Mitarbeiter entwickeln: 3 Tipps, wie Sie Basic Skills an neue Mitarbeiter vermitteln
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Wettbewerbsvorteil Mitarbeiter
Manches Mal gerät ein Fakt ein wenig in Vergessenheit: Der einzige Faktor, der wirklich für einen Wettbewerbsvorteil sorgt, ist Ihr Mitarbeiter. Und Ihr Mitarbeiter allein. Denn Ihr Mitarbeiter
- forscht und entwickelt neue Produkte.
- stellt die Produkte her.
- repariert und/oder führt die Wartung durch.
- verkauft Ihre Waren, Produkte und Dienstleistungen.
- sorgt für die Kundenbindung, da er der Ansprechpartner für Ihre Kunden ist.
- kümmert sich um Beschwerden und Reklamationen.
- kümmert sich um die Rechnungstellung und das Mahnwesen.
- undundund…
Jeder einzelne Mitarbeiter hebt somit Ihr Unternehmen von der Konkurrenz ab - und zwar durch seinen Einsatz, seine Arbeit, seine Fähigkeiten, seine Kompetenzen und seine Soft Skills. Je besser Ihr Mitarbeiter, desto besser Ihr Unternehmen. Mitarbeiterentwicklung spielt deshalb eine zentrale Rolle bei der Mitarbeiterführung – und zwar von Beginn an. Fokussieren Sie deshalb einmal gezielt jeden neuen Mitarbeiter unter diesem Aspekt.
Neue Mitarbeiter entwickeln: 3 Tipps
Mit den ersten Tagen und Wochen stellen Sie als Führungskraft die Weichen. In dieser Zeitspanne werden Sie – hoffentlich – den neuen Mitarbeiter im Blick haben. Sei es, den ersten Tag mit Willkommensmappe und einem ersten Mitarbeitergespräch zu planen. Sei es, dem neuen Mitarbeiter einen Kollegen als „Paten“ zur Seite zu stellen. Binden Sie so den neuen Mitarbeiter ein und halten Sie seine Motivation dadurch hoch.
Lenken Sie gleichzeitig Ihre Aufmerksamkeit auch auf die Vermittlung vom Basic Skills wie Kommunikation, Zeit- und Organisationsmanagement, Umgang mit Kunden, Kreativität. Erstellen Sie einen Plan der Förderung, der, kurz- und mittelfristig, den neuen Mitarbeiter an die benötigten Basic Skills heranführt.
Tipp 1: Unternehmensstandards benennen und Basic Skills ableiten
Jedes Unternehmen richtet sich nach Standards. Zum einen sind es Qualitätsstandards, denen gefolgt werden müssen, beispielsweise bei der Herstellung. Zum anderen, sind es aber auch Standards, die das Unternehmen selbst aufgestellt (beispielsweise die CI) oder entwickelt (beispielsweise die schriftliche Kommunikation) hat.
Listen Sie auf, welchen Standards Ihr Unternehmen und vor allem Ihr Team, somit der neue Mitarbeiter, zu folgen hat. Denken Sie dabei nicht allein an rechtliche Vorgaben oder den Verbraucherschutz. Überlegen Sie auch, welche Standards sich beispielsweise aus den CI oder den Teamregeln ergeben. Leiten Sie aus diesen Basic Skills ab. Fragen Sie sich:
- Wenn beispielsweise die CI die Transparenz der Prozesse und des Miteinanders als Regel benennt, welche Basic Skills benötigt der neue Mitarbeiter, um diese erfüllen zu können?
- Welche Standards gibt es in der schriftlichen Kommunikation – Briefe, E-Mails, Protokolle, Blogs, Flyer etc.?
- Welche Standards gibt es in der mündlichen Kommunikation – am Telefon, in Meetings, im kollegialen Umgang, im Kundengespräch etc.?
- Welche Standards gibt es in der Zusammenarbeit?
- Welche Standards gibt es bei den Arbeitsprozessen und dem Erledigen der jeweiligen Aufgaben?
Gehen Sie in Ruhe die einzelnen Bereiche in Ihrer Abteilung unter dem Aspekt „Standards“ durch. Notieren Sie sich, welche es hier gibt – auch die ungeschriebenen (!). Leiten Sie dann aus diesen die benötigten Basic Skills ab.
Unternehmensstandard | Benötigte Basic Skills |
---|---|
Kundenanfragen werden innerhalb von 24h beantwortet und sei es, nur den Eingang zu bestätigen. |
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Tipp 2: Die Ist-Soll-Analyse des neuen Mitarbeiters
Der neue Mitarbeiter ist ein weisses Blatt - fast. Denn Ihnen liegen ja sein Lebenslauf, seine (Arbeits-)Zeugnisse, als auch die Unterlagen des Assessment-Centers und des Vorstellungsgespräches vor. Aus diesen lässt sich bereits hinsichtlich der Basic Skills einiges ableiten.
Fragen Sie sich für die Ist-Analyse:
- Kommt der neue Mitarbeiter direkt von der Universität?
- Ist er Schulabgänger?
- Verfügt er über Berufserfahrung? Wie lange? Welche? Werksstudent? Praktika? Gearbeitet als…? Welche Basic Skills hat er sich in dieser Zeit angeeignet?
- Welche Basic-Skills-Workshops hat er als Student besucht? Welche als angestellter Mitarbeiter? Welche Weiterbildungsmassnahmen listet derjenige in seinem Lebenslauf auf?
- Welche Hobbies werden benannt? Welche Basic Skills lassen sich dadurch ableiten?
Ziehen Sie Ihre Notizen des ersten Tipps heran. Überlegen Sie, in welchen Bereichen sich Lücken zeigen (könnten). Präzisieren Sie, welche Basic Skills fehlen oder zu schwach ausgebildet sind. Priorisieren Sie, welche Basic Skills zuerst vermittelt werden müssen.
Tipp 3: Bandbreite der Mitarbeiterentwicklung ausschöpfen
Innerhalb der ersten Tage und Woche lernt der neue Mitarbeiter das Unternehmen kennen. In dieser Zeit werden ihm Abläufe nähergebracht. In dieser Zeit lassen sich auch bestens Basic Skills vermitteln. Abhängig davon, wie „gross“ die Lücke ist, kann solch eine Unterweisung durch Sie als Vorgesetzten in Form eines persönlichen Coachings geschehen. Oder es findet ein Training-on-the-job durch Teamkollegen statt.
Erstellen Sie einen Plan, den Sie mit dem neuen Mitarbeiter besprechen. Konkretisieren Sie Ihr Ziel: „In der Einarbeitungsphase wollen wir Sie mit allem vertraut machen, auch mit den Standards, die bei uns gelten. Sei es Standards für den Bereich Kundenkommunikation oder den der Zusammenarbeit. Deshalb habe ich einige Schwerpunkte herausgefiltert, in denen Ihnen auch Basic Skills vermittelt werden. Lassen Sie uns diesen Plan besprechen. Dabei können wir klären, ob Sie über Kenntnisse verfügen, die mir noch unbekannt sind, um den Einarbeitungsplan anzupassen.“