Positive Ressourcen: Entdecken Sie Ihre Stärken jetzt neu
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Der negative Blick auf Ihre Eigenschaften ist lange geübt
Ungeduldig. Schwache Durchsetzungskraft. Immer am Aufschieben. Schlecht Nein-Sagen-können. Zu vertrauensvoll. Zu misstrauisch. Ablenken lassen. Herumtrödeln. Schüchtern sein. Viel zu langsam in allem. Zu emotional, manches Mal gar cholerisch. Die Liste der negativen Eigenschaften liesse sich bequem und mühelos fortsetzen.
Sicherlich sind Ihnen beim Lesen dieser typischen negativen Eigenschaften selbst weitere Charakterzüge eingefallen, die Sie in die Kategorie „Schlecht“ einordnen würden. Und zwar ohne viel nachzudenken. Wir sind alle Meister im Aufzählen persönlicher, negativer Eigenarten - leider. Unser Blick wurde von Kindesbeinen darin geschult, stets das negative an und in sich selbst zu entdecken, zu sehen und letztendlich auch zu verdammen.
Der negative Blick auf Ihre Eigenschaften fordert einen Preis
Ist der Blick oft auf eigene negative Eigenschaften gerichtet, geschieht eins: Sie rutschen in eine Minus-Haltung. Sie nehmen sich selbst als unzureichend und unzulänglich wahr. Die Folge solch einer Wahrnehmung ist Ihnen vertraut. Mal mangelt es Ihnen in bestimmten Situationen an Selbstvertrauen – Sie trauen sich die Arbeit (oder anderes) nicht zu. Mal schlägt der innere Kritiker erbarmungslos zu. Mal fordern Sie mehr und mehr von sich, weil das erarbeitete Ergebnis nicht gut genug ist (in Ihren Augen). Und alles nur, weil der Blick negativ gefärbt ist.
3 Tipps, wie Sie in Ihren negativen Eigenschaften positive Ressourcen entdecken
Das Gute ist: Sie können, nein, Sie dürfen bestimmte persönliche Eigenschaften neu bewerten. Sie dürfen die sogenannten negativen Charakterzüge positiv einschätzen. Eröffnen Sie sich positive Aspekte Ihrer mentalen Stärke. Ändern Sie Ihren Blickwinkel – auf sich selbst.
Tipp 1: Die Eigenschaft umdeuten
Jeder Eigenschaftsbegriff zementiert Ihre Welt. Als wären Sie stets so – und als könnte die Eigenschaft nicht auch anders eingeschätzt werden. Brechen Sie den Zement auf. Hinterfragen Sie den gewählten Begriff. Entdecken Sie neue Adjektive für die jeweilige Eigenschaft. Nehmen Sie zu dem Verhaltensmerkmal eine neue Perspektive ein. Kurzum: Sie deuten eine einzelne Eigenschaft um – und erhalten so einen ganz neuen Blick auf sich selbst.
Eigenschaft negativ bewertet | Neuer Blick und neue Ressourcen |
---|---|
aggressiv | sagt seine Meinung, steht für sich (andere) ein, wehrt sich, setzt sich durch, widerspricht, lehnt sich auf, empört sich, hat „starkes Rückgrat“, setzt Grenzen |
schüchtern | zurückhaltend, vorsichtig, beobachtend, still, verschwiegen, gibt anderen erst einmal mehr Raum, überlegt sich alles gut, sondiert die Situation |
konfliktscheu | bedachtsam im Vorgehen, vorsichtig im Handeln, diplomatisch, Situationen abwägend, besonnen im Einschreiten, deeskalierend wirkend |
launisch | gefühlsbetont, zeigt und steht zu seinen Gefühlen, sensibel, emotional aufgeschlossen, feinfühlig, gutes „Stimmungs-Barometer“, mitfühlend |
langsam | lebt sein Tempo, bleibt ruhig, nimmt sich Zeit, konzentriert arbeitend, nicht aus der Ruhe bringen lassen, besonnen, achtsam, überlegt |
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Werden Sie jetzt selbst aktiv. Listen Sie Eigenschaften auf, die Sie negativ bewerten – seien es persönliche oder die anderer Menschen wie die Ihrer Mitarbeiter/Kollegen. Wählen Sie eine Eigenschaft aus. Deuten Sie diese um. Nehmen Sie eine neue Perspektive ein.
Ein Tipp im Tipp: Die Thesaurus-Funktion in Office Word hilft, den neuen Blickwinkel anzuregen. Die vielen Synonyme eröffnen garantiert neue Bewertungsoptionen.
Tipp 2: Positive Ressourcen entdecken
Jeder neue Eigenschaftsbegriff beschreibt Ressourcen – wie beispielsweise Grenzen setzen. Lesen Sie sich Ihre Liste der Umdeutungen durch. Markieren Sie die Ressourcen, die Sie spontan ansprechen. Um die neue Definition Ihrer Eigenschaft bewusst zu verankern, fragen Sie sich:
- Welche vergangenen Situationen wollen Sie jetzt unter dem neuen Eigenschaftsbegriff betrachten?
- Was gibt es dabei zu entdecken?
- Wie verändert sich Ihr Gefühl und Ihre Gedanken, wenn Sie jetzt die damalige Situation unter dem Begriff „Grenzen setzen“ betrachten?
- Wie bewerten Sie sich selbst und Ihre eingesetzte Ressource?
- Wie fühlen Sie sich, nachdem Sie sich selbst und Ihre Ressource neu bewertet haben?
- Was denken Sie über sich – und Ihre Kompetenzen und Ressourcen?
Tipp 3: Die „neue“ Eigenschaft verankern
Sie wollen ab heute den neuen Eigenschaftsbegriff mühelos abrufen und einsetzen. Ein Trick, wie dies gelingt, ist das Verankern. Durch das Verankern speichern Sie die neue Sichtweise nachhaltig ab. Eine Verankerung erzielen Sie durch
- mentale Wiederholung. Notieren Sie sich Ihren neuen Eigenschaftsbegriff auf ein Karteikärtchen oder auf Ihrem Smartphone. Lesen Sie diesen mehrmals pro Tag.
- praktisches Tun. Setzen Sie die „neue“ Eigenschaft gezielt ein. Wann sollten Sie beispielsweise bei wem Grenzen setzen? Wie bereiten Sie sich darauf vor? Wie treten Sie dann auf?