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Kennzahlencockpit: So haben Sie ihr Unternehmen im Blick

Nennen Sie es Kennzahlencockpit, Finanzcockpit, Dashboard, Kennzahlenübersicht, betriebliches Berichtswesen – wichtig ist, dass Sie jeweils rasch und einfach dargestellt einen Überblick zur Lage des Gesamtunternehmens erhalten. Ein Finanzcockpit gibt mit ausgewählten Kennzahlen Aufschluss über die aktuelle und zukünftige finanzielle Lage und ist eine gute Grundlage für unternehmerische Entscheide. Es bietet somit einen echten Mehrwert.

09.03.2022 Von: Severin Aliprandi, Simon Meierhans
Kennzahlencockpit

Theoretische Einbettung

Klassisch wird das Kennzahlencockpit als Teil der Balanced Scorecard gesehen. Eine vollständige Balanced Scorecard besteht aus vier Bereichen und basiert auf dem Herzstück, der Unternehmensstrategie:

  • Kennzahlencockpit (Rendite, Umsatz, Liquidität)
  • Kundensicht (Kundenzufriedenheit, Kundentreue)
  • Prozessperspektive (Durchlaufzeit, Innovationsprozess)
  • Lernen & Entwicklung (Mitarbeiterproduktivität, Weiterbildungstage)

All diese Bereiche in einem KMU bis ins kleinste Detail abzubilden, würde mehr Arbeit als Nutzen generieren. Die Herausforderung und das Ziel eines Finanzcockpits sind somit, jene Informationen KMU-gerecht abzubilden, welche für den Inhaber, die Geschäftsleitung und/oder das Kader relevant sind.

Kennzahlen & Benchmarking

Geldfluss-Kennzahlen (Cashflow) gehören zu den wichtigsten Finanzkennzahlen. Wie entwickelt sich meine Liquidität? Welche Investitionen stehen an? Entscheidend ist eine konsequente, betriebswirtschaftliche Sichtweise, um sicherzustellen, dass stets ausreichend Mittel vorhanden sind, welche zur Deckung der Betriebskosten und schliesslich zur Erzielung der Umsätze benötigt werden. Somit empfiehlt sich ein Blick auf die offenen Offerten, der aktuelle/zukünftige Auftragsbestand sowie den bereits generierten Umsatz. Kostenseitig sind Margenberechnungen wie Produktkosten/Materialaufwandsquote, Entwicklung der Lohnkosten/Personalaufwandsquote und des Gewinnes vor Steuern entscheidend. Je nach Branche sind weitere Finanzkennzahlen relevant und sinnvoll.

Anschliessend werden die internen Zahlen in einem einfachen und übersichtlichen Raster zusammengeführt. Die Zahlen können mit den eigenen Plan-Zahlen (wo vorhanden) verglichen und Branchenkennzahlen gegenübergestellt werden (sog. Benchmarking). So lässt sich übersichtlich und rasch erkennen, in welchen Bereichen sich Ihr Unternehmen von den Mitbewerbern abhebt und bei welchen Prozessen Optimierungspotential besteht. Generell können externe, für die Firma relevante Quellen ergänzt werden wie zum Beispiel regulatorische oder rechtliche Entwicklungen, Daten vom Bundesamt für Statistik wie Inflationserwartungen oder Anzahl geplante Neubauten sowie prognostizierte Währungskursentwicklungen diverser Banken.

Neben Finanzkennzahlen können einzelne Informationen aus weiteren Bereichen der Balanced Scorecard ergänzt werden, wie unter anderem die Mitarbeiter- oder Kundenzufriedenheit.

Aussagekraft & Zeitachse

Das Finanzcockpit soll lesergerecht erstellt, optimal auf ein bis drei A4-Seiten Platz finden, Grafiken anstelle Zahlen sprechen lassen und wo sinnvoll durch Kommentare ergänzt werden. Ampelsysteme können dort eingebaut werden, wo sie als nützlich erscheinen.

Ein Finanzcockpit soll aktuell gehalten sein und je nach Empfänger monatlich oder pro Quartal erstellt werden.

Die Bereitstellung der Zahlen hat effizient und an die systemtechnischen Gegebenheiten angepasst zu erfolgen, um den Aufwand so gering wie möglich zu halten. Das Format sollte möglichst gleich bleiben, jedoch gilt es kontinuierlich zu prüfen, ob weiterhin die unternehmensentscheidenden Kennzahlen abgebildet werden oder ob gewisse ergänzt oder reduziert werden müssen.

Verlassen Sie sich weiterhin auf Ihr Bauchgefühl, benutzen Sie jedoch für Ihre Geschäftsentscheide als zusätzliche Quelle ein KMU-solides Finanzcockpit.

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