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Crowdwork: Chancen und Risiken der «neuen» Arbeitsform

Viele Experten sehen in der Crowdwork eine vielversprechende Arbeitsform, da die Flexibilisierung auch zu einer Effizienzsteigerung führen kann. Die Vergabe von Aufträgen an Drittunternehmen, dem Outsourcing, ist jedoch nicht neu in der Wirtschaft, und auch die Aufgabenteilung ist ein bewährtes Prinzip. Womit sich Crowdwork nun differenziert, ist die schnelle und kostengünstige Option, eine Grosszahl von Arbeitskräften anzusprechen und anzustellen. Nebst den Chancen gibt es aber durchaus auch gewisse Risiken, die es zu beleuchten gilt.

14.02.2023 Von: Bettina Hübscher, Jeannette Küher-Kiser, Noémie Schmied
Crowdwork

Wo liegen die Chancen und Risiken der Crowdwork?

In der Gig-Economy wird von verschiedenen Arbeitsformen gesprochen, wie zum Beispiel «Clickwork», «Crowd Employment» und «Crowdsourcing for Paid Work». Letztlich haben sich vor allem zwei Begriffe durchgesetzt, das Crowdsourcing und die Crowdwork.

Nebst den Chancen gibt es aber durchaus auch gewisse Risiken, die es zu beleuchten gilt. Kritisiert werden oftmals die Arbeitsbedingungen, unter welchen die Crowdworker ihre Arbeit leisten. Das Salär der Crowdworker wird dabei häufig bemängelt, welches meist zu tief ausfällt. Weitere Probleme entstehen, wenn die Arbeit geleistet wurde, die Leistung jedoch abgelehnt und demnach nicht entlohnt wird. Ausserdem bei Formen, bei denen mehrere Lösungen von verschiedenen Crowdworkern erarbeitet werden und nur die beste entlohnt wird. Somit haben zahlreiche Crowdworker aufwendige Arbeit umsonst geleistet (Walzer, 2019, S. 33–34). Crowdworking-Jobs können je nach Vertragsgrundlage zudem den Nachteil mit sich bringen, dass eine Lohnfortzahlungspflicht bei Unfall oder Krankheit nicht gewährt wird und auch Ferien nicht bezahlt werden.

Wie verbreitet ist die Gig-Economy in der Schweiz?

Die Digitalisierung bildet in vielen Unternehmen einen wichtigen Bestandteil. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Gig-Economy auch in der Schweiz Fuss gefasst hat. Als Gig-Economy wird ein Teil des Arbeitsmarkts bezeichnet, welcher befristete Arbeitsaufträge an Arbeitsuchende über Online-Plattformen vergibt. Eine Studie der schweizerischen Arbeitskräfteerhebung des Bundesamts für Statistik (BFS) hat gezeigt, dass im Jahr 2019 rund 0,4% der erwerbstätigen Schweizer/-innen in den letzten zwölf Monaten einer internetbasierten Plattformarbeit nachgegangen sind. Der prozentuale Anteil der erwerbstätigen Personen zwischen 15 und 89 Jahren macht etwa 116 000 Personen aus. Aktuell wird davon ausgegangen, dass durch die zunehmende Offenheit zur Digitalisierung und durch die Coronapandemie diese Zahl mittlerweile deutlich gestiegen ist. Die am meisten vertretene Altersklasse bilden die 30- bis 49-Jährigen, gefolgt von den 15- bis 29-Jährigen (Bundesamt für Statistik, 2020, S. 1). Zudem ist festzuhalten, dass diese Zahl wohl um einiges höher ist, da zahlreiche Crowdworker ihre «Arbeit» nirgends deklarieren und somit auch nicht von der Statistik erfasst sind.

Dreiecksverhältnis

Aktuell gibt es verschiedene Varianten der Plattformbeschäftigung. Alle basieren auf einem typischen Dreiecksverhältnis: dem Endkunden (Crowdsourcer), der Plattform und der dienstleistungserbringenden Person (Crowdworker) (Pärli, 2017, S. 137). Das Prinzip des Personalverleihs oder der Arbeitsvermittlung gleicht der Plattformbeschäftigung durch das Dreiecksverhältnis. So sehen sich Plattformen oftmals auch als vermittelnde Stelle, wie im Falle des Personalverleihs. Unter anderem bestehen auch Plattformen, welche ihre Tätigkeit mit der Arbeitsvermittlung gleichstellen und deshalb über die behördliche Bewilligung verfügen (Pärli, 2019b, S. 113). Diese Abbildung stellt die Beziehungen der Parteien im Personalverleih (in Blau) und in der Crowdwork (in Grün) dar.

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