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Domainwahl: Diese Fehler sollten Sie als Unternehmer vermeiden

Manche machen es sich einfach: Sie nehmen den Firmennamen und die Endung ch - fertig ist der Domain-Name. Warum das nicht immer sinnvoll ist und auch nicht immer klappt, welche Alternativen möglich sind und auf welche Fallstricke Sie bei der Domainwahl noch achten sollten, erfahren Sie hier!

20.12.2022
Domainwahl

Was soll ein Domainname leisten? Die Domain ist die Adresse einer Website im Internet und Teil der URL. Der Name muss deshalb einzigartig sein. Da heute der erste Kontakt zu einem Unternehmen meist über das Internet stattfindet, ist ein angemessener Auftritt dort mindestens so wichtig wie das reale Firmengebäude, bei manchen sogar definitiv wichtiger. Anders als der Strassenname ist der Name einer Domain frei wählbar, solange noch niemand genau diese Kombination für sich reserviert hat. Eigentlich die perfekte Ausgangslage, um einen einprägsamen, aussagekräftigen Namen für das eigene Projekt festzulegen, der sowohl bei den potenziellen Kunden als auch bei den Suchmaschinen gut funktioniert. Ein gelungener Domainname ist ein Erfolgsfaktor, der nicht zu unterschätzen ist.

Auf dem Weg zum Domainnamen

Ein Beispiel: Steuerberater Stefan Müller hat sich selbstständig gemacht. Er könnte auf die Idee kommen, seine Website Steuerberater-Müller.ch zu nennen. Müller ist im deutschsprachigen Raum kein seltener Name. Er wird deshalb als Erstes prüfen, ob nicht schon ein Kollege diese Kombination genutzt hat. Vielleicht hat er aber Glück und die Domain ist noch frei.

Dann muss er noch entscheiden: Müller oder Mueller? Es ist inzwischen möglich, Domains mit Umlaut zu registrieren, die gängigen Browser können diese entschlüsseln. Manche E-Mail-Provider lesen sie aber nicht richtig, und es kann zu Problemen kommen.

Ein Plus von Steuerberater-Müller.ch: Ein wichtiges Keyword, das Interessenten höchstwahrscheinlich in die Suchmaschine eintippen, ist bereits darin enthalten. Das hilft beim Suchmaschinen-Ranking. Die Endung .ch macht zudem klar, dass Herr Müller zu Schweizer Recht berät. Es ist umstritten, ob es sinnvoll ist, den eigenen Namen zum Firmennamen und zum Domainnamen zu machen. Dies ist auch von der Branche und der Firmengrösse abhängig. Eine grosse Firma darf und sollte ihren Namen für sich sprechen lassen. Für andere ist die Kombination von Name und Aktivität oder Name und Ort möglicherweise der bessere Kompromiss.

Die Top-Level-Domain - mehr als nur eine Endung

Die Endung, die sogenannte Top-Level-Domain, ist eigentlich eine Hauptstrasse, die bei der Adresssuche in die richtige Richtung führt. Neben den altbekannten wie .ch und .com gibt es heute noch viele weitere Varianten. Wer seine Kunden vor allem in der Schweiz hat, fährt gut mit .ch oder .swiss. Wer international orientiert ist, ist mit .com besser bedient. Deshalb sind viele Kombinationen damit auch schon belegt.

Brauchbare neutrale Alternativen sind beispielsweise .net oder .info. Für ein europaweit tätiges Unternehmen ist .eu sehr gut geeignet. Speziell für Unternehmen ist auch .biz möglich. Für Firmen aus dem technischen Bereich ist .tech eine passende Wahl und kann auch klug mit dem Hauptbegriff kombiniert werden.

Wie sollte der optimale Domainname sein?

Der Domainname darf Buchstaben, Zahlen und Bindestriche enthalten. Es kann sinnvoll sein, mehrere Schreibweisen zu registrieren. Es ist unerheblich, ob die Buchstaben gross oder klein geschrieben werden.

Der optimale Domainname ist einprägsam und aussagekräftig. Er ist nicht zu lang und auf das Wesentliche konzentriert. Vorteilhaft sind Worte, die von Leuten auch als Suchbegriffe benutzt werden. Denken Sie an Radio- oder Video-Werbung: Er sollte sich auch einfach sprechen lassen.

Viele Unternehmen nutzen Social Media für ihr Marketing. Der Domainname sollte auch dort noch möglichst unverändert zur Verfügung stehen.

Vorsicht Markenrecht: Selbst wenn die Domain noch frei ist, kann es sein, dass verwendete Namen anderswo als Marke geschützt sind. Es ist sinnvoll, diese Recherche frühzeitig durchzuführen, um sich Ärger und Geld zu sparen.

Doppelt geprüft hält besser: Es ist schnell geschehen, dass Buchstabenkombinationen plötzlich ungewollt eine neue Bedeutung erhalten, wenn man Punkte oder Bindestriche weglässt oder zwei Wörter zusammenzieht. Dabei nicht vergessen, auch die Endung mitzulesen. Sonst wird beispielsweise aus der edlen Kunst, lateinisch Ars, die Seite ars.ch.

Vorsicht vor der Fremdsprachen-Falle: Wer im Ausland aktiv ist, sollte die Wirkung der Domain auch auf den Sprachen der jeweiligen Zielländer prüfen lassen - und zwar von jemandem, der die Sprache beherrscht, nicht nur mit dem Google Übersetzer.

Die Endung gehört zur Domain. Wenig bekannte neue Varianten wirken nicht vertrauenserweckend und die Leute können sie sich auch schwerer merken.

Was tun, wenn die Wunschdomain nicht frei ist?

Der erste Schritt bei jeder Domain-Idee ist, zu prüfen, ob sie noch frei ist. Dafür gibt es entsprechende Dienste im Internet. Ist sie nicht frei, sehen Sie nach, ob sie tatsächlich für eine Website genutzt wird. Möglicherweise handelt es sich um einen Mitbewerber, vielleicht ist es etwas ganz anderes. Viele reservieren sich aber auch Domains, weil sie Pläne für später haben, die dann vielleicht gar nichts werden - oder weil sie verhindern wollen, dass genau diese Adresse genutzt wird.

Wird die Wunschdomain von einer anderen, aktiven Website genutzt, muss eine Alternative her. Das kann sein:

  • Eine andere Endung.
  • Eine Variante mit Bindestrich.
  • Die Verknüpfung mit einem geeigneten Begriff. Diese Lösung wählte beispielsweise Tesla in der Anfangszeit, da Tesla.com noch besetzt war. Stattdessen hiess die Domain TeslaMotor.com.
  • Die Verknüpfung mit einem Ort - sinnvoll, wenn man lokal orientiert ist und die Leute sowieso beispielsweise nach "Dachdecker in Chur" suchen.
  • Die Verknüpfung mit einem passenden Verb.

Sieht die Website inaktiv aus oder gibt es vielleicht noch keine Website hinter der Domain, lässt der Inhaber sich die Domain möglicherweise abkaufen. Sie können versuchen, den Inhaber über eine möglicherweise noch vorhandene E-Mail-Adresse aus dem Impressum zu ermitteln. Nicht jeder hat das Budget, um ein wirklich substanzielles Angebot zu machen. Aber einen Versuch ist es wert.

Fantasienamen als Ausweg?

Steuerberater Stefan Müller könnte auf die Idee kommen, dass sein ziemlich gewöhnlicher Name als Teil einer Domain doch nicht optimal ist. Ausserdem will vielleicht seine Partnerin, ebenfalls Steuerberaterin, in die Firma einsteigen. Sie überlegen, ob sie ihre gemeinsame Kanzlei künftig Müller & Egli nennen - oder vielleicht doch einen völlig neuen Namen schaffen, der Raum für ambitioniertes Wachstum bietet.

Es gibt natürlich Beispiele, wo sich ein Fantasiename durchgesetzt hat, und das prominenteste ist vermutlich Google. Hat man nicht gerade eine bahnbrechende neue Technologie zu bieten, ist aber sehr viel Marketingaufwand nötig, um diesen Namen bekannt zu machen, damit er anderen überhaupt etwas sagt. Ein anderes erfolgreiches Beispiel wäre Zalando. Hier lag die neue Idee nicht im Produkt an sich, aber im Vertriebsweg, für den eine klangvolle Internetadresse unverzichtbar war. Man kann nun darüber spekulieren, ob schuhe-im-internet.com denselben Erfolg gehabt hätte - wahrscheinlich nicht!

Fazit

Der Internetauftritt ist heute für Unternehmen von zentraler Bedeutung. Die Suche nach dem optimalen Domainnamen sollte deshalb am Anfang jedes Gründungsprozesses stehen. Er ist Teil einer strategischen Entscheidung: Wo möchte dieses Unternehmen in Zukunft hin? Es kostet Zeit und Geld, einen Firmennamen bekannt zu machen und eine gute Position bei Google und anderen Suchmaschinen zu erreichen. Die Website ist mit dem Image der Firma, der Marke, untrennbar verbunden. Der Name sollte deshalb so gewählt sein, dass er auch bei einem gewachsenen Leistungsspektrum noch passt.

Zu Marketingzwecken kann ein Unternehmen neben seiner Firmendomain aber auch extra Landingpages mit aussagekräftigen Namen für einzelne Projekte nutzen. Diese Landingpages sind weniger umfassend und werden manchmal auch nur zeitlich befristet für Kampagnen verwendet. Bei diesen ist es umso wichtiger, dass die Domainnamen genau jene Begriffe enthalten, nach denen Leute suchen, um schnell Erfolg zu haben. Im Vordergrund steht dann also die Funktion, nicht die Firma. Die Website der Firma bleibt davon unberührt.

 

Bildquelle: Adobe Stock © Vesna Cvorovic #4202539

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