Unsere Webseite nutzt Cookies und weitere Technologien, um die Benutzerfreundlichkeit für Sie zu verbessern und die Leistung der Webseite und unserer Werbemassnahmen zu messen. Weitere Informationen und Optionen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Ok

Palettenbestückung: Gut palettiert ist halb transportiert

Wer Waren und andere Dinge von A nach B transportieren möchte, ist in der Regel auf einen sicheren und schnellen Transport angewiesen. In der Wirtschaft setzt man seit vielen Jahrzehnten auf Paletten. Die flachen, aber stabilen Hilfsmittel aus Holz oder Kunststoff haben das Transportwesen längst in eine Hochleistungsmaschinerie verwandelt. Auch Sie können sich diese Tools zunutze machen, um knappen Transportraum effektiv auszunutzen. Doch worauf kommt es beim Palettieren wirklich an? Und was sollte man unbedingt vermeiden?

14.12.2022
Palettenbestückung

Ohne Paletten geht heute nichts mehr

Lageristen und Logistiker kommen ohne Paletten schon lange nicht mehr aus. Weltweit werden fast alle Waren auf Paletten transportiert und gelagert. Doch das Bepacken mit Ware ist eine Kunst und erfordert von den Mitarbeitern höchste Aufmerksamkeit, damit alles in einwandfreiem Zustand den Zielort erreicht. Wer Fehler macht, riskiert, dass beim Palettieren und beim Transport Arbeitsunfälle auftreten oder die Ware beschädigt wird.

Sorgfältig bepackte Paletten sorgen stattdessen für eine gut gesicherte Ware, die sich besonders kostensparend transportieren lässt. Eine grosse Stärke dieser Methode liegt auch darin, dass sich durch Paletten der knappe Stauraum in Lkws, Containern und Flugzeugen effizient ausnutzen lässt.

Das kleine Alphabet der Palettierung

Eine Palette ist ein Ladungsträger. Zusammen mit der auf ihr gepackten Ware nennt man sie Ladeeinheit. Die Ware selbst steckt meist zusätzlich in einer stabilen Umverpackung wie Kartons, die ordentlich gepackt und fest verschlossen sein sollten. Dabei kommen zum Teil besondere Verpackungen wie die FEFCO-Verpackungen aus Well- und Vollpappe zum Einsatz. Je nach Einsatzgebiet braucht man jedoch unterschiedliche Arten.

Eine Ladeeinheit lässt sich zusätzlich sichern, indem man sie entweder umreift (also vollständig mit Verschlussbändern stabilisiert) oder umstretcht (in Folie einwickelt). Es ist auch möglich, eine beladene Palette gleichzeitig zu umreifen und zu umstretchen, was die Sicherheit gegebenenfalls noch erhöht. Mitunter reicht dies an Sicherungsvorkehrungen jedoch noch nicht aus. Darüber hinaus kann der Gebrauch von Palettenschutz-Zubehör sinnvoll sein. Dazu zählt unter anderem Folgendes:

  • Zwischenlagen: sorgen für zusätzliche Stabilität, es gibt sie auch als spezielle Anti-Rutsch-Lagen
  • Rollstapel-Hilfen: stabilisieren rundes Ladegut, damit es beim Transport an der vorgesehenen Stelle bleibt
  • Kantenschutz: sorgt für zusätzliche Stabilität und schützt die Kartons beim Umreifen vor Beschädigungen
  • Spanngurte: helfen bei unförmigem Ladegut, eine optimale Ladungssicherung herzustellen
  • Schutzfolien: schützt die Ladeeinheit vor Witterung, Staubablagerungen und unbefugtem Zugriff
  • Palettenhüte: verhindern bei empfindlichen Ladungen, dass jemand weitere Paletten oder Kartons auf die Ladeeinheit stellt

Palette ist nicht gleich Palette

Sie möchten bei Transporten mit Paletten arbeiten? Es gibt verschiedene Grössen, die Sie sehr gut auswählen sollten. Ein bestimmter Palettentyp ist in Europa besonders verbreitet: die Europalette. Ihre Abmessungen sind sogar genormt (EU-Norm 13698):

  • Euromass: 1200 x 800 mm
  • Halbeuromass: 800 x 600 mm
  • Vierteleuromass: 600 x 400 mm

Wer solche genormten Paletten einsetzt, kann darauf vertrauen, dass sie mit den meisten Transporthilfen, Lagersystemen und Palettenregalen kompatibel sind. Neben den Europaletten gibt es natürlich auch andere Formen, zum Beispiel die Industriepaletten. Diese sind mit Abmessungen von 1200 x 1000 mm etwas grösser als das Euromass. Für bestimmte Bereiche finden sich sogar Spezialpaletten, etwa solche aus keimfreien Materialien oder zertifizierte Paletten.

Formen der Palettenbestückung

Wer Paletten packt, kann sich einiger Techniken bedienen. Möchten Sie viele Produkte einer einzigen Güterart transportieren, stellen Sie am besten artikelreine Paletten her. Die Ladeeinheit ist dadurch sehr gleichmässig bepackt. In vielen Fällen lassen sich die Ladungsträger sogar so einheitlich bepacken, dass eine enorme Stabilität entstehen kann. Diese Palettierung eignet sich auch, um Waren sicher zu lagern.

Auf einer Sandwichpalette befinden sich mehrere Güterarten. Jede Art erhält eine eigene Schicht, wobei die einzelnen Schichten jeweils auf eigenen Paletten stehen. Der Materialeinsatz bei dieser Lösung ist hoch und Paletten sind nicht günstig. Ausserdem nimmt jede Palette im Sandwich wertvollen Stauraum weg. Dennoch bietet die Sandwichpalette in gewissen Fällen Vorteile. Zum Beispiel lassen sich die einzelnen Schichten leicht mit Hubwagen und Gabelstaplern entnehmen und verteilen. Es gibt übrigens auch nestbare Kunststoffpaletten, die stapelbar sind und somit zumindest im leeren Zustand Platz sparen.

Eine Mischpalette kommt immer dann zum Einsatz, wenn auf wenig Raum viele verschiedene Waren transportiert werden sollen. Das ist zum Beispiel bei Kommissionierpaletten der Fall. Auf diesen werden etwa Lebensmittel in den Supermarkt gebracht und erst im Laden von der Palette genommen, um sie in die Regale zu verräumen. Die Mischpalette ist sehr platzsparend, doch ihre Stabilität kann meist nur mit weiteren Hilfsmitteln wie Stretchfolien und Spanngurten hergestellt werden.

Paletten korrekt bestücken

Für die Ladungssicherheit ist es zwingend erforderlich, dass die Paletten korrekt bestückt werden. In den meisten Fällen gehören die schwersten Güter ganz nach unten, während die leichteren oder empfindlichen Artikel oben stehen sollten. Ebenso wichtig ist, das maximal zulässige Beladungsgewicht einer Palette nicht zu überschreiten. Die bereits erwähnte Europalette lässt sich mit bis zu 1500 Kilo beladen. Das gilt aber nur, wenn dieses Gewicht gleichmässig auf der Oberfläche verteilt werden kann. In Sachen Punktbelastung trägt die Europalette immer noch eine stolze Tonne Gewicht.

In der Logistik spielt darüber hinaus folgende Frage eine wichtige Rolle: Wie viele Kartons passen auf eine Palette? Diese Überlegungen sind einerseits wichtig, um die Ladeeinheit nicht zu überlasten. Darüber hinaus hilft sie dabei, den verfügbaren Stauraum optimal auszunutzen und die Palette bestmöglich zu beladen. Um die Frage zu beantworten, muss die Kartonmenge berechnet werden. Das ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn alle Kartons gleich gross sind. Logistiker nutzen für die Berechnung mathematische Formeln oder spezielle Rechner, bzw. Kalkulatoren.

So einfach ist es allerdings noch nicht. Beim Packen einer Palette spielt ausserdem der zur Verfügung stehende Laderaum beim Transport eine Rolle. Ist der Raum knapp, können Paletten unter Umständen nicht vollständig beladen werden. Aus diesem Grund ist es schon vor dem Packen entscheidend, den verfügbaren Platz zu kennen.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich Tools, die bei den folgenden Berechnungen helfen: Wie viele Paletten passen in einen Lkw? Und wie viele in einen Seecontainer? Überhaupt ist auch an die Belastungen beim Transport in den gewünschten Transportmitteln zu denken. Bei einem Übersee-Transport wirken höhere Belastungen auf die bepackte Palette ein als in einem Lkw. Daher müssen manche Ladungsträger besser gesichert werden als andere.

Beladung von Ladungsträgern mit Software optimieren

Das vollständige Ausnutzen von Laderaum ist nicht nur entscheidend für Unternehmen, die auf überschaubare Kosten achten möchten. Sondern auch das Klima und die Umwelt profitieren von gut gepackten Paletten. Eine sorgsame Palettierung kann daher zu mehr Nachhaltigkeit beitragen. Es ist nicht verwunderlich, dass kluge Köpfe an Lösungen arbeiten, mit denen das Transportwesen weiter verbessert werden soll.

Eine dieser Lösungen ist die Software "PUZZLE" des Fraunhofer-Instituts. Sie hilft unter anderem bei der Wahl des Ladungsträgers und bei der Anordnung der Güter auf der Palette. Das funktioniert selbst bei grossen Aufträgen und Sortimenten. Moderne Palettier-Programme gibt es auch von anderen Unternehmen, zum Beispiel von der Kuka AG, Esko oder der Multiscience GmbH.

Manuell oder automatisch palettieren?

Handarbeit ist zuverlässig und relativ sicher. Doch das manuelle Vorgehen ist nicht immer die beste Lösung. Wenn es schnell gehen muss und zahlreiche Paletten in kurzer Zeit gepackt werden müssen, ist die Hilfe von Maschinen Gold wert. Das Palettieren lässt sich zum Glück auch automatisiert durchführen.

Es gibt unter anderem hochmoderne Palettier-Roboter und Palettierstationen, die nichts anderes tun, als Paletten zu packen. Sie helfen dabei, Prozesse in der Logistik zu optimieren, die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken. Gleichzeitig ist an Qualität und Sicherheit gedacht. Solche Maschinen haben natürlich ihren Preis. Anders als bei grossen Lagern und Produktionsbetrieben ist eine Anschaffung für kleine Unternehmen nicht sinnvoll. Hier ist weiterhin die Hilfe von Mitarbeitern erforderlich.

 

Bildquelle: Bild: stock.adobe.com ©Siwakorn1933

Newsletter W+ abonnieren