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Streitkultur: 7 Tipps für eine positive Streitkultur im Unternehmen

Mentales Wachstum benötigt jedes Unternehmen. Doch Konformität im Denken hemmt jede Organisationsentwicklung. Fördern Sie deshalb eine positive Streitkultur.

16.04.2024 Von: Brigitte Miller
Streitkultur

Der stete Wandel – und sein Umgang damit 

Nichts ist so beständig wie die Veränderung und der Wandel. Ein Fakt, der auf alle und alles zutrifft. Auch auf Ihr Unternehmen, Ihre Belegschaft und jeden einzelnen Mitarbeiter. Jeden Tag ändert sich etwas, ob im Grossen, wie beispielsweise Kriege, Terrorangriffe, Dürre, Lieferkettenengpässe oder im Kleinen, wie beispielsweise Abwanderung eines Stammkunden, Krankheit mehrerer Mitarbeiter/Teamkollegen, Kündigung eines Mitarbeiters, Wechsel der Geschäftsleitung. 

Doch trotz dieses ständigen Wandels mit all seinen Veränderungen gelingt oftmals 

  • weder die Anpassung, d.h. Sie und Ihr Unternehmen mit seiner Belegschaft reagieren schlecht auf äussere Umstände, gar Sachzwänge,
  • noch der Schritt der Innovation, d.h. Sie agieren kaum oder gar nicht pro-aktiv, setzen keine eigenen Akzente, kreieren definitiv keine neuen Trends. 

Stattdessen verharrt das Unternehmen. Bleibt stehen. Wartet ab. Und entwickelt sich definitiv nicht weiter. 

Sich weiterentwickeln: Auch für Unternehmen lebensnotwendig

Stillstand ist jedoch „tödlich“. Das wissen Sie. Ihre Konkurrenz schläft nicht, obwohl natürlich Ihre Konkurrenz mit den gleichen Problemen in puncto Weiterentwicklung zu kämpfen hat, wie Sie selbst. 

Das mag ein wenig beruhigen. Aber nur für einen Moment. Denn die Notwendigkeit positiv und gezielt innere Entwicklungen anzustossen, als auch äussere Entwicklungen aufzugreifen, bleibt ja nicht allein bestehen, sondern erhöht sich – ständig. Denken Sie nur an die grüne Transformation. Oder an den Einsatz von KI. Oder die Wünsche und Bedürfnisse der Generation Z. Oder das mehr und mehr Arbeiten in agilen Teams. Oder die Zunahme des Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels, wenn die Babyboomer-Generation alle in Rente/Pension sind.

Herausforderungen, mit denen Sie bereits Jetzt und Heute konfrontiert sind. Herausforderungen, die den Druck auf eine flexible Unternehmenskultur jedoch verstärken wird. Und somit mehr denn je eine Kultur fordert und benötigt, die Change Management willkommen heisst, etabliert und praktiziert. Eine Kultur, die bereit ist, sich weiterzuentwickeln. 

Nur der Alltag sieht eben oft anders aus. Das wissen Sie. Wandel wird eben oft nicht willkommen geheissen. Wandel wird manches Mal ausgesessen, vielleicht bis es nicht mehr möglich ist oder im schlimmsten Falle der „Zug abgefahren ist.“ Wandel begegnet oft auch einem internen Widerstand, der (Weiter-)Entwicklungen blockiert. 

Ursachen für Veränderungsresistenz 

Sie wissen es. Ihre Mitarbeiter wissen es. Ohne Veränderung geht es nicht. Dennoch formiert sich immer wieder ein Widerstand. Ursachen gibt es für diesen Widerstand viele – beispielsweise: 

  • Emotionen, wie Ängste, Wut, Unsicherheit
  • Fehlender Umsetzungswillen, ob bei den Mitarbeiter und/oder gar bei der Geschäftsleitung
  • Schlechte bzw. mangelnde Planung und Koordination des Change-Management-Prozesses
  • Schlechte Erfahrungen mit vergangenen Change-Management-Prozessen
  • Fehlendes Einbeziehen der Belegschaft und/oder einzelner Mitarbeiter
  • Mangelnde bis schlechte Kommunikation des Sinns und des Ziels der Veränderung
  • Fehlende und/oder mangelnde äussere Rahmenbedingungen wie Fördergelder, politische Weichenstellungen/Zusagen oder die benötigte kommunale Infrastruktur
  • Fehlende bzw. negative Streitkultur, die den Blick verengt hält und Konformität im Denken belohnt, dadurch fördert und stärkt. 

Mehr Entwicklung wagen

Dennoch, Sie wollen die Organisationsentwicklung vorantreiben. Ihre Motivation ist hoch. Ihr Fokus auf all die Möglichkeiten ausgerichtet, die entstehen könnten. Gleichzeitig poppen natürlich all Ihre Erfahrungen auf, die vergangene Change-Management-Prozesse betreffen und mit ihnen etliche Fragen: 

  • Wie kann eine Entwicklung initiiert werden, die keine starken Gefühle wie Angst, Wut und/oder Unsicherheit erzeugt – und falls doch, diese gut auffängt?
  • Welche Voraussetzungen können innerhalb der bestehenden Unternehmenskultur geschaffen werden, um alle aus Ihrer Komfortzone in die Lernzone zu führen?
  • Wie kann die bestehende Diversität getriggert, genutzt und für alle Beteiligten sinnvoll ausgeschöpft werden?
  • Wie kann die Freude an der (Weiter-)Entwicklung geschürt werden?
  • Wie kann das Unternehmen und jeder einzelne Mitarbeiter sicherstellen, dass die aufgestellten verbindlichen Regeln (wie Unternehmenskodex oder Teamregeln) mit der Zeit gehen? 

Zweifelsfrei haben Sie schon eigene Antworten notiert. Und somit erste Ideen freigesetzt. Ein weitere Antwort wäre: Etablieren Sie eine positive Streitkultur. „Der Schlüssel zu echtem, dauerhaftem Gemeinwohl sah Ernst Fraenkel, der deutsch-amerikanische Jurist und `Vater` der bundesdeutschen Politikwissenschaft, nach dem Zweiten Weltkrieg im Pluralismus: Hält die Gemeinschaft es aus, ja fördert sie es, dass ihre Mitglieder unterschiedliche Denkweisen vertreten – oder fehlt ihr die Fähigkeit, in Alternativen zu denken, flüchtet sie sich in aufeinanderfolgende totalitäre und anarchische Phasen? Es muss Konflikte geben, sonst loten wir die Gegebenheiten nicht genug aus – davon war Fraenkel überzeugt: Gesellschaft gelingt über einen Grundkonsens, der nur immer wieder im Streit erneuert werden kann, weil er nur so mit der Wirklichkeit geht“ (Ulf Brandes, Social Energy, S. 209, Campus Verlag, Frankfurt/M., 2018). 

Das gilt natürlich auch für Ihr Unternehmen. Eine kleine Gemeinschaft von Mitgliedern – also Mitarbeitern -, die den Streit benötigt, um 

  • (neue) Räume für eine anhaltende konstruktive Auseinandersetzung zu öffnen,
  • sich verändernden Gegebenheiten zu erkennen und auszuloten,
  • die verschiedenen Denkweisen wahrzunehmen, zu verstehen und zu verbinden. 

Lernen Sie deshalb zusammen konstruktiv – und voller Lust – miteinander zu streiten. 

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