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Visualisieren von Daten: Die vier Stufen der visuellen Analyse

Rohdaten allein sind oft schwer zu interpretieren – erst durch das Visualisieren von Daten und die visuelle Aufbereitung in Form von Diagrammen, Infografiken oder interaktiven Dashboards werden Muster, Trends und Abweichungen erkennbar. Wie Sie Daten visualisieren, zeigt dieser Beitrag.

04.08.2025 Von: Rolf Hichert
Visualisieren von Daten

Visualisieren von Daten

Visualisieren von Daten bedeutet, abstrakte Zahlen und komplexe Zusammenhänge in eine anschauliche, leicht verständliche Form zu bringen – sei es durch Diagramme, Infografiken oder interaktive Dashboards. Anhand von zwei Praxisbeispielen wird weiter unten gezeigt, wie die «Management-Orientierung» einer betriebswirtschaftlichen Analyse stufenweise verbessert werden kann. In der Annahme, dass grafische Darstellungen dazu verwendet werden, um betriebswirtschaftliche Tatbestände klarer vermitteln zu können, lassen sich die folgenden vier Stufen der Professionalität unterscheiden:

Stufe 1

Datenreihen werden mehr oder weniger zufällig in Diagrammform gebracht. Es werden die Standardeinstellungen des Grafikprogramms übernommen, und es besteht keine erkennbare «Message» dieses Diagramms für den Betrachter. Die häufigsten Schwächen dieser Darstellungen sind falsche Skalierungen, unterschiedlich breite Säulen oder Balken, Legenden statt geeigneter Beschriftungen, kein gezielter Einsatz von Farbe sowie Schwächen in der Gestaltung wie «3D»-Darstellungen, Schatten und Umrahmungen.

Kurz gesagt: Diagramme von Stufe 1 weisen in einem Bericht kein durchdachtes Konzept auf, ihr Verständnis ist meistens auf die persönlichen Erläuterungen des Autors angewiesen, und der Vergleich mit anderen Darstellungen im gleichen Bericht ist stark erschwert.

Stufe 2

Die zugrunde liegenden Daten werden in einer gestalterisch ansprechenden und einheitlichen Form dargestellt. Der optische Vergleich mehrerer Diagramme innerhalb eines Berichtes ist deshalb möglich, weil einheitliche Skalen verwendet werden und nicht die automatische Skalierung des Grafikprogramms. (Diese automatische Skalierung, die bei grossen und kleinen Zahlenwerten die zur Verfügung stehende Fläche «ausnützt», ist eine der häufigsten Schwächen in Managementberichten.)

Kurz gesagt: In Stufe 2 wurde handwerklich ordentlich gearbeitet und keiner der vermeidbaren Darstellungsfehler begangen: Es liegen einheitliche Titel vor, wo es erforderlich ist, werden die Quellen genannt, die Darstellung ist einheitlich festgelegt. Allerdings fehlt hier noch die «Message» – der Betrachter muss sich selbst Gedanken machen, was wohl mit diesem Diagramm gemeint sein könnte. Dadurch ist die Zeit, die der Betrachter benötigt, um ein Diagramm zu verstehen, sehr lange; dazu kommt, dass er das Diagramm erst komplett verstehen muss, um zu beurteilen, ob er überhaupt an dieser Information interessiert gewesen ist(!). Stufe 2 kann weitgehend automatisiert werden, sie benötigt im Allgemeinen nicht die Unterstützung des Fachmanns: Software kann diese zweite Stufe selbstständig leisten, oder aber der Controller delegiert diese Arbeit an Hilfskräfte.

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