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ChatGPT und Co.: Droht dem Bildungssektor Missbrauch von KI's?

Zurzeit ist ChatGPT in aller Munde. Der Prototyp eines neuartigen Chatbots wurde Ende 2022 veröffentlicht und erlangt seitdem immer mehr Bekanntheit. Auch Google beherrscht aktuell die Schlagzeilen, weil das Unternehmen mit "Bard" ein ähnliches Produkt released hat. Bei beiden Programmen handelt es sich um KI's, also Künstliche Intelligenzen. Viele Menschen fragen sich nun, ob diese im Bildungssektor missbraucht werden könnten.

22.02.2023
ChatGPT und Co.

Fortschritte im KI-Bereich lösen Sorgen aus

Ähnlich wie beim Thema Ghostwriter eine Bachelorarbeit schreiben lassen werden Bildungseinrichtungen sowie Fachhochschulen in der Schweiz nervös, wenn sie mit neuen KI's wie ChatGPT und Bard konfrontiert werden. Sie befürchten, dass Programme wie diese schon in naher Zukunft in der Lage sein werden, Hausarbeiten und andere relevante Texte für Studentinnen und Studenten zu verfassen. Diese liessen sich so nicht mehr fair benoten. Das würde zahlreiche Hausarbeiten überflüssig machen und den gesamten Bildungssektor verändern. Doch ist da etwas dran oder ist die Aufregung überzogen?

Wozu sind Künstliche Intelligenzen in der Lage?

Um zu verstehen, warum KI's wie ChatGPT und Bard so problematisch gesehen werden, muss man verstehen, was diese Programme eigentlich können. Die Software des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI ist eigentlich ein Chatbot, der zugleich in der Lage ist, Texte zu verfassen. Die Recherche dafür erledigt das Tool selbstständig. Der Mensch muss sich nur auf der Website des Anbieters registrieren und wenige gezielte Eingaben machen. Die Registrierung ist zurzeit kostenlos möglich. In nur wenigen Augenblicken lassen sich so viele hundert Wörter erstellen.

Die erzeugten Texte sind schon jetzt kaum von denen echter Menschen zu unterscheiden, denn es werden dieselben Formulierungen genutzt wie bei menschlichen Schreiben. Theoretisch kann ChatGPT jede Art von Text schreiben. Das schliesst insbesondere Hausaufgaben von Schülern und Studenten mit ein. Diese müssen also nicht mehr stundenlang vor Büchern oder dem Computer sitzen, um sich das Wissen zusammenzusuchen, zu strukturieren und in sinnvolle Absätze zu verpacken. Sie loggen sich nur noch auf der Website ein, geben die erforderlichen Vorgaben ein und übertragen den erzeugten KI-Text per Copy and Paste in ein Dokument.

Was ist mit Bard von Google?

Bard ist ebenfalls ein Chatbot, nur stammt er von Google. Das macht ihn zu einem der grössten Konkurrenten von ChatGPT. Tatsächlich sollen beide Programme in etwa dasselbe tun: Der Nutzer gibt eine Frage seiner Wahl ein und die KI antwortet nach einer vollständigen Recherche mit einem selbsterstellten Text. Auch diese Software könnte also von Studenten missbraucht werden, um sich leichter und schneller durch Hausarbeiten zu mogeln. Neben Google und Bard gibt es zurzeit sogar noch weitere KI's mit einem ganz ähnlichen Funktionsumfang, darunter diese:

  • Jasper
  • Neuroflash
  • Chatsonic
  • YouChat
  • neevaAI
  • Perplexity AI

Der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten

Selbst wenn sich ChatGPT und Bard als Flops herausstellen sollten, gibt es also mehr als genug Alternativen, auf die Schüler und Studenten ausweichen könnten. Viele von ihnen, darunter auch die Teilnehmer der Ausbildungen CAS und MAS, werden die Programme nutzen, um sich die Arbeit zu erleichtern. Zum Glück haben die KI's noch einige Schwächen: Die Texte sind mitnichten perfekt und strotzen zum Teil nur so vor Fehlern. Allerdings hat das KI-Zeitalter gerade erst begonnen. Weitere Fortschritte sind nur eine Frage der Zeit.

Fazit: Hochschulen müssen sich anpassen

Die Menschheit profitiert vom technischen Fortschritt, das ist auch beim Thema KI sicher nicht anders. Bildungseinrichtungen sollten daher mehr Wert auf die Prüfung der eingereichten Textaufgaben legen und zum Beispiel die angekündigten KI-Text-Detektoren nutzen, die bereits entwickelt werden. Ansonsten bleibt immer noch die klassische Option zur Prüfung: Dozenten sollten ihren Studenten einfach Fragen zu den Inhalten stellen, um die Kompetenzen zu testen.

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