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Aufbau Deckungsbeitragsrechnung: Anleitung für eine DB-Rechnung

Die Deckungsbeitragsrechnung ist für das Controlling ein wichtiges Steuerungsinstrument. Allerdings muss der Deckungsbeitrag auch interpretiert werden. Die verantwortlichen Personen müssen daher verstehen, was die Zahlen konkret bedeuten. In diesem Beitrag wird konkret aufgezeigt, was beim Aufbau der Deckungsbeitragsrechnung zu beachten ist.

10.01.2024 Von: Prof. Dr. Thomas Rautenstrauch
Aufbau Deckungsbeitragsrechnung

Einleitung

Die Deckungsbeitragsrechnung gilt seit langem als das in der Praxis am weitesten verbreitete Teilkostenrechnungssystem. Der vorliegende Beitrag zeigt die Grundzüge und Anwendungsmöglichkeiten der Deckungsbeitragsrechnung zur Unternehmens- und Kostensteuerung auf.

Einstufige DB-Rechnung

Das Rechnungswesen, bzw. die Kostenrechnung im speziellen, zeichnet sich durch eine Vielfalt von Begriffen aus. Theoretische Grundlagen wechseln in der Literatur mit praktischen Ratschlägen und Anwendungsmöglichkeiten. Aus der Finanzbuchhaltung wurde im Laufe der Zeit Anfang dieses Jahrhunderts die Betriebsbuchhaltung entwickelt, die sich im speziellen mit Fragen der Kosten und Kostenzuordnungen befasste und auch schon früh als Planungsinstrument zu dienen hatte. Früh reifte schon die Erkenntnis, dass es im Unternehmen Kosten hatte, die einfach da und schwer beeinflussbar waren, die man bald als fixe Kosten bezeichnete. Andere Kosten entstanden nur, wenn eigentlich etwas produziert wurde, die waren also umsatzabhängig, proportional zum Umsatz, oder auf die gesamte Kostenstruktur betrachtet, variabel.

Diese Darstellung führte denn auch zur Entwicklung der Vollkostenrechnung. Diese hat zur Aufgabe, zu erfassen, was denn ein Produkt kostet, das im Unternehmen hergestellt wird. Werden nur wenige grosse Erzeugnisse hergestellt, so ist es verständlich, dass eine Kostenzuordnung nicht schwierig ist. Dies ist auch der Fall, wenn zahlreiche gleichartige, homogene Erzeugnisse produziert werden. Rechnerisch wird es schwierig, wenn eine vielfältige komplexe Produktepalette erstellt wird. Das Problem wurde früh erkannt. Es liegt in der Zuordnung der fixen Kosten. Zahlreiche Methoden und Techniken wurden entwickelt und Systeme bis ins Extreme ausgebaut. In der Praxis wurden dann doch praktikable Methoden aufgearbeitet und die gängige Kostenrechnung im herstellenden Unternehmen ist heute die zuvor beschriebene Standardkostenrechnung, die in den fünfziger Jahren auch an der Uni Zürich von Käfer zusammen mit der Schweizer Industrie perfektioniert wurde.

Die Vollkostenrechnung rechnet dabei mit einer konstanten, linearen Entwicklung und Beschäftigung. Keine Antwort mag sie zu geben, wenn die Beschäftigung zurückgeht und Preisnachlässe gemacht werden müssten. Denn in dem Moment, wo weniger produziert wird, erhöht sich die Fixkostenbelastung und man produziert de facto teurer. Um dies zu lösen, suchte man neue Methoden. Wie verhalten wir uns bei schwankender Beschäftigung? Diese Entwickelte sich zu einer zentralen Frage. Weitere Fragen waren: An welchen Produkten verdienen wir und oder was haben wir im letzten Monat verdient? Dies führte zu einer Entwicklung der Grenzplankostenrechnung, der Grenzkostenrechnung, die vorerst im Direct Costing ihren Niederschlag fand. Dabei wurden erstmals die Kosten in beschäftigungsabhängige (variable, proportionale) Kosten und beschäftigungsunabhängige (fixe, konstante) Kosten, die dem Deckungsbeitrag gegenübergestellt wurden, formuliert.

Das Direct Costing, das in den fünfziger Jahren aus den USA nach Europa kam, wurde von der Lehre und der Industrie aufgenommen, weiter entwickelt und fand ihren Niederschlag in der bekannteneinstufigen Deckungsbeitragsrechnung.

Das System der Deckungsbeitragsrechnung

Eine Vielzahl von Autoren bzw. Lehrbüchern hat sich bis heute mit ihr befasst und so kennen wir auch zahlreiche unterschiedliche Varianten der Deckungsbeitragsrechnung (DB). Eine frühe Ausgestaltung kam von Riebel. Kilger und Plaut brachten diese schon sehr früh auf den Grossrechner in der Industrie. In der betrieblichen Praxis wurde die Deckungsbeitragsrechnung schliesslich zu einem wertvollen Instrument des Controllings entwickelt. Hierzu gibt es im deutschsprachigen Raum ein gutes Dutzend Deckungsbeitragsrechnungsvarianten. Welches dabei die richtige ist, ist dabei nicht die entscheidende Frage, sondern welche Informationen und Zahlen vom Management im Unternehmen benötigt werden. Welche Entscheidungsgrundlagen erhalten wir? Diese Überlegungen stehen im Vordergrund. Dabei ist es verständlich, dass es auch branchenspezifische Unterschiede in den Deckungsbeitragsrechnungen gibt.

Grundsätzlich lässt sich die Deckungsbeitragsrechnung wie folgt definieren: Die DB-Rechnung ist ein Rechnungssystem aus der Basis von Grenzkosten (neu: Produktkosten) und Einzelkosten.

Die Deckungsbeitragsrechnung berücksichtigt schon das Verursacherprinzip. Fixe Kosten werden im Prinzip dort zugeordnet, wo das erfassbar ist. Dies im Gegensatz zum Betriebsabrechnungsbogen BAB, in dem fixe Kosten aufgeschlüsselt und verteilt werden. Das Konzept der Deckungsbeitragsrechnung brachte auch eine neue Dimension ins Rechnungswesen. Die Deckungsbeiträge können nach Verantwortungsbereichen oder nach Produkten und Produktgruppen gegliedert werden. Damit entwickelte sich die Deckungsbeitragsrechnung zu einem idealen und hervorragenden Instrument der Vertriebssteuerung und so zu einem Steuerungsinstrument schlechthin.

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