
Indikatoren: Voraussetzung für erfolgreiches Risikomanagement

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Ein Indikatorsystem ist eine unternehmensgerechte, risiko- und leistungsorientierte Führungsinformation (auch Cockpit genannt). Das Cockpit muss in erster Linie der Unternehmensführung Entscheidungsinformationen in kompakter Form zur Verfügung stellen. Darin soll die geplante Leistung, die eingegangenen, die vorhandenen und potenziell sich ergebenden Risiken berücksichtigt sein. Ein gutes Cockpit liefert auch eine grundlegende Interpretation der Informationen, sodass Führungsentscheide sachlich fundiert gefällt werden können.
Ausgangslage
Die leistungswirtschaftliche Situation eines kleinen oder mittleren Unternehmens (KMU) bildet die Ausgangslage. Daraus ergeben sich potenzielle Risikofaktoren. Von diesen ist auszugehen, um wichtige Entwicklungen und Veränderungen frühzeitig identifizieren zu können. Diese wiederum stehen im Zusammenhang mit einer bestehenden Situation sowie einer Unternehmensstrategie. Daraus abgeleitet bestehen Vorstellungen zu lang- und kurzfristigen Zielsetzungen, dem erforderlichen Mitteleinsatz, den notwendigen Prozessen, Aufbau und Ablauforganisationen.
Zielsetzung eines Indikatorsystems
Neben der strategischen Zielsetzung des Unternehmens, der Datenbasis und dem Grundverständnis des Unternehmens bedarf es einer Zielsetzung für das Indikatorsystem selbst. Das Spektrum, was frühzeitig erkannt werden soll, kann sehr schmal sein. So genügen beispielsweise dem einen Unternehmen vielleicht ein, zwei Indikatoren, die anzeigen, wann sich die von der Unternehmensführung definierte strategische Kerngrösse nicht im gewünschten Ausmass entwickelt. Das Indikatorsystem wird direkt auf das Leistungsziel ausgerichtet. Dem anderen Unternehmen ist wichtig zu sehen, wie verschiedenste Einflussfaktoren das strategisch angestrebte Resultat beeinflussen. Das Indikatorsystem erfasst die Veränderungen, das System wird auf eine Abweichungslimite ausgerichtet.
In jedem Fall sollte die Zielsetzung des Indikatorsystems festgehalten werden, damit keine falschen Erwartungen aufkommen. Es ist festzuhalten, was das Indikatorsystem aussagen soll. Beispielsweise wird beschrieben:
- Wie gross die Abweichung der effektiven Teilzielerreichung vom angestrebten Wert im Rahmen einer Bandbreite sein darf. Wird die Bandbreite über- oder unterschritten, ist ein Alarm auszulösen, dass die Zielerreichung im vorgesehenen Ausmass verfehlt wird → es handelt sich im Beispiel um Abweichungslimiten.
- Dass bei Erreichung bestimmter Kennzahlen durch äussere oder innere Entwicklungen ein Bericht ausgelöst wird – es handelt sich um ein Erfüllungsziel.
- Was für Veränderungen bestimmter Kennzahlen der äusseren und inneren Entwicklung einen Ausnahmebericht auslösen – das Indikatorsystem hält Chancen- und Risikoveränderungen fest.
Wesentlich für die Zielsetzung des Indikatorsystems ist – wie für jede Zielsetzung – dass klar zwischen Zielen und Resultaten unterschieden wird. Und zwar sowohl als Mass- wie auch als Abweichungs- oder Erfüllungsgrösse. Der Einfachheit halber ist es meist einfacher, zuerst die erwarteten Resultate festzuhalten und daraus abgeleitet, die Zielsetzung des Indikatorsystems zu bestimmen. Ausgehend von einem professionellen Management handelt es sich bei dieser Vorgehensweise um einen sehr pragmatischen Aufbau. Die Unternehmensführung orientiert sich bei der Definition der erwarteten Resultate mit anschliessender Beschreibung des Konzepts am Machbaren und Verständlichen, weniger am konzeptionell Wünschbaren.
Dazu ein Beispiel:
Die strategische Leistungs-Zielsetzung des Unternehmens Alpha lautet:
Die jährliche Rendite auf dem eingesetzten Produktionskapital im Verlaufe des ersten Jahres soll X % betragen und anschliessend während der nächsten fünf Jahre jährlich degressiv um Y % wachsen.
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