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Rede halten: Wirkungsvoller Inhalt und Aufbau einer Rede

Die Grundvoraussetzung für eine gelingende Rede: Der Redner sollte weitaus mehr von seinem Thema wissen und verstehen als sein Publikum, und nur wer über ausreichend Material verfügt, hat genügend zu sagen.

15.01.2024 Von: Margarete Maria Kuhn-Porwoll
Rede halten

Die zielorientierte Stoffsammlung

Wenn das Redeziel feststeht, folgt als nächster Vorbereitungsschritt die umfas­sende Stoffrecherche und die tiefgehende inhaltliche Auseinandersetzung. Gesammelt wird, was von der Sache her oder auch für den Auftraggeber notwendig und im Hinblick auf die Zuhörer wirkungsvoll ist: wesentliche Gedanken, Fragestellungen und Aspekte, stichhaltige Argumente, ggf. auch Ideen für eine Visualisierung.

Ertragreich sind dabei unterschiedliche, produktive Vorgehensweisen:

  • Sicherung von Spontan-Ideen: alle Einfälle (Thesen, Argumente, Zitate, Geschichten, Vergleiche, Bilder etc.) schriftlich festhalten. Tipp: Führen Sie in der Vorbereitungsphase immer ein Ideenbuch mit sich, denn Geistesblitze kommen meist unvermittelt und intuitiv!
  • Nutzung von Kreativitätstechniken: Brainstorming, Mindmapping, Clustering, ABC-Listen, Kopf-standtechnik etc.
  • Systematische Stoffsammlung: anhand von Leitfragen zu Thema, Ziel, Inhalt, Publikum, ggf. Auftraggeber
  • Quellen:
    • bei Sachvorträgen: Fachbücher, Fachzeitschriften, Tageszeitungen, Experten, Verbände, Datenbanken, Internet etc.
    • Gelegenheitsreden: anlass- oder personenbezogene Daten (Geburtstag, Sternzeichen, Beruf, Lebensmotto des Jubilars)
    • für alle Fälle: aktuelle Ereignisse, Anthologien (Zitate, Anekdoten, sinnreiche Storys, Fabeln, Gleichnisse)

Tipp: Schreiben Sie Ihre gesammelten Ideen ungefiltert und gesondert auf einzelne Stichwortblätter oder Karteikarten. Diese lassen sich im Überblick leichter den einzelnen Redeteilen (Einleitung, Hauptteil, Schluss) zuordnen und z. B. im Hauptteil gemäss ihrer Bedeutsamkeit und Gewichtung strukturieren.

Die zielorientierte Stoffauswahl

Qualität lässt sich allerdings nicht mit Quantität erreichen, eine Rede halten ist keine ungeordnete Anhäu­fung von Daten, Fakten, Belegen und Vergleichen. Das, was gesammelt wurde, braucht eine klare Gestalt. Aufgabe des Redners ist es, sich nicht nur umfassend zu informieren, sondern diese Infor­mationen zielkonform auszuwählen, zusammenzustellen und zu formen, um die beabsichtigte Wirkung zu erreichen. Die Antwort auf die Fragen: «Was will ich mit diesem Thema bei wem erreichen?»/«Welche Botschaft, These, welche Kerngedanken sollen die Zuhörer am Ende mit nach Hause nehmen?»/«Was soll das Publikum nach der Rede denken, meinen, fühlen?» wurden im Ziel­satz kurz und prägnant formuliert. Diese zentrale Aussage, diese Kernbotschaft ist der rote Faden, anhand dessen der Stoff bewertet, ausgewählt und argumentativ aufgebaut wird.

Tipp: Gute Ergebnisse brauchen eine Inkubationszeit und kommen manchmal über Nacht! Nutzen Sie bewusst die Kraft Ihres Unterbewusstseins. Wenn Sie Ihre Recherchen und Stoffsammlung beendet haben, lassen Sie diese eine Weile ruhen und lenken Sie sich ab oder schlafen Sie darüber. Ihr Unterbewusstsein wird sich weiterhin mit Ihrem Hauptthema beschäftigen und klärt, was noch nebulös und diffus war, setzt vorher scheinbar Unzusammenhängendes oder Unvereinbares zu einem System zusammen und liefert plötzlich und unerwartet nicht nur fabelhafte Ideen und Einfäl­le, sondern auch glasklare brillante Lösungen.

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