Treuhänder: Salärstudie

Die aktuelle Salärstudie der Personalberatung Careerplus zeigt die Lohnsituation in der Berufsgruppe Treuhand in der Schweiz auf. Sie beleuchtet für das Jobprofil des Sachbearbeiter Treuhand und des Treuhänders die Einstellungskriterien, Weiterentwicklungsmöglichkeiten sowie das durchschnittliche Jahressalär nach Ausbildung, Region und Fremdsprachenkenntnissen.

16.07.2025 Von: Gabriela Gentilini
Treuhänder

Sachbearbeiter Treuhand

Sachbearbeiter:innen im Treuhandbereich übernehmen die Verantwortung für Finanz- und Lohnbuchhaltungen von Kund:innen. Zu ihren Aufgaben gehören die Erstellung von Zwischen- und Jahresabschlüssen, die Führung der Kreditorenbuchhaltung sowie das Ausfüllen von Steuererklärungen für natürliche und juristische Personen. Sie erstellen Mehrwertsteuer- und Sozialversicherungsabrechnungen, unterstützen bei Revisionen und kümmern sich um administrative Aufgaben wie Liegenschaftsbuchhaltung oder Mandatsbetreuung. Die Funktion ist meist direkt einer Treuhänderin oder einem Treuhänder unterstellt. Im Profil Sachbearbeiter:in Treuhand ist der Frauenanteil mit 72 % deutlich höher als der Männeranteil (28 %).

Einstellungskriterien

  • Erste Berufserfahrung in Treuhand oder im Finanz- und Rechnungswesen
  • Kaufmännische Ausbildung
  • Gute MS-­Office-Kenntnisse
  • Flexibilität bezüglich Arbeitszeiten während Phasen hoher Arbeitsbelastung
  • Exaktes und sorgfältiges Arbeiten sowie Diskretion
  • Dienstleistungsorientierte Arbeitsweise

Medianlohn

1. QuartilMedian3. Quartil
CHF 66 000CHF 75 000CHF 84 500

Medianlohn nach Alter

  • bis 25 Jahre: CHF 65 500
  • 26-30 Jahre: CHF 68 900
  • 31-50 Jahre: CHF 75 400
  • 41-50 Jahren: CHF 80 600  
  • ab 51 Jahren: CHF 85 100

Verteilung und Salär nach Ausbildung

46 % der befragten Personen haben eine Weiterbildung zur Sachbearbeiter:in Finanzen abgeschlossen. Diese Ausbildung wirkt sich positiv auf das Lohnniveau aus, was sich auch beim Vergleich zu Personen mit Berufs- oder Handelsdiplom zeigt. Wer einen Fachausweis besitzt, erzielt mit CHF 80’000 den höchsten Medianlohn innerhalb dieser Gruppe. Akademische Abschlüsse spielen eine untergeordnete Rolle.

Gegenüber dem Vorjahr ist der Medianlohn im Treuhandbereich leicht gesunken (–3,5 %). 

Fremdsprachenkenntnisse

Die meisten Sachbearbeiter:innen Treuhand verfügen über Fremdsprachenkenntnisse: 43 % sprechen eine Sprache, 28 % zwei. Nur 5 % sprechen drei oder mehr Sprachen, während 23 % keine Fremdsprache angeben. Ein klarer Lohnanstieg zeigt sich ab dem Niveau von zwei Fremdsprachen: Der Medianlohn steigt dann von CHF 71’500 (eine Fremdsprache) auf CHF 75’000 (zwei Fremdsprachen). Wer drei Sprachen beherrscht, erzielt mit CHF 90’500 sogar den höchsten Medianwert innerhalb dieser Gruppe. 

Region

Deutlichere Unterschiede zeigen sich zwischen den Regionen: In Zürich liegt der Medianlohn mit CHF 80’041 am höchsten, gefolgt von der Nordwestschweiz (CHF 76’395) und der Westschweiz (CHF 75’743). Am tiefsten ist das Lohnniveau im Tessin mit CHF 62’408. Der regionale Arbeitsmarkt ist damit ein zentraler Einflussfaktor auf das Gehalt im Treuhandbereich.

Weiterentwicklung

Häufige nächste Schritte sind die Weiterbildung zur Sachbearbeiter:in Treuhand, ein HF-Abschluss in Betriebsökonomie oder – mit entsprechender Berufserfahrung – der eidg. Fachausweis Treuhand. Beruflich geht es dann weiter in Richtung selbständige Führung kleinerer Mandate oder die eigenständige Erstellung von Zwischen- und Jahresabschlüssen.

Treuhänder

Treuhänder:innen übernehmen die umfassende finanzielle Betreuung von Unternehmen oder Privatpersonen. Sie sind für die komplette Buchführung, die Erstellung von Abschlüssen nach unterschiedlichen Rechnungslegungsstandards sowie für die Steuererklärungen zuständig. Zudem beraten sie in organisatorischen, betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. 

Ein zentraler Bestandteil der Arbeit ist der enge Kontakt zur Kundschaft sowie die Rolle als vertrauensvolle Ansprechperson in finanziellen und steuerlichen Angelegenheiten. Frauen sind in dieser Berufsgruppe leicht in der Mehrheit: 56 % der Positionen sind von Frauen, 44 % von Männern besetzt.

Einstellungskriterien

  • Mehrjährige Erfahrung im selbstständigen Führen von Kundenbuchhaltungen diverser Branchen und Grössen
  • Weiterbildung zum Treuhänder mit eidg. FA oder zum dipl. Treuhandexperten
  • Abschlusssicher z.B. nach OR, Swiss GAAP FER, IFRS, US-­GAAP
  • Vertrauenswürdige Betreuung und Beratung von Kunden
  • Diskretion und Verschwiegenheit

Medianlohn

1. QuartilMedian3. Quartil
CHF 80 600CHF 100 100CHF 113 750

Medianlohn nach Alter

  • bis 25 Jahre: CHF 74 300
  • 26 -30 Jahre: CHF 89 000
  • 31 - 40 Jahre: CHF 100 100
  • 41-50 Jahre: CHF 110 250
  • ab 51 Jahren: CHF 110 000

Verteilung und Salär nach Ausbildung

Fremdsprachenkenntnisse haben im Profil der Treuhänder:innen nur einen geringen Einfluss auf das Gehalt. Zwar verdienen Personen mit zwei oder mehr Fremdsprachen leicht mehr (Median CHF 105’300 bis CHF 108’000), doch insgesamt bleiben die Unterschiede moderat. 45 % der Befragten sprechen eine, 42 % zwei Fremdsprachen. Nur 4 % verfügen über Kenntnisse in drei Sprachen.

Führungsverantwortung

Stärker wirkt sich die Übernahme von Führungsverantwortung aus. 75 % der Treuhänder:innen haben keine Mitarbeitenden unterstellt und verdienen im Median CHF 91’000. Wer ein Team von 1 bis 4 Personen führt, erreicht bereits CHF 108’300. Bei 5 bis 10 Mitarbeitenden steigt der Median auf CHF 120’000. Auffällig: Ab einer Teamgrösse von mehr als 10 Personen sinkt der Median wieder leicht auf CHF 117’000. 

Region

Auch der Arbeitsort hat einen relevanten Einfluss auf das Einkommen. Die höchsten Medianlöhne erzielen Treuhänder:innen in der Nordwestschweiz (CHF 106’828) und Zürich (CHF 101’962). Die tiefsten Löhne finden sich im Tessin (CHF 83’294) und in der Ostschweiz (CHF 94’228).

Weiterentwicklung

Wer sich beruflich weiterentwickeln will, hat verschiedene Optionen. Besonders verbreitet sind Weiterbildungen zum/zur dipl. Treuhandexpert:in oder dipl. Wirtschaftsprüfer:in. Beruflich ist der nächste Schritt meist mit einer Vergrösserung des Mandatsportfolios, der Ernennung zum Partner oder einem Quereinstieg in andere finanznahe Leitungsfunktionen (z. B. Buchhaltungsleitung) verbunden.

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Quelle: Careerplus, 2025

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