Weka Plus

Analyse Deckungsbeitrag: Kostencontrolling als Risikofrüherkennung

Deckungsbeiträge können als frühzeitige Risikoindikatoren genutzt werden. Erfahren Sie, welche Methoden es bei der Deckungsbeitragsberechnung gibt und wie Sie diese auch in Ihrem Unternehmen nutzen können.

01.05.2025 Von: Prof. Dr. Thomas Rautenstrauch
Analyse Deckungsbeitrag

Analyse Deckungsbeitrag als unverzichtbare Risikoindikatoren

Das Thema Analyse Deckungsbeitrag betrifft jede Leistungsrechnung. Sie dient schliesslich dazu, die Wirtschaflichkeit einzelner Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsbereiche zu bewerten. 

Produktbezogene Deckungsbeitragsinformationen 

Die Vollkostenrechnung auf Ist Kostenbasis kann zu einer falschen Fundierung von Preis- und Produktentscheidungen durch die Proportionalisierung der Fixkosten und nicht verursachungsgerechte Schlüsselung der Gemeinkosten führen. Die Deckungsbeitragsrechnung bildet hingegen die Grundlage der Erfolgssteuerung bei der Lösung von Entscheidungsproblemen auf der Basis gegebener Kapazitäten und sollte zur Grundausstattung der Kosten- und Leistungsrechnung in KMU gehören.

Die Vollkostenrechnung auf Basis von Istkosten ist für Entscheidungszwecke zur Teilkostenrechnung mit Deckungsbeiträgen auszubauen. Der wesentliche Unterschied zur Vollkostenrechnung besteht darin, dass zusätzlich zu der Aufspaltung in Einzel- und Gemeinkosten eine Trennung in variable und fixe Kosten erfolgt. Der Betriebsabrechnungsbogen ist wegen dieser Kostenspaltung zu erweitern, damit er im Rahmen der Deckungsbeitragsrechnung nutzbar ist. Die variablen Kosten und die Erlöse werden den Kostenträgern zugerechnet. Die verbleibenden Fixkosten müssen aus dem Deckungsbeitrag gedeckt werden.

Eine differenzierte Betrachtung von auf Teilkosten basierenden mittel- und kurzfristigen Preisuntergrenzen der Produkte wird mit dieser Artikeldeckungsbeitragsrechnung erst möglich. Die Kenntnis von kurz- wie langfristig gewinnbringenden Produkten dient der Verbesserung des Unternehmenserfolges. Die Deckungsbeitragsrechnung bildet somit die Basis für die Planung und Kontrolle des Gewinns im Rahmen der Break-Even-Analyse. Sie ist eine wichtige Ergänzung zur Vollkostenrechnung, da deren Nachteile überwunden werden und das Kostencontrolling so zu einem Früherkennungsinstrument ausgestaltet wird.

Das folgende Beispiel veranschaulicht die Möglichkeiten der Deckungsbeitragsrechnung zur Risikofrüherkennung anhand des produktbezogenen Break-Even (Gewinnschwelle):

Beispiel 

Bei der Golfus AG, einem Hersteller hochwertiger Golfschläger, liegen im Rahmen der Geschäftsjahresplanung folgenden Plandaten vor:

  • Verkaufspreis für das Modell "Hole in one": CHF 900.–
  • Erwarteter Absatz im Planjahr: 8000 Stück
  • Variable Kosten je Golfsschläger:
  • Materialkosten: CHF 168.–
  • Fertigungslöhne: CHF 132.–
  • Fertigungsgemeinkosten: CHF 120.–
  • Fixe Kosten: CHF 2 969 760.–
  • Derzeitige Kapazitätsgrenze: 10 000 Stück

 

Jetzt Member werden und weiterlesen:

  • Unlimitierter Zugriff auf alle 1300 Arbeitshilfen
  • Alle kostenpflichtigen Beiträge auf weka.ch frei
  • Zugriff auf alle Videos
  • Täglich aktualisiert
  • Wöchentlich neue Inhalte und Arbeitshilfen
  • Exklusive Spezialangebote
  • News- & Update-Services
  • Seminargutscheine
und viele weitere Vorteile! ab CHF 24.80 pro Monat Jetzt abonnieren Sind Sie schon Member? Hier anmelden
Member werden Newsletter