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Führungskultur: Kernelemente dienender Führung

Empathie, Mitarbeiterorientierung, Vertrauen sowie Bescheidenheit sind zentrale Elemente einer dienenden Führungskultur. Eine dienende Führungskraft stellt die Interessen seiner Mitarbeiter, Kunden und somit aller Stakeholder über die seiner eigenen. Eine dienende Führungskraft hilft, inspiriert und ermutigt andere, sich weiterzuentwickeln, anstatt diese sie kompromisslos und aus reinem Selbstzweck für sein eigenes Wohl zu instrumentalisieren. Sie dient Menschen, indem er diese, gleich welchem Status, respektvoll behandelt und wertschätzt, indem er ihnen den Sinn und den Wert ihrer Arbeit vermittelt und somit nach einem effektiven Beziehungsmanagement strebt.

05.08.2025 Von: Matthias K. Hettl
Führungskultur

Einleitung Führungskultur

Suzanne Peterson und ihre Kollegen von der Arizona State University konnten im Rahmen ihrer Forschung drei wesentliche Faktoren dienender Führung identifizieren. So sollte ein dienender Führer, gemäss dem Ergebnis ihrer Studie, einen geringen Grad an Narzissmus aufweisen, möglichst an einer Unternehmensgründung beteiligt sein und sich bedingungslos mit dem Unternehmen identifizieren. 

Interessen der Allgemeinheit über die eigenen stellen

Peterson schlussfolgert daraus, dass vor allem dann von dienender Führung gesprochen werden kann, wenn der Chef die Interessen der Allgemeinheit über die seiner Eigenen stellt, nicht ständig im Mittelpunkt stehen muss und sich für eine beziehungsorientierte Führung engagiert. 

Van Dierendonck verweist in seinem Beitrag Servant Leaderhip: „A Review and Synthesis“, welcher 2011 im Journal of Management veröffentlich wurde, auf 10 von Larry C. Spears, dem ehemaligen Direktor des Greenleaf Center for Servant Leadership, definierte Schlüsseleigenschaften, die einen dienenden Führer charakterisieren sollen. 

Spears Transformationsleistung der Ideen Greenleafs, nimmt für van Dierendonck eine ganz zentrale Stellung für den Beginn einer Konzeptentstehung dieses Führungsverständnisses ein. Van Dierendonck sieht hierin den wahrscheinlich einflussreichsten Versuch, ein erstes Modell zur dienenden Führung zu gestalten. Spears Konzepte und Ideen gaben Anstoss für weitere Überlegungen und mündeten unter anderem in das Modell von James Laub aus dem Jahre 1999.

Laub entwickelte ein Modell mit sechs Schlüsseleigenschaften. Die von ihm hierfür bestimmten Verhaltensmuster dienender Führer bestimmte er anhand von Erfahrungswerten von Mitarbeitern. Laubs Modell leistete damit einen wesentlichen Beitrag zur besseren Operationalisierung des Ansatzes, da es erstmals konkrete Ergebnisse aus der Praxis mit einbezog. 

Er kam zu dem Schluss, dass eine dienende Führungskultur erstens Menschen befähigt und ihnen hilft, sich weiterzuentwickeln. Zweitens strahlen dienende Führer Demut und Bescheidenheit aus und sind drittens stets authentisch. Viertens agieren dienende Führer nach Laub vorurteilsfrei und verständnisvoll, egal woher jemand kommt oder welchen Status man trägt. Das fünfte Charakteristikum beschreibt, dass dienende Führer Richtung geben und Visionen vorleben. Schliesslich müssen sie sechstens gewillt sein, Verantwortung für das gesamte Unternehmen sowie Fürsorge für Andere über die eigenen Interessen zu stellen.

Abgrenzung zu anderen Führungskonzepten

Lassen Sie uns im Folgenden eine kurze Gegenüberstellung der dienenden Führung mit den artverwandten transaktionalen sowie transformationalen Führungsstilen vornehmen und wesentliche Unterschiede, wie auch Gemeinsamkeiten aufzeigen. Gerade zwischen Erstem und der dienenden Führung bestehen einige erhebliche Unterschiede. 

Allgemein bedeutet Führung, dass Führungskräfte das Verhalten ihrer Mitarbeitenden beeinflussen, um die eigenen oder gemeinsamen Ziele zu erreichen. Drei bekannte Führungsstile, die häufig sowohl bewusst als auch unbewusst angewendet werden, basieren auf den Theorien des US-amerikanischen Psychologen Bernhard M. Bass, der seine Erkenntnisse 1985 veröffentlichte, beeinflusste die Führungsforschung nachhaltig mit der Entwicklung dem sogenannten „Full Range of Leadership“ Ansatz. Hier unterscheidet er zwischen der transaktionalen, transformationalen und laissez-faire Führung.

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