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Finanzielle Mittel: Finanzierungskennzahlen und Kapitalstruktur

Kennzahlen wie Eigenfinanzierungsgrad, Fremdfinanzierungsgrad oder das Finanzierungsverhältnis geben Aufschluss darüber, wie solide die Kapitalbeschaffung, die Kapitalstruktur und die finanziellen Mittel eines Unternehmen sind. Wie sich die Finanzierung und Kapitalstruktur optimieren lassen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

07.07.2025 Von: Prof. Dr. Thomas Rautenstrauch
Finanzielle-Mittel

Übersicht über die wichtigsten Kennzahlen der Kapitalbeschaffung

Die Kapitalstruktur eines Unternehmens gibt Aufschluss darüber, wie es seine finanziellen Mittel beschafft und welche Risiken oder Chancen sich aus der Kapitalbeschaffung ergeben.

Ein hoher Eigenfinanzierungsgrad bedeutet grössere finanzielle Unabhängigkeit und weniger Abhängigkeit von Banken oder Investoren. Ein hoher Fremdfinanzierungsgrad kann auf eine hohe Verschuldung hinweisen, erhöht aber auch die finanzielle Hebelwirkung (Leverage-Effekt), wodurch sich die Eigenkapitalrendite verbessern kann. Banken und Investoren betrachten diese Kennzahlen, um zu bewerten, ob ein Unternehmen kreditwürdig ist. Unternehmen mit einem hohen Eigenfinanzierungsgrad gelten als stabiler und weniger anfällig für finanzielle Krisen. Das Finanzierungsverhältnis bei der Kapitalbeschaffung zeigt, das Verhältnis von Fremd- zu Eigenkapital und gibt Hinweise auf die finanzielle Risikoposition. Ein ausgeglichenes Verhältnis signalisiert eine nachhaltige Finanzierung. Unternehmen mit hohem Fremdkapitalanteil müssen höhere Zinsen zahlen, was die Profitabilität mindern kann. Rating-Agenturen und Investoren nutzen diese Kennzahl, um das Ausfallrisiko zu bewerten. Der Selbstfinanzierungsgrad misst, wie stark sich unternehmen durch einbehaltene Gewinne (Gewinnreserven) selbst finanzieren kann. Eine hohe Selbstfinanzierung bedeutet, dass Unternehmen Gewinne reinvestiert und nicht auf externe Mittel angewiesen ist. Ein niedriger Wert kann auf eine hohe Ausschüttungspolitik oder geringe Gewinne hinweisen. Unternehmen mit hohem Selbstfinanzierungsgrad können Wachstum aus eigener Kraft finanzieren, was besonders bei langfristigen Investitionen oder in Krisenzeiten wichtig ist. Der Anlagedeckungsgrad 1 zeigt, ob das Anlagevermögen vollständig durch das Eigenkapital gedeckt ist. Der Anlagedeckungsgrad 2 berücksichtigt zusätzlich langfristiges Fremdkapital. Die sogenannte Bilanzregel besagt, dass langfristiges Anlagevermögen auch langfristiges finanziert werden sollte. Ein niedriger Anlagedeckungsgrad deutet darauf hin, dass langfristige Investitionen mit kurzfristigem Fremdkapital finanziert werden – was ein Liquiditätsrisiko darstellt. Ein Industrieunternehmen investiert in neue Produktionsanlagen. Banken und Investoren prüfen, ob die Finanzierung langfristig gedeckt ist oder ob ein Liquiditätsrisiko besteht.

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