Cashflowkennzahlen: Wichtige Kennzahlen zur finanziellen Situation

Arbeitshilfen Controlling
Cashflow-Analyse
Folgende Cashflowkennzahlen werden in der Praxis angewendet:
1. Cashflow-Marge
Cashflow x 100
–––––––––––––––– = x %
Umsatz
Die Cashflow-Marge misst den Cashflow in % des Umsatzes, zeigt also an, wie viel des Umsatzes unter dem Strich als Geldzufluss verbleibt.
Je höher die Cashflow-Marge, desto grösser ist bei gegebenem Umsatz die Innenfinanzierungskraft des Unternehmens.
2. Gewinn-Cashflow-Verhältnis
Gewinn x 100
–––––––––––––––– = x %
Cashflow
Das Gewinn-Cashflow-Verhältnis misst den Gewinn in % des Cashflow.
Die direkte Berechnung des Cashflow zeigt die Ursachen der Liquiditätsveränderung auf, die indirekte Berechnung hingegen gibt Anhaltspunkte über die Verwendung des Cashflow.
Diese Kennzahl ist Bestandteil der Komponentenanalyse des Cashflow, bei der die «Qualität» der Zusammensetzung des Cashflow analysiert werden soll. Diese Kennzahl wird stark durch die Branche und die Bildung bzw. Auflösung stiller Reserven beeinflusst.
3. Cashflow-Investitions-Verhältnis
Cashflow x 100
––––––––––––––––––– = x %
Nettoinvestitionen
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Das Cashflow-Investitions-Verhältnis misst den Cashflow in % der Nettoinvestition.
Diese Kennzahl gibt an, wieweit die Unternehmung in der Lage ist, die Nettoinvestitionen aus dem Cashflow zu finanzieren.
Je höher der Innenfinanzierungsgrad, desto besser ist die Ertragskraft und desto unabhängiger ist die Unternehmung gegenüber den Kapitalgebern.
Ist das Cashflow-Investitions-Verhältnis grösser als 100%, ist ein Free Cashflow erwirtschaft et worden, der für Rückzahlung von Schulden, Dividendenzahlungen verwendet werden kann.
4. Verschuldungsfaktor
Effektivverschuldung x 100
––––––––––––––––––––––––––– = x Mal Jahre oder andere Zeiteinheit
Cashflow
Hinweis zur Effektivverschuldung
kurzfristiges Fremdkapital
- liquide Mittel
- kurzfristige Forderungen
––––––––––––––––––––––––––––
Effektivverschuldung
Der Verschuldungsfaktor misst das Verhältnis zwischen der Effektivverschuldung und dem Cashflow.
Der Verschuldungsfaktor gibt an, wie viel Mal der Cashflow erarbeitet werden muss, bis die Effektivverschuldung getilgt ist.
Bei grossen Unternehmungen wird ein Verschuldungsfaktor von 3 als sehr gut, bis 5 als noch gut bezeichnet.
Der Verschuldungsfaktor ist in der Praxis sehr beliebt. Er eignet sich vorzüglich zur Insolvenzprognose.
5. Cash-burn-Rate
Flüssige Mittel
––––––––––––––––––––––––––– = Jahre (bzw. andere Zeiteinheiten)
Cashdrain
Die «Geldverbrennungs-Rate» zeigt auf, wie lange es dauert, bis eine Unternehmung infolge negativen Cashflow ihre liquiden Mittel aufgebraucht hat und zahlungsunfähig wird. Diese Kennzahl ist vor allem bei Unternehmungen relevant, die über Jahre hinweg keine Cashflows erzielen konnten, weil sie an der Entwicklung neuer Produkte arbeiten und noch wenig oder gar keine Umsätze generieren konnten. (z.B. New-Economy-Unternehmungen, Biotechnologie etc.).
6. Zinsdeckungsfaktor
Cashflow vor Zinsen
––––––––––––––––––––––––––– = Faktor
Zinsen
Der Zinsdeckungsfaktor gibt an, wie gut die Fremdzinsen aus der Geschäftstätigkeit bezahlt werden können.