Bedingungen schrecken Sie Ihre Kunden in vielen Fällen wahrscheinlich ab. Das gilt insbesondere, wenn Sie kein Produkt mit einem absoluten Alleinstellungsmerkmal vertreiben. Dauert der Buchdruck zwei Wochen, dann kauft der Kunde wahlweise auf anderen Online-Shops oder im örtlichen Buchhandel einen anderen Ratgeber oder Roman mit ähnlicher Thematik in kürzerer Zeit.

Wie sieht es aus, wenn der Endkunde mit dem Produkt unzufrieden ist oder es auf dem Versandweg beschädigt wurde? Wer übernimmt die Kosten? Wie einfach oder herausfordernd ist der Rückversand? Für den Erfolg von Online-Verkäufen sind Kundenbewertungen enorm wichtig. Selbst wenn das Produkt grundsätzlich genial ist, der Bestellvorgang, Versand oder die Rückgabe aber Probleme machen, wird es Beanstandungen geben. Mehren sich Beschwerden zur Abwicklung, wird das negative Feedback Neukunden abschrecken.

Bei Großaufträgen ist es gut, sich vorher mit dem Druckdienstleister abzusprechen. Je persönlicher der Kontakt, desto besser. Eruieren Sie mit dem Anbieter den konkreten Ablauf der Zusammenarbeit und alle Einzelheiten. Bevor ein umfangreiches Projekt gestartet wird, lohnt ein erster Testauftrag. So können Qualität und Zuverlässigkeit persönlich getestet werden.

Alternativen zu POD

Je nachdem, um welche Produkte es sich handelt, gibt es verschiedene Alternativen zum Druck-auf-Nachfrage. Im Logistikbereich wird mit Anglizismen fröhlich um sich geworfen. Print-on-Demand, Dropshipping oder Warehousing sind gängige Ausdrücke. Aber was steckt hinter den Begriffen?

  • Dropshipping: Beim Dropshipping besitzt der Verkäufer die Ware nicht. Er bietet lediglich die Kaufoberfläche an und führt Werbemaßnahmen durch. Bestellt der Kunde ein Produkt, wird eine Order bei einem angeschlossenen Großhändler ausgelöst. Das passiert in der Regel automatisch. Der Großhändler versendet das Produkt anschließend direkt an den Endkunden.
  • Warehousing: Beim Warehousing mit Fullfillment übernimmt ein Logistikunternehmen die Lagerung und den Versand der Produkte. Die Waren gehören zwar dem Verkäufer und er geht hierfür auch in Vorkasse, aber er spart sich die Kosten für das Lager und die Mitarbeiter zur Auftragsabwicklung.

Print-on-Demand ist eher für Unternehmen, die ihre eigenen Produkte herstellen möchten. Hier sind individuelle Designs und Ausführungen möglich. Gleichzeitig ist das Risiko sehr gering, weil Vorkasse und Lagerhaltung nicht notwendig sind.

Dropshipping eignet sich für Anbieter, die Produkte anderer Unternehmen weitervertreiben wollen. Das Angebot des Online-Shops kann dadurch sehr vielfältig und umfangreich ausfallen.

Warehousing wird genutzt, wenn der Verkäufer physische Waren besitzt und die Lagerhaltung sowie den Versand extern abwickeln lassen möchte.

Jedes Verfahren hat seine Daseinsberechtigung. Nachteil bei allen drei Optionen ist, dass ein Teil des Prozesses in fremde Hände gegeben wird. Dadurch fallen selbstverständlich Kosten an. Außerdem muss der Partner vertrauenswürdig sein. Die logistischen Prozesse müssen einwandfrei laufen, damit der Endkunde zufrieden ist.

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