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DuPont-Kennzahlensystem: Optimierung der Performance

Von einem Kennzahlensystem wird gesprochen, wenn es sich um eine geordnete Gesamtheit von Kennzahlen handelt, die in einer sachlich sinnvollen Beziehung zueinander stehen und über einen Sachverhalt vollständig informieren. Für den Einsatz von Kennzahlen zu Koordinationszwecken ist es wichtig, die Beziehungen zwischen den Kennzahlen zu kennen. Vertieft wird vor allem das DuPont-Kennzahlensystem, welches in der betrieblichen Praxis noch immer die grösste Verbreitung und Popularität geniesst.

05.02.2024 Von: Prof. Dr. Thomas Rautenstrauch
DuPont-Kennzahlensystem

Die Analyse von mehreren Kennzahlen

Einzelne Kennzahlen reichen bei Untersuchungen vieler Sachverhalte in Unternehmen nicht aus, weil sie oft nur eine begrenzte Aussagekraft besitzen. Es ist daher sinnvoll, mehrere Kennzahlen für genauere Analysen einzusetzen, die jedoch hinsichtlich ihrer Aussagefähigkeit die Gefahr der vieldeutigen Interpretationen bergen. Vor diesem Hintergrund ergab sich die Notwendigkeit einer systematischen Erfassung von Einzelkennzahlen, um mögliche Fehlinterpretationen auszuschalten.

Ein Kennzahlensystem ist eine geordnete Gesamtheit von Kennzahlen, die in einer sachlich sinnvollen Beziehung zueinander stehen, einander ergänzen oder erklären und auf ein gemeinsames übergeordnetes Ziel ausgerichtet sind.

Das DuPont-Kennzahlensystem

Bezüglich des Zusammenhangs, der in ihnen enthaltenen Kennzahlen, können sich Kennzahlensysteme unterscheiden. Im Falle einer mathematischen Verknüpfung spricht man von einem Rechensystem (z.B. DuPont-System), bei einer sachlogischen Verknüpfung von einem Ordnungssystem (z.B. Balanced Scorecard mit ihrer Ursache-Wirkungs-Kette). Das wohl bekannteste und älteste Kennzahlensystem, das DuPont-System, zeigt exemplarisch, wie ein Kennzahlensystem aufgebaut sein könnte. Ausgehend von der Spitzenkennzahl ROI, werden weitere Kennzahlen nach formallogischen Aspekten abgeleitet.  

Das DuPont-Kennzahlensystem wurde im letzten Jahrhundert entwickelt vom amerikanischen DuPont-Konzern und ist noch immer sehr weit verbreitet und aktuell. Es geht von der Spitzenkennzahl ROI aus (Return on Investment), die sich – wie aus der Abbildung erkennbar - aus der Multiplikation der beiden Komponenten Umsatzrendite (Gewinn/Umsatz) und Kapitalumschlag (Umsatz/Kapital) ermittelt und die Verzinsung des eingesetzten Kapitals oder Vermögens angibt.

Die Ableitung/Aufspaltung der Spitzenkennzahl in weitere Kennzahlen erfolgt unter formallogischen Aspekten nach den drei obersten Kennzahlen werden nur noch absolute Zahlen verwendet. Die Analyse konzentriert sich vor allem auf die Kosten als wichtigsten Bestimmungsfaktor des Gewinns und auf die Höhe/Zusammensetzung des Vermögens.

Das DuPont-Kennzahlensystem beruht konzeptionell gesehen auf dem Umsatzkostenverfahren, bei dem jedoch Abschreibungen und Fremdkapital-Zinsen nicht als Umsatzkosten berücksichtigt werden, wobei eine Gliederung nach Herstellkosten, Verkaufskosten, Lager- und Versandkosten sowie Verwaltungskosten verlangt wird.

Bei der Berechnung des ROI als Planungs-, Steuerungs- u. Kontrollgrösse werden vermögenspolitische (bilanzielle Abschreibung oder Rückstellungsbildung) sowie kapitalmarktbedingte Einflüsse (FK-Zinssatz) eliminiert, sodass die Entwicklung der wirtschaftlichen Tätigkeit im Zeitablauf gleichartig dargestellt werden kann.

Ausserdem zielt das DuPont-Kennzahlensystem auf die Optimierung der Performance des operativen Geschäfts in internen Planungs-, Steuerungs- u. Kontrollprozessen und eignet sich hierfür ganz besonders, da es klar, übersichtlich und durch direkte Verknüpfungen gekennzeichnet ist.

Sein Nachteil besteht vor allem in der Förderung des kurzfristigen Denkens bei Entscheidungsträgern, weil es auf einseitige kurzfristige Rentabilitätsoptimierung ausgerichtet ist. Sein Vorteil ist jedoch, dass es sehr flexibel im Hinblick auf Erweiterungen und Änderungen ist und zudem eine hohe Verbreitung geniesst.

Ferner existieren nach Küpper (S. 368 ff.) neben der logischen Herleitung von Kennzahlensystemen (z.B. mathematisch-logische Beziehung, siehe DuPont-System), die empirisch-theoretische Fundierung (in der Praxis bewiesene theoretische Hypothesen wie die Preistheorie), die empirisch-induktive Gewinnung (z.B. Expertenbefragung) und die modellgestützte Kennzahlenrechtfertigung (Formulierung eines dynamischen Entscheidungsmodells).

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