Zeitmanagement: So starten Eulen besser in den Tag

Passende Arbeitshilfen
Oh, boy, der Wecker klingelt…
Jeder Mensch hat seinen eigenen Biorhythmus. Auch Sie. Das wissen Sie. Das spüren Sie. Das erleben Sie jeden Tag – oder besser gesagt, jeden Abend und jede Nacht. Denn je länger der Abend, desto munterer und aktiver werden Sie. Oft drehen Sie zu dieser Tageszeit so richtig auf. Tanzen. Ausgehen. Mit Freunden lange diskutieren. Aber auch Arbeiten. Neue Ideen für Projekte freisetzen. Zeitmanagement spielt dabei eine zentrale Rolle, um die späten Stunden produktiv zu nutzen. Netzwerken mit dem Rest der Welt, der dann noch nicht schläft, wird möglich – wenn das Zeitmanagement stimmt.
Nur, der Abend und die Nacht haben auch einmal ein Ende. Der Morgen naht. Und der Wecker klingelt. Grauenvoll. Fürchterlich. Nicht zum Aushalten. Da nützt auch die Snooze-Funktion des Weckers nichts. Sie wollen liegenbleiben. Sie fühlen sich weder munter, noch fit. Als „Eule“ – also als Mensch, der im Laufe des Tages bis hin zu den Abendstunden zur Höchstform aufläuft – kommen Sie einfach morgens nicht so richtig in die Gänge. Punkt.
Umarmen Sie Ihre „Eule“
Oft genug jedoch versuchen Sie aber gerade am Morgen wider Ihrem inneren Rhythmus zu agieren. Vielleicht, weil es nicht anders geht. Die Kinder wollen ihr Frühstück und müssen in die Schule. Die Arbeitszeit startet eben um 8.00 Uhr (vielleicht sogar noch früher). Lang ausschlafen, geht einfach nicht. Sich die Zeit nehmen, die Sie benötigen, erscheint ein Luxus, den Sie nicht haben. Leider. Leider. Leider.
Schluss damit! Ab heute umarmen Sie Ihre „Eulen“-Natur. Gelingen kann dies, obwohl die Arbeitswelt in der Regel einen „Lerchen“-Rhythmus fordert. Fokussieren Sie für diese Umarmung einmal folgende Fragen – für eine Ist- und Soll-Betrachtung:
Die Ist-Betrachtung:
- Wie verläuft Ihr Morgen im Moment?
- Wann klingelt Ihr Wecker?
- Wie viel Zeit reservieren Sie sich fürs Aufstehen – wirklich nur für das Aufstehen?
- Was kommt danach?
- Was dann?
- Was klappt bisher gut?
- Was blockt Sie als Eule dagegen morgens eher aus?
- Wodurch geraten Sie morgens unter Druck?
- Was bereitet Ihnen Stress?
- Wie reagieren Sie auf den Druck und den Stress?
- Wie wirkt sich dies alles auf Ihr Gemüt aus?
- Welche Gedanken denken Sie über sich selbst (selbstkritische Dialoge?)?
Die Soll-Betrachtung:
- Was wünschen Sie für sich als „Eule“?
- Was benötigen Sie am Morgen?
- Was hilft Ihnen langsam, aber allmählich in die Gänge zu kommen?
- Wie können Sie sich selbst den Start in den Tag erleichtern?
- Wie können Sie bisherige Stress-Situationen „entspannen“?
- Wie kann es gelingen, weniger Druck aufzubauen?
- Was dürfen Sie am späten Nachmittag und Abend für den nächsten Tag vorbereiten, damit der Morgen langsam anlaufen kann?
Notieren Sie Ihre Antworten. Setzen Sie erste Ideen frei, wie Sie Ihren Morgen für sich optimaler gestalten können.
Seminar-Empfehlungen
Gut in den Tag starten: 7 Tipps für Ihre „Eulen“-Zeitmanagement
Ihre „Eule“ benötigt neue Handlungs-Optionen. Denn auch eine „Eule“ kann den Morgen gut für sich nutzen. Lassen Sie sich von den folgenden Tipps inspirieren.
Tipp 1: Aufwachrituale etablieren
Als „Eule“ springen Sie nicht aus dem Bett. Ganz im Gegenteil. Entwickeln Sie deshalb Aufwachrituale, die Sie erst einmal im Bett durchführen. Vielleicht ein genüssliches Gähnen. Vielleicht die Lieblingsmusik einschalten. Vielleicht sich strecken und recken. Vielleicht die Decke kurz zurückschlagen und sich dann wieder kurz einmummeln. Reservieren Sie sich für diese Aufwachrituale zwischen fünf bis fünfzehn Minuten.
Tipp 2: Kaffee im Thermosbecher neben das Bett
Kaffee, schwarzer Tee oder Matcha beleben. Doch allein der Gang in die Küche, um die Kaffeemaschine einzuschalten, ist schon zu viel. Deshalb stellen Sie sich Kaffee oder Tee, den Sie am späten Abend zuvor in einen Thermosbecher füllen, neben Ihr Bett. So können Sie genüsslich im Bett erste Schlucke trinken, um Ihren Kreislauf anzukurbeln.
Tipp 3: Rosmarin-Öl schnuppern
Besorgen Sie sich ätherische Öle, die morgens munter machen. Für „Eulen“ eignet sich am besten Rosmarin-Öl. Auch Pfefferminze oder Eukalyptus wecken müde Geister. Schnuppern Sie kurz an dem ätherischen Öl. Lassen Sie den Duft Ihre Sinne erfrischen und beleben.
Tipp 4: Leichte Gymnastik oder Tanzen
Gratulation! Sie sind aufgestanden. Kurbeln Sie danach Ihren Kreislauf ein wenig an. Spielen Sie fetzige Musik ab. Führen Sie leichte Gymnastik durch. Tanzen Sie im Zimmer umher. Alles ist erlaubt, um Sie und Ihren Kreislauf in Schwung zu bringen.
Tipp 5: Kneippen am Morgen
Viele Kneipp-Anwendungen vertreiben die morgendliche Müdigkeit. So zum einen das Trockenbürsten. Oder das Wechselduschen. Als „Kneippsche Tasse Kaffee“ wird auch das kalte Armbad definiert. Für ca. 30 Sekunden tauchen Sie beide Unterarme in das kalte Wasser, das eine Temperatur zwischen 12 – 18°C hat. Danach das Wasser nur abstreifen.
Tipp 6: Am Abend alles zurechtlegen und planen
Abends sind Sie als „Eule“ fit. Nutzen Sie diesen Fakt. Planen Sie zu diesem Zeitpunkt den nächsten Tag und Ihren Morgen. Gerade den Morgen dürfen Sie sehr detailliert planen und vorbereiten:
- den Frühstückstisch für sich und die Familie decken
- Kleider, die Sie am nächsten Tag tragen wollen, zurechtlegen
- (Akten-)tasche, Rucksack und Co für Ihre benötigten Unterlagen packen
- Prüfen, ob die Schulsachen der Kinder vollzählig und im Schulrucksack verstaut sind
- To-do-Liste aktualisieren
- Termine checken und Privattermine absprechen, sich alles, was Sie dafür benötigen, notieren und/oder bereitlegen
- Entscheidungen, wie beispielsweise „Wer bringt die Kinder in die Schule“, festlegen
Tipp 7: Frühstück für sich einpacken
Meist haben Sie als „Eule“ so früh am Morgen einfach keinen Hunger. Es reicht Ihnen vollkommen aus, nur eine Tasse Kaffee zu trinken. Ihr Hunger kommt später. Ein gutes Zeitmanagement hilft Ihnen dabei, Ihren Tagesablauf an diesen natürlichen Rhythmus anzupassen und Mahlzeiten dann einzuplanen, wenn Sie wirklich Energie brauchen. Deshalb packen Sie sich etwas zu Essen ein, damit Sie sich später im Laufe des Vormittags Energie zuführen können. Vielleicht einen Apfel. Vielleicht ein Müsli im Becher. Vielleicht ein Sandwich - was immer Ihnen zusagt.