Hauswartung: Darauf kommt es an

Substanzerhaltung einer Liegenschaft beginnt bei der optimalen Hauswartung. Optimal daher, weil meist kein Maximum realisiert und finanziert werden kann. Der Hauseigentümer tut gut daran, der Hauswartung ein besonderes Augenmerk zu schenken. Eine optimale Hauswartung kostet zwar, jedoch kann durch sie längerfristig Geld gespart werden. In diesem Beitrag finden Sie mehr zu den Goldenen Regeln optimaler Hauswartung sowie verschiedene Muster für den Hauswartvertag als Download.

11.07.2019 Von: WEKA Redaktionsteam
Hauswartung

Vorüberlegungen zur optimalen Hauswartung

Um eine optimale Hauswartung gewährleisten zu können sind folgende Vorgaben einzuhalten:

  • Gut ausgebildeter Hauswart/Handwerker
  • Weiterbildung des Hauswartes fördern
  • Loyaler Hauswartvertrag
  • Orientierung über den Zustand der Liegenschaft
  • Zielvorgaben betreffend Substanzerhaltung
  • Kompetenzbegrenzung bei Reparaturen
  • Volle Unterstützung des Hauswartes von Seiten der Eigentümer und der Verwaltung
  • Distanz des Hauswartes zur Mieterschaft
  • Zurverfügungstellung der notwendigen Budgets
  • Zurverfügungstellung eines geeigneten Hauswartraumes
  • Zurverfügungstellung der notwendigen Gerätschaften
  • Zurverfügungstellung der notwendigen Unterlagen
  • Genügend Zeit für die Instruktion und Kontrolle des Hauswartes
  • Genügend Zeit für die Probleme des Hauswartes

Professionelle Hauswartung als Variante

Die Betreuung der Hauswartung erfordert viel Zeiteinsatz von Hauseigentümer und Bewirtschafter. Den geeigneten Hauswart zu finden, ist nicht einfach.

Heute werden Hauswartdienste auch durch Firmen angeboten.

Vorteile dieser Dienste:

  • Kein direkter Kontakt zu den Mietern
  • Fachgerechtere Betreuung der Liegenschaft durch ausgebildete Fachkräfte
  • Kosten und Zeiteinsatz genau vorgegeben

Nachteile:

  • Nur temporär in der Liegenschaft
  • Kennen die Liegenschaft und deren Zustand meist zuwenig
  • Kaum Kontinuität bei der Betreuung der Liegenschaft
  • Wechsel im Personal
  • Bei Notfällen nicht am Platz und oftmals nur schwer erreichbar
  • Spezialarbeiten werden mit hohen Stundensätzen verrechnet, desgleichen Not-, Nacht- und Sonntagseinsätze.

Zu unterscheiden ist, ob die Hauswartung durch eine professionelle Organisation oder durch eine Person als Haupt- oder Nebenerwerb ausgeführt wird.

Wird eine Firma mit der Hauswartung betreut, ist es wichtig, die Tätigkeiten genau vorzugeben. Oft wird aber dennoch eine Vertrauensperson in der Liegenschaft benötigt, welche kleinere Arbeiten ausführt, für Reparaturen, Öllieferungen etc. anwesend ist, und die Rapporte entgegennimmt.

Anmerkung

Es ist genau abzuwägen, welche Lösung für die Hauswartung die ideale ist. Verfügt ein Hauseigentümer über mehrere Liegenschaften, kann eine professionelle Hauswartung Vorteile bieten, er hat so nicht mit mehreren Hauswarten zu tun.

Viele Hausverwaltungen verfügen heute über eigene Hauswartdienste oder kooperieren mit entsprechenden Firmen. Diese Lösung vereinfacht die Hauswartung, da nach bekannten Regeln und Gewohnheiten gearbeitet wird.

Goldene Regeln für den richtigen Umgang mit Hauswarten

Damit die Hauswartung optimal funktioniert, sind folgende Regeln einzuhalten:

  • Der Hauswart ist keine Hilfskraft, sondern eine Fachperson. Er ist mit dem notwendigen Respekt zu behandeln.
  • Der Hauswart muss korrekt entlöhnt werden.
  • Auch ein Hauswart hat sein Privatleben.
  • Der Hauswart wird nur durch eine Person in der Verwaltung betreut.
  • Der Hauswart ist nicht der Vertreter der Verwaltung oder des Eigentümers.
  • Auch wenn er Mieter ist, ist er nicht Vertreter der Mieterschaft.
  • Für den Hauswart ist die notwendige Zeit zur Betreuung zur Verfügung zu stellen.
  • Dem Hauswart ist ein Verhaltenskodex vorzugeben.
  • Dem Hauswart sind Ziele vorzugeben.
  • Die Kompetenzen des Hauswartes sind genau zu regeln.
  • Kompetenzüberschreitungen sollten sofort geahndet werden.
  • Mit dem Hauswart sind regelmässige Begehungen der Liegenschaft durchzuführen. Diese sind zu protokollieren.
  • Der Zeiteinsatz des Hauswartes ist regelmässig zu überprüfen und anzupassen.
  • Sämtliche Aufträge an den Hauswart sind schriftlich zu erteilen.
  • Der Hauswart hat keine Kompetenzen, seine Arbeit Drittpersonen zu delegieren.
  • Die Weiterbildung des Hauswartes ist zu fördern.

Heute werden Kurse mit eidgenössischem Fachausweis für Hauswarte angeboten. Zudem bieten Apparatelieferanten, Reinigungsproduktefirmen etc. fachspezifische Ausbildungen an. Bei den letztgenannten Ausbildungen ist darauf zu achten, dass sich der Hasuwart nicht in eine Abhängikeit zum entsprechenden Lieferanten begibt.

Praxis-Tipp: Im Budget für die Hausverwaltung sollte Geld für die Weiterbildung eingeplant sein.

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