Agile Führung: Prinzipien agiler Führungskräfte

Passende Arbeitshilfen
Neben den fachlichen und organisatorischen Fähigkeiten einer Führungskraft sind daher heutzutage vor allem die befähigenden, coachenden und empathischen Eigenschaften eines „Leaders“ gefordert, um ein derartiges vertrauensvolles Arbeitsumfeld zu schaffen und Mitarbeiter zu schlagkräftigen Teams zu entwickeln.
Agile Führung lernen
Doch wer sind diese „Leader“? Schenkt man einer mittlerweile in die Jahre gekommenen Führungstheorie Glauben, so definieren eine Führungskraft angeborene und nicht erlernbare Eigenschaften. Das heisst, dass es „natürliche Leader“ gibt. Lange ging man davon aus, dass eine Führungskraft jemand ist, der entdeckt und nicht entwickelt werden muss.
Die Suche nach den Eigenschaften, die erfolgreiche Führungspersönlichkeiten ausmachen, begann mit einer Reihe von Studien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Beispielsweise kam Stogdill im Jahr 1948 zu dem Ergebnis, dass es bestimmte Eigenschaften gibt, die Führungskräfte auszeichnen. Dazu zählen unter anderem Zuverlässigkeit, Initiative, Selbstvertrauen sowie Kreativität, Maskulinität und Antrieb.
Diese Definition einer Führungskraft ist eher mit einem autoritären Führungsstil verbunden, der sich durch klare Regeln, Strukturen und Ziele auszeichnet. Der Mitarbeiter macht, was der Vorgesetzte von ihm erwartet – nach dem Prinzip von Geben und Nehmen. Überträgt man dieses Bild auf die heutigen Anforderungen an einen agilen Leader mit einem komplexen, nicht routinemässigen Aufgabengebiet, erkennt man schnell, dass diese Sichtweisen nicht mehr zeitgemäss sind.
Team steht im Fokus
Ein agiler Leader sieht seine Funktion nicht als Persönlichkeitsdisposition, sondern als Aufgabe. Das Team steht im Fokus, nicht die Führungskraft. Dabei spielt die emotionale Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeiter eine wesentliche Rolle. Die dazu benötigten Fähigkeiten des agilen Leaders beruhen auf einer Skill-basierten Führungstheorie. So beschreibt Katz, dass Führende drei Arten von Fähigkeiten benötigen: technische, soziale und konzeptionelle. Eine Führungskraft ist dadurch wandelbar und kann gut adaptieren, je nachdem, welche Art von Führung in einer Situation gerade den entsprechenden Erfolg bringt. Man wird nicht zur Führungskraft geboren. Die notwendigen Fähigkeiten einer Führungskraft sind erlernbar und somit grundsätzlich für jeden erreichbar.
Vertrauen als Schlüssel
Wo findet man eigentlich Mitarbeiter, die gerne und mit Leidenschaft ihrer Berufung nachgehen. Ein hohes Gehalt ist nicht das einzige Argument. Auch eine magische Recruiting-Formel gibt es nicht. Stattdessen liegt der Schlüssel in einem vertrauensvollen Arbeitsumfeld, in denen Menschen ihr Bestes geben können, wollen und dürfen. Insbesondere für jüngere Generationen sind solche Umfelder attraktiv.
Sie haben den Anspruch, mitzudenken und zu gestalten und wollen nicht kommentarlos Aufgaben abarbeiten. Nur wenn insgesamt die Leistungsfähigkeit (können), die Leistungsbereitschaft (wollen) und die Leistungsbedingungen (dürfen) im Gesamtkontext passend für den Mitarbeiter und dessen Führungskraft sind, kommt es zu einem proaktiven „Flow“, der wiederum auf ein vertrauensvolles Arbeitsumfeld einzahlt.
Vertrauensvolles Arbeitsumfeld
„Wir gehen vertrauensvoll und offen miteinander um.“ Dieses Statement ist heutzutage in nahezu allen Unternehmensvorstellungen zu lesen. Doch wenn man nachfragt, wo und wie genau Vertrauen tatsächlich gelebt wird, stösst man oftmals auf Schweigen. Wenngleich der Wert Vertrauen offenbar in vielen Unternehmen einen hohen Stellenwert geniesst. Doch oft beschreiben die offiziellen Statements dazu nicht die gelebte Unternehmenskultur. Sie zeichnen vielmehr einen nicht greifbaren Idealzustand.
Woran erkennt man ein vertrauensvolles Arbeitsumfeld? Primär liegen hier bestimmte Glaubenssätze zugrunde. Ein wahrhaft vertrauensvolles Umfeld bedeutet, als „ganzer Mensch“ am Arbeitsplatz gesehen zu werden. Es bedeutet, Stärken, aber auch Schwächen und Emotionen zeigen zu dürfen. Denn in einem vertrauensvollen, agilen Umfeld werden Mitarbeiter entsprechend ihrer Stärken eingesetzt, anstatt in starre Rollenbeschreibungen gezwängt zu werden.
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