BANI-Welt: Wie Führungskräfte in komplexen und sich verändernden Zeiten Orientierung geben

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Zur Beschreibung dieser Realität diente lange der Begriff VUCA: volatil, unsicher, komplex, ambivalent. 2020 beschrieb der Futurist Jamais Cascio einen treffenderen Ausdruck: die BANI-Welt. BANI steht für brittle (brüchig), anxious (ängstlich), nonlinear (nichtlinear) und incomprehensible (unverständlich). Im Unterschied zu VUCA rückt BANI die psychologischen und emotionalen Auswirkungen von uns Menschen stärker ins Zentrum.
Damit ergibt sich die Kernfrage moderner Führung: Wie gelingt es, in einer brüchigen und unberechenbaren Welt Orientierung zu geben – und dabei handlungsfähig zu bleiben?
Was bleibt – das Fundament wirksamer Führung
Bei aller Veränderung gilt ein Grundsatz unverändert: Menschen in Organisationen wünschen sich Orientierung und Klarheit – besonders in unsicheren Zeiten.
In unseren Beratungsmandaten zeigt sich: Je unsicherer das interne und extern Umfeld, desto stärker suchen Teams nach Halt – und richten den Blick zuerst auf ihre Führungskraft. Wer in dieser Rolle mutig entscheidet und Richtung vorgibt, vermittelt Stabilität.
Ein Beispiel aus unserer Praxis zeigt, wie wichtig transparente Kommunikation ist: Ein Produktionsleiter eines mittelgrossen Industriebetriebs schilderte uns, wie sein Team gelassener wurde, als er trotz anhaltender Lieferverzögerungen jeden Morgen ein kurzes Lagebriefing durchführte. Selbst wenn er keine neuen Lösungen präsentieren konnte, vermittelte er eine klare Botschaft: „Ich informiere euch über den aktuellen Stand. Auch ohne neue Entwicklungen wisst ihr, woran ihr seid." Diese Transparenz schuf die nötige Grundlage für das Team, basierend darauf zu agieren.
Was neu ist – die Herausforderungen der BANI-Welt
Die BANI-Welt konfrontiert Organisationen mit spezifischen Herausforderungen, die Führung anspruchsvoller – aber auch bedeutsamer – machen:
- Brüchig (Brittle): Systeme und Strukturen sind anfällig und können schnell zusammenbrechen. Gefragt sind Resilienz, Anpassungsfähigkeit und das Denken in möglichen Szenarien.
- Angst (Anxious): Unsichere Zeiten lösen bei Mitarbeitenden unterschiedlich starke Reaktionen aus und beeinflussen ihr Denken und Handeln. Entscheidend ist, Verständnis und Empathie für die Angst zu zeigen und durch offene Gespräche eine Kultur zu schaffen, in der Sorgen ausgesprochen werden dürfen.
- Nichtlinearität (Nonlinear): Kleine Veränderungen können grosse Folgen haben. Anstatt lange Strategiepapiere zu schreiben, braucht es heute Flexibilität und die Fähigkeit, schnell pragmatische Lösungen zu finden.
- Unverständlichkeit (Incomprehensible): Die Komplexität und Schnelligkeit der Veränderungen machen es schwer, alles zu verstehen. Wichtig ist hier, transparent zu kommunizieren und sich zum Teil auch auf die Intuition zu verlassen.
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