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Forecasting: Mit der richtigen Methode zum nachhaltigen Erfolg

Ein akkurater und genauer Forecast führt zu nachhaltigem Erfolg und zusätzlichem Kapital für Unternehmensinvestitionen und Stakeholder. Der vorliegende Beitrag definiert und ordnet die Thematik des Forecastings innerhalb der Unternehmenssteuerung ein und zeigt, was bei der Wahl der passenden Forecasting-Methode beachtet werden muss.

10.10.2022 Von: Carsten Anton, Dennis Christoph Nann
Forecasting

Unternehmenssteuerung

Die Unternehmenssteuerung wird in der Theorie als langfristige Existenzsicherstellung einer komplexen Organisation durch die Ausrichtung aller Prozesse auf ein einheitliches und unternehmensweites Ziel bezeichnet. Der Zielerreichungsgrad muss unterjährig gemessen und bei erwarteter Nichterreichung mittels Massnahmen weiterhin angestrebt werden. Für eine effiziente Konzeptualisierung der Unternehmenssteuerung müssen verschiedene Kernelemente vorhanden sein, welche zum einen als individuelle Disziplin und zum anderen in Kombination optimal funktionieren müssen. In der Literatur werden dafür hauptsächlich die Disziplinen, die hier abgebildet sind, erwähnt: Strategie und die darauf basierten Ziele, die Operationalisierung der Ziele, die operative Planung, sowie die Steuerung, welche das Forecasting und Reporting inkludiert.

Innerhalb der Strategieentwicklung werden langfristige Unternehmensziele definiert, die die Anforderungen der Key Stakeholder (z.B. Eigentümer, Kunden, Mitarbeiter, Umwelt) an das Unternehmen berücksichtigen. Diese übergeordneten Ziele werden im Rahmen der finanziellen Zielsetzung durch das Management in konkrete Vorgaben für einzelne Steuerungsobjekte (z.B. Regionen, Funktionen) konkretisiert. Die Planung und Budgetierung definiert schlussendlich das «Wohin» und das «Wie» auf der tiefstmöglichen Ebene (operative Planung/Teilpläne wie beispielsweise Umsatzplanung) und stellt somit die Umsetzung der Strategie sicher.

Durch das Forecasting wird unterjährig prognostiziert, zu welchem Grad Zielwerte unter den aktuellen Bedingungen erreicht werden. Die im Rahmen des Reportings auf spezifische Bedürfnisse zugeschnittene Informationsbereitstellung und -übermittlung macht auf Diskrepanzen zwischen der Planung und dem Forecast aufmerksam, damit entsprechende Gegenmassnahmen abgeleitet werden können. Beispielsweise können Ressourcen gezielt zur Gegensteuerung nicht zufriedenstellender Entwicklungen eingesetzt und somit an der richtigen Stelle investiert werden.

Zusätzlich müssen die richtigen Voraussetzungen geschaffen und Unterstützer eingesetzt werden, damit alle Disziplinen reibungslos funktionieren. Erwähnt werden können beispielsweise eine gute technische Infrastruktur oder ausreichende Fachkenntnisse der Mitarbeiter. Nicht vergessen werden darf die enge Kollaboration zwischen dem Controlling und den Fachbereichen, da durch das Controlling wichtige Informationen übermittelt werden.

Besonders herauszustellen ist die Erkenntnis, dass diese Disziplinen zusammenhängen und als Kreislauf aufeinander aufbauen, obwohl sie individuell betrachtet und von unterschiedlichen Teams bearbeitet werden. Beispielsweise kann ohne die davor definierte Strategie keine effektive Planung durchgeführt werden.

Forecasting

Wie bereits angedeutet, handelt es sich beim Forecasting um die Prognose, welche Werte am Ende der Periode basierend auf den aktuellen Bedingungen und Annahmen erreicht werden. Der Plan hingegen definiert, welche Werte erreicht werden sollen, und wird während einer Periode nicht abgeändert. Wie der Forecast ausgestaltet wird, ist unternehmensspezifisch und hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Forecast-Frequenz: Die Häufigkeit, in welcher ein Forecast durchgeführt wird, was beispielsweise täglich, monatlich oder jährlich sein könnte.
  • Forecast-Horizont: Die Zeitspanne, in welcher der Forecast Werte vorausprognostiziert, was beispielsweise kurzfristig, mittelfristig oder langfristig sein könnte.
  • Forecasting-Methode: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Forecast zu erstellen, wobei aufgrund der individuellen Charakteristika der Methoden nicht jede Methode für jedes Unternehmen geeignet ist.
  • Forecast-Art: Die Art der Werte, welche vom Forecast prognostiziert werden, was beispielsweise eine Year-End-Prognose oder ein rollierender Forecast sein kann. Wie der Name bereits andeutet, wird beim Year-End Forecast bei jedem Forecast der Jahresendwert prognostiziert, wobei der rollierende Forecast auch über Perioden hinweg einen festen Horizont aufweist.
  • Forecasting-Prozess: Der Prozess, welcher für die Erstellung der Prognose verfolgt wird, wobei verschiedene Faktoren den Prozess definieren. Genannt werden kann etwa ein eher zentraler «middle-up»- Prozess oder die regionale Erstellung des Forecasts («bottom-up»).

Unabhängig von den genannten Faktoren ist das Resultat des Forecastings ein quantitativer Wert, welcher prognostiziert, wo sich der zu voraussagende Wert hinbewegt. Dieser Wert kann finanzieller Natur sein (z.B. Umsatz, EBIT) oder auch nicht finanzielle KPI umfassen (z.B. Produktionskapazität, Lagerumschlag). Je nach zu prognostizierendem Wert wird in der Praxis unterschieden, ob es sich um einen finanziellen oder einen operativen Forecast handelt. Der finanzielle Forecast behandelt dabei die finalen Grössen eines Finanzplans, während operative Forecasts (z.B. für Lagermenge oder Verkaufsmenge) näher am operativen Tagesgeschäft ansetzen. Die Integration der beiden Forecasts ist von grosser Bedeutung, da aus der Kombination von operativen Forecasts der finanzielle Forecast abgeleitet werden kann. Leider ist die Integration in der Praxis jedoch ein oft gesehenes Problem, da Unternehmen die verschiedenen Arten als eigenständige Prozesse betrachten.

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