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Handelskalkulation: So ermitteln Sie Ihre Produktkosten

Die Kalkulation gehört zu den zentralen betriebswirtschaftlichen Aufgaben jedes Handelsunternehmens, weil die Selbstkosten der Produkte eine massgebliche Grundlage für die Preisfestlegung darstellen. Weitere bzw. alternative Möglichkeiten zur Preissetzung im Handel orientieren sich in der Praxis aber ebenso an der Nachfrage (z.B. der Preissensibilität der Kundschaft, oder Kaufkraft), an der Konkurrenz (in Abhängigkeit von der Wettbewerbsintensität sowie der Austauschbarkeit der Warensortimente) oder dem Warenrisiko (erkennbar am Modegrad der Ware oder dem Haltbarkeitsdatum).

13.12.2021 Von: Prof. Dr. Thomas Rautenstrauch
Handelskalkulation

Aufgaben der Handelskalkulation

Allgemein besteht die Aufgabe der Kalkulation darin, die entstandenen Kosten eines Produkts (verstanden als Kostenträger) möglichst verursachungsgerecht zu ermitteln und zuzuordnen. Hinsichtlich der Anlässe einer Kalkulation kann eine Vorkalkulation auf Basis von Plandaten grundsätzlich zur Preisfestlegung und Angebotsabgabe gegenüber den Kunden erforderlich werden, während eine Nachkalkulation auf Basis von Istdaten eher als Kontrollinstrument verstanden werden kann, um einen allfällige Anpassungsbedarf bei Preisen und Produktkosten zu erkennen. Allerdings ist die Handelskalkulation kaum zu vergleichen mit der Produktkalkulation in anderen Wirtschaftszweigen, weil es im Handel durch vielfältige Konditionen gegenüber dem Kunden vor allem darum geht, die Erlöswirkungen dieser Konditionen in der Kalkulation abzubilden. Dagegen ist die Zusammensetzung der genauen Produktkosten im Vergleich zu produzierenden Unternehmen kaum von Bedeutung, weil der Einstandspreis bzw. Bezugspreis der Handelswaren regelmässig extern bestimmt wird und nur zum Teil beeinflussbar ist.

Wesensmerkmale der Handelskalkulation  

Die methodische Ausgangsbasis für die Handelskalkulation bildet das Verfahren der Zuschlagskalkulation. Diese geht davon aus, dass zunächst die Produkteinzelkosten exakt ermittelt werden können und anschliessend auf der Einzelkosten-Basis die jeweiligen Gemeinkosten mittels Zuschlagssatz ermittelt und zugerechnet werden. Somit gilt allerdings, dass je höher die Einzelkosten sind, desto höher fallen auch die Gemeinkosten aus. Im Unterschied zur Zuschlagskalkulation in produzierenden Unternehmen, in denen neben Materialgemeinkostenzuschläge ebenso Fertigungsgemeinkostenzuschläge sowie Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkostenzuschläge zum Einsatz kommen.  

In der Handelskalkulation werden die Warenkosten auch als Einstandskosten bezeichnet. Die Einstandskosten entsprechen dem Saldo des Kontos Warenaufwand und umfassen somit nicht nur den Einstandspreis sondern ebenso allfällige Bezugskosten (Anschaffungsnebenkosten wie Transport, Zölle u.a.). Der Nettoerlös (NE) ist der Saldo des Kontos Warenertrag.  

Im Gegensatz zur Kalkulation in produzierenden Unternehmen ist bei der Handelskalkulation zu beachten, dass sich bei einigen Positionen der Prozentsatz von «vom Hundert» auf «auf Hundert» ändert, weil aus der Käufersicht und somit retrograd kalkuliert wird. So zieht der Käufer beispielsweise vom gültigen Listenpreis einen erhaltenen Rabatt ab um zum Preis zu gelangen, während in der in der Handelskalkulation allfällige Rabatte nicht als Abzug sondern als Zuschlag rechnerisch berücksichtigt werden müssen, um zum Abgabepreis zu gelangen.

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