AG-Mäntel: Effiziente Strategien für den Verkauf

Der Handel mit AG-Mänteln stellt eine besondere Form der Unternehmenstransaktion dar, bei der nicht das operative Geschäft, sondern die rechtliche Hülle einer Aktiengesellschaft im Mittelpunkt steht. Diese spezielle Verkaufsform erfordert präzise Kenntnisse über rechtliche Rahmenbedingungen, steuerliche Aspekte und strategische Verhandlungsführung. Gerade in der Schweiz hat sich ein etablierter Markt für solche Transaktionen entwickelt, der sowohl Verkäufern als auch Käufern interessante Möglichkeiten bietet. Die Komplexität des Mantelhandels erfordert jedoch eine durchdachte Herangehensweise, um rechtliche Fallstricke zu vermeiden und den bestmöglichen Verkaufspreis zu erzielen. Wer eine Aktiengesellschaft verkaufen möchte, sollte sich daher intensiv mit den verschiedenen Strategieoptionen auseinandersetzen und die spezifischen Marktgegebenheiten verstehen.

16.10.2025
AG-Mäntel

Rechtliche Grundlagen und steuerliche Optimierung beim Mantelverkauf

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Verkauf von Gesellschaftsmänteln unterliegen in der Schweiz spezifischen Vorschriften, die sowohl im Obligationenrecht als auch in steuerrechtlichen Bestimmungen verankert sind. Ein zentraler Aspekt ist die saubere Trennung zwischen der Übertragung von Aktien und der Veräusserung von Vermögenswerten. Beim reinen Mantelverkauf wird die Gesellschaft ohne operative Tätigkeiten und meist mit minimalem Eigenkapital übertragen. Dies erfordert eine gründliche Due Diligence, um versteckte Verbindlichkeiten oder Altlasten auszuschliessen. Wer eine AG verkaufen möchte, sollte daher frühzeitig prüfen, ob der Mantelverkauf oder der vollständige Unternehmensverkauf die bessere Option darstellt, um rechtlich und steuerlich optimal zu agieren.

Die steuerliche Behandlung solcher Transaktionen kann erhebliche Auswirkungen auf den Nettoerlös haben. Besonders wichtig ist die Beachtung der steuerlichen Risiken beim Mantelhandel, die sowohl Verkäufer als auch Käufer betreffen können. Verrechnungssteuern, Stempelabgaben und potenzielle Nachbesteuerungen müssen in die Verkaufsstrategie einkalkuliert werden. Eine professionelle steuerliche Beratung kann dabei helfen, die Transaktion so zu strukturieren, dass beide Parteien von optimalen steuerlichen Bedingungen profitieren.

Dokumentationspflichten und Compliance-Anforderungen

Die ordnungsgemässe Dokumentation aller Geschäftsvorgänge der zu verkaufenden Gesellschaft bildet das Fundament für einen erfolgreichen Verkaufsprozess. Sämtliche Protokolle von Generalversammlungen, Verwaltungsratssitzungen und Revisionsstellen müssen lückenlos vorliegen. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Einhaltung von Compliance-Vorschriften, insbesondere im Bereich der Geldwäschereibekämpfung. Potenzielle Käufer werden diese Unterlagen detailliert prüfen, weshalb eine frühzeitige Aufbereitung und Systematisierung der Dokumentation empfehlenswert ist.

Bewertungsmethoden für AG-Mäntel

Die Preisfindung für Gesellschaftsmäntel folgt anderen Kriterien als bei operativ tätigen Unternehmen. Faktoren wie das Gründungsjahr, die Firmenbezeichnung, das eingezahlte Aktienkapital und die bisherige Geschäftshistorie beeinflussen den Marktwert. Ältere Gesellschaften mit etabliertem Namen können durchaus Premiumpreise erzielen, während neu gegründete Mäntel eher im unteren Preissegment angesiedelt sind. Eine realistische Bewertung basiert auf aktuellen Marktvergleichen und berücksichtigt die spezifischen Bedürfnisse potenzieller Käufergruppen.

Verhandlungsstrategien und Käuferidentifikation

Die erfolgreiche Veräusserung einer Mantelgesellschaft hängt massgeblich von der richtigen Verhandlungsführung und der gezielten Ansprache geeigneter Käufer ab. Der Markt für solche Transaktionen ist spezialisiert und überschaubar, weshalb ein strukturiertes Vorgehen bei der Käufersuche unerlässlich ist. Professionelle Makler und spezialisierte Plattformen können den Zugang zu interessierten Parteien erheblich erleichtern. Die Vorbereitung auf Verhandlungen sollte eine klare Preisvorstellung, flexible Zahlungsmodalitäten und einen realistischen Zeitrahmen umfassen.

Bei der Verhandlungsführung spielen oft auch Tricks für mehr Schlagfertigkeit eine wichtige Rolle, um auf kritische Fragen souverän reagieren zu können. Typische Einwände betreffen meist die Geschäftshistorie, mögliche Verbindlichkeiten oder den Kaufpreis. Eine gut vorbereitete Argumentationslinie und die Fähigkeit, flexibel auf Gegenvorschläge zu reagieren, erhöhen die Erfolgsaussichten erheblich. Gleichzeitig sollte man die eigenen Verhandlungsgrenzen klar definieren und nicht unter Druck geraten.

Digitale Vermarktungskanäle nutzen

Die Digitalisierung hat auch den Markt für AG-Mäntel und andere Gesellschaftsmäntel revolutioniert. Online-Plattformen und spezialisierte Marktplätze ermöglichen eine breite Reichweite und effiziente Käuferansprache. Die Präsentation der Mantelgesellschaft sollte alle relevanten Informationen enthalten, ohne sensible Details preiszugeben. Professionelle Fotografien der Gründungsdokumente, eine übersichtliche Darstellung der Gesellschaftsstruktur und klare Angaben zum Verkaufspreis schaffen Transparenz und Vertrauen. Social-Media-Kanäle und Fachforen können zusätzlich zur Bekanntmachung des Verkaufsangebots genutzt werden.

Due Diligence-Prozess optimal gestalten

Ein strukturierter Due Diligence-Prozess beschleunigt den Verkauf und schafft Vertrauen bei potenziellen Käufern. Die Einrichtung eines virtuellen Datenraums, in dem alle relevanten Dokumente systematisch zur Verfügung gestellt werden, hat sich als Best Practice etabliert. Wichtige Unterlagen sollten in mehreren Sprachen vorliegen, um internationale Interessenten anzusprechen. Die proaktive Offenlegung möglicher Schwachstellen oder Besonderheiten der Gesellschaft vermeidet spätere Überraschungen und stärkt die Verhandlungsposition. 

Praktische Umsetzung und Marktpositionierung

Die konkrete Umsetzung des Verkaufsprozesses erfordert ein systematisches Projektmanagement. Zunächst sollte eine detaillierte Bestandsaufnahme aller Gesellschaftsunterlagen erfolgen. Fehlende Dokumente müssen beschafft, veraltete Einträge im Handelsregister aktualisiert werden. Die Erstellung eines aussagekräftigen Verkaufsprospekts, der die Vorzüge der Mantelgesellschaft hervorhebt, bildet die Grundlage für die Vermarktung. Dabei gilt es, die Balance zwischen Informationsgehalt und Vertraulichkeit zu wahren.

Die Positionierung am Markt sollte die spezifischen Stärken der Gesellschaft betonen. Ein lange existierender Firmenname kann beispielsweise für Tradition und Seriosität stehen, während eine kürzlich durchgeführte Kapitalerhöhung finanzielle Solidität signalisiert. Die gezielte Ansprache von Käufergruppen wie Start-ups, ausländischen Investoren oder Beratern erhöht die Verkaufschancen. Timing spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Jahresende und Jahresanfang sind erfahrungsgemäss besonders aktive Phasen im Mantelhandel.

Die Preisgestaltung sollte marktgerecht, aber nicht unterschätzt erfolgen. Eine Analyse vergleichbarer Transaktionen liefert wichtige Anhaltspunkte. Flexible Zahlungsmodelle wie Ratenzahlung oder Earn-out-Klauseln können die Attraktivität des Angebots steigern. Wichtig ist auch die Klärung der Übergangsphase: Wer trägt laufende Kosten bis zum Verkauf? Wie werden Verwaltungsratsmandate übergeben? Diese praktischen Aspekte sollten frühzeitig geklärt und dokumentiert werden, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

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