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Kapitalbedarf: So ermitteln Sie den Kapitalbedarf Ihres Unternehmens

Aus der Geschäftsidee, dem verwendeten Geschäftsmodell und der verfolgten Unternehmensstrategie leitet sich der Kapitalbedarf eines Unternehmens ab. Dieser ist in der Regel unsicher, weil er durch zahlreiche Faktoren wie z.B. die Branchenentwicklung, Technologieintensität u.a. beeinflusst wird. Daher gilt es bereits bei der Planung des Kapitalbedarfs, einen Puffer für den Fall einer ungünstigen Unternehmensentwicklung zu berücksichtigen. Wie dieser für das Umlaufvermögen und das Anlagevermögen berechnet wird und wo es aufzupassen gilt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

13.12.2022 Von: Prof. Dr. Thomas Rautenstrauch
Kapitalbedarf

Zukünftiger Kapitalbedarf

Aus Unternehmenssicht wird Kapitalbedarf sowohl im Rahmen der Gründung als auch im laufenden Geschäft dadurch ausgelöst, dass die für die Beschaffung und den Einsatz von notwendigen Ressourcen, wie Betriebsmittel, Rohmaterial, Personal u.a., die daraus resultierenden Auszahlungen höher sind als die Einzahlungen, welche aus dem Verkauf der erstellten Produkte und Leistungen generiert werden können.

Der Kapitalbedarf unterliegt in der Praxis ständigen Schwankungen, und seine Planung ist komplex. Im vorliegenden Beitrag wird eine Methode zur rechnerischen Ermittlung des planmässigen Kapitalbedarfs behandelt. Diese erlaubt es dem Management eines Unternehmens im Anschluss, auf den ermittelten Kapitalbedarf abgestimmte, optimale Finanzierungsentscheidungen zu treffen.

Einflussfaktoren des Kapitalbedarfs

Der Kapitalbedarf von Unternehmen wird sowohl durch interne wie externe Bestimmungsfaktoren beeinflusst (Thommen, 2008, S. 442):

Zu den internen Faktoren des Kapitalbedarfs zählen neben der Betriebsgrösse das Produktions- und Absatzprogramm bzw. in Handelsunternehmen das Sortiment, das vorhandene Kapital (inkl. stiller Reserven) und die Liquidität einer Unternehmung.

In Abgrenzung dazu zählen zu den externen Faktoren die Bedingungen des Kapital- und Geldmarkts (z.B. Zinssätze), Inflationsrate, allgemeines Lohnniveau, Preisniveau der eingesetzten Güter, Zahlungsgewohnheiten der Kunden, technologische, rechtliche und steuerliche Aspekte.

Der Kapitalbedarf der Unternehmung ist die Summe aus dem Bedarf für das Umlauf- und Anlagevermögen. Während der langfristig orientierte Kapitalbedarf für das Anlagevermögen vor allem durch die Anschaffungs- und Herstellungskosten für geplante Investitionen ins Anlagevermögen ermittelbar ist, leitet sich der kurzfristig orientierte Kapitalbedarf für das Umlaufvermögen aus den leistungswirtschaftlichen Prozessen der Unternehmung ab.

Die Höhe des Kapitalbedarfs für das Umlaufvermögen leitet sich aus der Kapitalbindung ab. Diese wird zum einen bestimmt durch die Höhe der Auszahlungen und Einzahlungen und zum anderen durch den zeitlichen Abstand zwischen den Auszahlungen und Einzahlungen.

Die verschiedenen Komponenten des Kapitalbedarfs zeigt die folgende Tabelle (Wünsche, 2009, S. 112):

Kategorie Kapitalbedarf für
Anlagevermögen
  • Patente und Lizenzen
  • Firmen – Grundstücke und Gebäude
  • Maschinen und Anlagen
  • Betriebs- und Geschäftsausstattung
  • Beteiligungen und Finanzanlagen
Umlaufvermögen

Tagesverbrauch an:

  • Vorräten
  • Arbeitsleistungen
  • übrigen Gemeinkosten
Kapitalbindung durch:
  • Lagerdauer
  • Kapitaldauer
  • Zahlungsfristen
Ergänzungsbedarf
  • nicht oder nur grob geplante Ausgaben
  • unerwartete bzw. nicht vorhersehbare Abweichungen der Ein- und Auszahlungen von der Planung

Der Kapitalbedarf ergibt sich allgemein durch den Abzug der kumulierten Einzahlungen von den kumulierten Auszahlungen zu einem bestimmten Zeitpunkt und fällt bei unveränderten Auszahlungen und Einzahlungen umso höher aus, je weiter die Zahlungsströme zeitlich auseinanderfallen.

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