Zeitgemässe Bürogestaltung: Wie Sie ein optimales Umfeld für Ihr Team schaffen

Homeoffice ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Nach der ersten Euphorie-Welle erlebt nun allerdings auch das Büro eine Renaissance – allen voran, um den Austausch zu fördern. Wenn Sie ein Büro für seine Mitarbeitenden einrichten oder umgestalten wollen, sollten Sie dabei auf einige Aspekte achten, um ein optimales Arbeitsumfeld zu schaffen.

09.08.2024
Zeitgemässe Bürogestaltung

Ein gesteigertes Gesundheitsbewusstsein, mehr Online-Käufe oder höhere Ansprüche gegenüber Arbeitgebern – die Corona-Pandemie hat zu vielen neuen Entwicklungen geführt. Eine Veränderung, die ebenso gekommen ist, um zu bleiben, ist das Homeoffice. Kein Wunder, denn viele Unternehmer entschieden damals: Lieber die Mitarbeiter von zu Hause arbeiten lassen, als im Büro Ansteckungen und damit massive Krankheitsausfälle zu riskieren. Für viele Angestellte führte dieser neue Arbeitsort zu mehr Zufriedenheit und daher arbeiten viele auch heute noch im Homeoffice. Mittlerweile sind Video-Calls mit Teammitgliedern aus aller Welt Standard. 

Doch in der Post-Corona-Ära erfreut sich nun auch das zentrale Büro wieder grösserer Beliebtheit. Ein Grund hierfür ist die Tatsache, dass der Austausch mit Kollegen im Homeoffice fehlt und es für manche Menschen in den eigenen vier Wänden schwieriger ist, sich zu motivieren. Neue Studien kommen im Zusammenhang damit sogar zum Schluss, dass auch die Produktivität von Mitarbeitern sinke, die ständig remote arbeiten. Wer demnach nie vor Ort im Unternehmen ist, reduziere seine Produktivität um 10 bis 15 Prozent. Ein Lösungsweg, den nun viele Betriebe einschlagen, ist jener, den Mitarbeitenden ein gewisses Kontingent an Homeoffice-Tagen zu bieten, gleichzeitig aber auch auf ein modernes Büro zu setzen. Hybride Arbeitsplatzmodelle stehen also hoch im Kurs. Das bestätigt auch eine Studie des Immobiliendienstleisters CBRE. Und das Büro selbst erfahre laut der Auswertung nun einen Paradigmenwechsel: von der klassischen Arbeitsstätte hin zu einem Begegnungs- und Erlebnisort, einem Marktplatz des Wissens und einem Platz, der das Zugehörigkeitsgefühl stärkt. Doch damit dies gelingt, müssen die Voraussetzungen gegeben sein. 

Bei der Bürogestaltung sollten Sie daher in jedem Fall folgende Aspekte berücksichtigen:

  1. Genügend Platz: Zunächst geht es darum, dass Sie genügend Platz für alle Mitarbeitenden schaffen. Hierbei sind die Mindestabstände zwischen den Möbeln zu beachten, was insbesondere in kleinen Räumen rasch zur Herausforderung werden kann. Fakt ist: Hauptdurchgangswege im Gebäudeinneren müssen laut Vorschrift eine Breite von mindestens 1,2 Metern aufweisen. Dies soll Unfallgefahren minimieren und gleichzeitig genügend Bewegungsraum sicherstellen. Der Zugang zu einem Arbeitsplatz darf 80 cm nicht unterschreiten. Ebenso muss der Bewegungsraum eines jeden Mitarbeitenden zwischen Tischkante und dem nächsten Hindernis in seinem Rücken, beispielsweise einem Regal oder einer Trennwand, mindestens einen Meter betragen.

  2. Flexible Raumnutzung: Ein Grossraumbüro mit einem Arsenal an Schreibtischen – das war gestern. Heute sind flexible Konzepte gefragt. Neben dem klassischen Schreibtisch-Arbeitsplatz sollten Sie daher auch Rückzugsorte schaffen, etwa für Vier-Augen-Gespräche, ungestörte Video-Calls oder Meetings in kleiner Runde. Das können gemütliche Lounges sein genauso wie Sitzecken oder gläserne Arbeitskabinen. Immer beliebter werden dabei auch höhenverstellbare Schreibtische und Stehpulte, die ein ergonomisches Arbeiten ermöglichen.

  3. Optimale Geräuschkulisse: Ein grosses Augenmerk sollten Sie auf die Geräuschkulisse legen, denn unfreiwillig mitgehörte Gespräche oder Umgebungslärm können die Mitarbeiter ablenken und die Produktivität senken. Eine Möglichkeit, ein optimales Ambiente zu schaffen, besteht darin, möglichst viel Abstand zwischen den Arbeitsplätzen einzuplanen. Daneben gibt es eine Reihe an baulichen Massnahmen, die helfen können, wie etwa schallabsorbierende Decken und Wände. Schallabsorbierende Trennwände in Grossraumbüros sollten dabei eine Mindesthöhe von 1,5 Meter haben. Unterstützend dazu können Regeln aufgestellt werden, wann Telefonate oder Kurzgespräche geführt werden dürfen und wann stattdessen Ruhe herrschen sollte, um ungestörtes Arbeiten zu gewährleisten. Ebenso können eigens eingerichtete Arbeitsplätze für längere Calls, die sich in separaten Räumen befinden, dienlich sein.

  4. Ideales Lichtszenario: Ein weiteres wichtiges Thema ist das ideale Lichtszenario. Vor allem Warmweiss, Neutralweiss oder Tageslichtweiss eignen sich hervorragend für Büroräumlichkeiten. Generell gilt ausserdem, dass es am Bildschirmarbeitsplatz am hellsten sein muss – optimal sind meist 500 bis 1000 Lux. In weiteren Ecken und Räumen, wo beispielsweise Drucker, Kopierer und Co. stehen, reichen hingegen 300 Lux völlig aus. Besonders förderlich kann Tageslicht sein – doch damit sind mitunter auch unangenehme Szenarien verbunden, etwa, wenn die Sonne zu sehr blendet oder das Nachbarbüro in dicht bebauten Gebieten ablenkt. In Büros mit großen Fenstern und Glasflächen kommen daher häufig Vertikaljalousien zum Einsatz.

  5. Förderliches Raumklima: Ebenso nicht zu unterschätzen ist das richtige Raumklima. Dabei gilt: Das Kälte- und Wärmeempfinden variiert von Mensch zu Mensch, trotzdem gibt es eine Faustregel: Für sitzende, leichte Bürotätigkeiten kann man sich an Richtwerten zwischen 21 und 23 Grad Celsius orientieren. Ergänzend dazu beträgt die ideale relative Luftfeuchtigkeit in Büros im Winter 30 bis 40 Prozent, im Sommer 30 bis 60 Prozent. Vermieden werden sollten darüber hinaus Zugluft sowie eine starke Luftströmung durch Ventilatoren. Wer eine Klimaanlage nutzt, sollte darauf achten, dass die Raumtemperatur nicht mehr als acht Grad unterhalt der Aussentemperatur liegt.

  6. Effektives Farbkonzept: Farben wirken sich auf unsere Emotionen und unser Wohlbefinden aus – es empfiehlt sich daher, auf ein Farbkonzept zu setzen, welches zur jeweiligen Arbeitsumgebung passt. Im Allgemeinen eignen sich besonders dezente und helle Farben gut für Büroräumlichkeiten – etwa Weiss, Beige, Hellgrau oder Pastellnuancen. Zwischendurch können Akzente mit knalligeren Farben, Wandmustern oder Bildern gesetzt werden.

  7. Sinnvolle Dekoration: Zu guter Letzt geht es um die passende Dekoration. Hierbei sollten Sie es nicht übertreiben, sondern lieber nur auf einzelne Eyecatcher setzen, wie etwa auf aufregende Lampenschirme, aussagekräftige Bilder, Letterboards mit motivierenden Sprüchen, mundgeblasene Vasen oder praktische Pinnwände. Denn wer das Büro mit zu vielen verschiedenen Elementen ausstattet, riskiert, ein chaotisches Szenario zu erzeugen, das für Unruhe – und damit für eine geringere Produktivität – sorgt. Pflanzen sollten dabei in puncto Dekoration ganz oben auf der Liste stehen, denn laut einer Studie kann bereits eine Pflanze pro Quadratmeter die Lebensqualität und Produktivität von Mitarbeitern um 15 Prozent steigern. Zu den beliebtesten Pflanzen fürs Büro zählen dabei: Birkenfeige, Grünlilie, Elefantenfuss, Strahlenaralie, Kentiapalme, Goldfruchtpalme, Bogenhanf, Efeutute, Zamie oder Efeu.

     

Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/man-wearing-blue-dress-shirt-2451566/

Newsletter W+ abonnieren