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Unternehmensvision: Weshalb ist sie notwendig?

Gerade in schwierigen Zeiten zeigt sich die Wichtigkeit einer Unternehmensvision und eines Leitbildes. Denn diese Führungswerkzeuge führen zu befähigten Mitarbeitenden, die ihren Job auch in solchen Zeiten motiviert erledigen, wenn sich der Chef um grössere Herausforderungen kümmern muss. Haben Sie sich auch schon gefragt, weshalb gewisse Unternehmen trotz Konkurrenzdruck, Rezession und was auch sonst noch alles zu schaffen macht, Erfolge ausweisen können?

05.02.2018 Von: Rolf Rado
Unternehmensvision

Der Sinn einer Unternehmensvision

Einer der Hauptgründe für nachhaltigen Erfolg ist eine glasklare, attraktive Unternehmensvision. Das unterstreichen auch die Professoren John P. Kotter und James L. Heskett in ihrer Studie «Corporate Culture and Performance». Unternehmen mit visionärer Führung sind über einen längeren Zeitraum erheblich erfolgreicher. Der Vergleich zu schwach oder nicht visionär geführten Unternehmen sieht ernüchternd aus:

  • ein 4 mal höheres Umsatzwachstum
  • ein 8 mal höheres Beschäftigungswachstum
  • einen 12 mal stärker wachsenden Aktienkurs

Weshalb setzt sich denn diese Erkenntnis nicht durch?

Viele Unternehmerinnen und Unternehmen, viele Führungskräfte befinden sich in einem permanenten Druck und dauernd müssen dringende Entscheide gefällt werden. Die Zeit steht nicht still und der Anpassungsdruck steigt. Die Zeit, um sich neben dem Dringenden auch um Wichtiges zu kümmern, bleibt da auf der Strecke. Das kann sich aber fatal auswirken, denn Wichtiges ist oft das Langfristige, beispielsweise eine Vision.

Speziell in KMUs ist oft die Meinung verbreitet, dass eine Unternehmensvision, eine darauf abgestimmte Strategie sowie ein Leitbild nur etwas für Grossbetriebe sei. Grossbetriebe engagieren dann oft einen Strategieberater, der diese Aufgabe «erledigt». Dabei ist die Auseinandersetzung mit der Vision und die Ableitung der Strategie eine der Hauptaufgabe des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung, um das langfristige Überleben zu sichern.

Was ist dann eine Unternehmensvision?

Da es keine eindeutige Definition gibt, habe ich die Gemeinsamkeiten verschiedener Definitionen zusammengefasst, die in der relevanten Literatur zu finden sind. So entsteht eine Definition, die das Wichtigste enthält.

Vision: Die Vision bezeichnet eine wünschenswerte Vorstellung oder Idealbild bezüglich eines Zustandes in unbestimmter Zukunft. Visionen sind attraktive Zukunftsbilder. Verbunden mit Werten, die von den meisten Betroffenen geteilt werden und als verfolgenswert angesehen werden, setzt sie Kräfte für eine kreative Gegenwartsgestaltung frei. Sie zeigt auf, was eine Organisation anstrebt. Davon wird die «Marschroute» abgeleitet, also die Strategie. Die Unternehmensvision gibt der strategischen Planung die Leitplanken.

Leitbild: Das Leitbild formuliert kurz und prägnant den Auftrag (Mission) und die wesentlichen Orientierungen für Art und Weise ihrer Umsetzung (Werte). Es soll damit allen Organisationsmitgliedern eine einheitliche Orientierung geben und die Identifikation mit der Organisation unterstützen. Es ist ein wesentliches Element einer Corporate Identity.

Vision und Leitbild schaffen und fördern:

  • Identität
  • Identifikation
  • Motivation
  • Loyalität
  • Transparenz
  • Vertrauen und Verlässlichkeit
  • ein positives Image

Eine Unternehmensvision ist nie nur Selbstzweck, sondern soll immer auch die Fragen beantworten: «Was haben die Kunden davon, dass es uns gibt? Welchen Mehrwert bieten wir?»

Die Nicht-Beantwortung dieser Fragen ist wohl der Hauptgrund dafür, weshalb 80% der Firmen, die vor 10 Jahren noch Marktführer waren, heute nicht mehr existieren. Sie haben sich zu sehr darauf konzentriert, nur Geld zu verdienen.

Aus der oberen Definition ist ersichtlich, weshalb Unternehmen mit einer klaren, ehrlichen Vision im Vorteil sind: Es vereinfacht das Führen! Denn ein griffiges Leitbild befähigt die Mitarbeitenden, ihren Job gut zu erledigen, Neudeutsch «Empowerment» genannt.

Gute Mitarbeiterführung zeichnet sich dadurch aus, dass die Führungskraft den Mitarbeitenden den Rücken frei hält, damit diese ihre Arbeit möglichst effizient erledigen können. Solche Mitarbeitende sind motiviert und begeistern die Kunden – und das auch in Krisenzeiten! Das bringt mehr Umsatz und schlussendlich mehr Gewinn. Mehr Gewinn führt zu stärkeren Reserven. Und für was sind Reserven da? Sie ermöglichen einem Unternehmen, schwierigen Zeiten zu überbrücken und nicht gleich Mitarbeitende entlassen zu müssen. Das wiederum führt erneut zu engagierten und motivierten Mitarbeitenden – und der Kreis schliesst sich.

Denn weder Mitarbeitende noch Kunden wollen «gemanagt» werden!

Wie sagte doch schon der ehemalige deutsche Bundespräsident, Johannes Rau? «Wer in der Arbeit bloss einen reinen Kostenfaktor sieht, dessen Preis so weit wie möglich gedrückt werden muss, der hantiert mit sozialem Sprengstoff, der rüttelt an den Grundfesten unserer Zivilisation».

Die Fähigkeit, überzeugende Unternehmensvisionen zu entwickeln und deren positive Konsequenzen begeisternd zu kommunizieren, kennzeichnet effizientes Leadership.

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