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Wohlbefinden: 5 Tipps, wie Sie den positiven Sinn in Problemen entdecken

Probleme treten auf und schmälern oft das Wohlbefinden. Leider. Doch jedes Problem hat auch einen Sinn. Entdecken Sie diesen, um so für ein gutes Wohlbefinden zu sorgen.

26.01.2024 Von: Brigitte Miller
Wohlbefinden

Das nervt

Jeden Tag geschieht vieles. Mal sind es wunderbare Erlebnisse. Vielleicht haben Sie eine Aufgabe vor der Deadline fertiggestellt. Vielleicht haben Sie ein positives Feedback von Ihrem Vorgesetzten erhalten. Vielleicht hat Sie ein Freund zum Essen eingeladen. Solche „kleinen“ Erlebnisse haben stets eine (Aus-)Wirkung: Ihr Wohlbefinden wird gestärkt und gesteigert.

Allerdings – und dies wissen Sie nur zu gut – gibt es auch viele Erlebnisse, die kaum als wunderbar einzustufen sind. Vielleicht hat sich Kollege bei Ihnen über fehlende Informationen beschwert. Vielleicht wurden weitere Aufgaben an Sie delegiert, obwohl Sie kaum Zeit für die bestehenden Arbeiten haben. Vielleicht sollen Sie auf der Messe eine Produktpräsentation halten. Auch dies hat alles stets eine (Aus-)Wirkung auf Sie und Ihr Wohlbefinden. Vielleicht fühlen Sie sich unwohl. Vielleicht verärgert. Vielleicht spüren Sie auch Lampenfieber und Angst vor dem Vortrag. Vielleicht sind Sie auch einfach nur genervt. In jedem Falle rutscht Ihr Wohlbefinden gerade in den Keller. Verdammt. Verflixt nochmal.

So ein blödes Problem

Tja, Sie haben ein Problem. Gut erkannt. Ist ja auch offensichtlich. So offensichtlich, dass Sie es mühelos benennen und den Kern des Problems beschreiben können. Hervorragend. Das ist wichtig.

Allerdings ist Ihr Problem nicht allein das jeweilige Problem. Vielmehr ist es ein Problem, dass Sie das jeweilige Geschehen und/oder die jeweilige Situation als Problem einstufen. Jede Situation wird von Ihnen bewertet. Jedes Ereignis. Völlig normal. Doch diese Bewertung macht das Problem – also das Ereignis – für Sie zu einem Problem – und wirkt sich deshalb negativ auf Ihr Wohlbefinden aus.

Kein halbvolles Glas, bitte

Jetzt poppt garantiert eine Lösungsidee auf: Da bewerte ich doch einfach mal ruckizucki das Ereignis anders. Eben positiver. Und mache ein halbvolles Glas daraus. Kommt eben nur auf meinen Blickwinkel – meinen Frame – an. Hhhmm, eine Möglichkeit.

Nur, leider funktioniert dies nicht immer. Wissen Sie, oder? Egal, wie sehr Sie sich auch „anstrengen“ mögen, das Re-Framing ist nicht nachhaltig. Der Ärger poppt wieder auf. Ihr Frust. Ihre Angst. Ihr Genervt sein. Die Gefühle und Gedanken, die Sie zu dem Ereignis haben, sind nachhaltiger. Oder vielleicht mögen Sie auch sagen: Sturer. Hartnäckiger. Beharrlich.

Hinter der Hartnäckigkeit verbirgt sich ein Ziel

Und dies ist gut. Ja, tatsächlich gut. Mag vielleicht im ersten Moment befremden. Im zweiten Moment aber nicht. Denn Ihre Gedanken und Gefühle – eben Ihre Bewertung der Situation und/oder des Ereignisses – verfolgen ein Ziel. Das Ziel mag lauten:

  • Lass dir nicht weitere Aufgaben aufs Auge drücken.
  • Ich möchte mich bei der Produktpräsentation nicht blamieren.
  • Akzeptiere Fehler. Nobody is perfect.

Deshalb funktioniert das Re-Framing in diesen Momenten nicht. Deshalb poppen die jeweiligen Gedanken und Gefühle immer wieder auf – und zeigen sich so beharrlich. Die Beharrlichkeit hat also durchaus einen Sinn. Entdecken Sie diesen Sinn und das tieferliegende Ziel. Und Sie werden Ihr Wohlbefinden steigern. Garantiert.

Wohlbefinden steigern: 5 Tipps, wie Sie den Sinn in Ihren Problemen entdecken

Reservieren Sie sich für die Sinn-Suche Zeit. Vielleicht 15 Minuten pro Tag. Die Zeit ist gut investiert. Denn „Probleme“ mit den daran gekoppelten Gedanken und Gefühle tauchen häufig auf.

Tipp 1: Ihrer Bewertung auf der Spur

Oft lassen sich die Gedanken und Gefühle, die ein Ereignis bzw. eine Situation auslösen, mühelos und rasch erfassen. Manches Mal spüren Sie nur Ihr Unwohlsein. In beiden Fällen lohnt es sich jedoch, Ihre Bewertung etwas genauer anzuschauen. Denn je besser Sie für sich benennen können, was in Ihrem Inneren geschieht, umso besser lassen sich deren Sinn und daran geknüpftes Ziel erkennen.

Fragen Sie sich:

  • Was ist geschehen? Oder was war geschehen?
  • Was hat dies in mir ausgelöst?
  • Wie fühle ich mich, wenn ich daran denke?
  • Welche Gedanken poppen immer wieder auf?
  • Wie bewerte ich das Ereignis bzw. die Situation?
  • Wie bewerte ich mein eigenes Tun?
  • Was erwarte ich eigentlich von mir selbst? Den anderen Beteiligten?

Notieren Sie Ihre Überlegungen. Dadurch wird die anschliessende Sinn-Suche erleichtert.

Tipp 2: Alles-hat-seinen Sinn-Haltung einnehmen

Sie haben Ihre Angst notiert. Ihre Wut. Ihren Frust. Ihre Selbstzweifel. Durch das Aufschreiben spüren sie all diese Gefühle erneut. Vielleicht sogar heftig. Nicht schön, oder? Und der Wunsch entsteht: Weg damit. Verständlich.

Dennoch lade ich Sie jetzt dazu ein, eine wohlwollende Haltung gegenüber sich selbst und Ihren Gefühlen einzunehmen. Wagen Sie eine (vielleicht) neue Perspektive: Alles, was auftaucht und geschieht, ist sinnvoll und will Sie unterstützen.

Auch Ihre Angst. Ihre Wut. Ihr Frust. Ihr Selbstzweifel. Jedes dieser Gefühle ist sinnvoll. Und steht Ihnen nicht feindlich gegenüber. Jedes dieser Gefühle mit den daran gekoppelten Gedanken will Sie unterstützen – bei Ihrer Weiterentwicklung und bei der Stärkung Ihres Wohlbefindens.

Tipp 3: Mit 3 Fragen das Positive entdecken

Vielleicht hat bereits die obige Aussage etwas in Ihnen freigesetzt. Vielleicht sind erste Ideen entstanden, was der Sinn Ihrer Angst sein könnte. Oder worin Sie Ihre Wut unterstützen will. Vielleicht tappen Sie auch ein wenig im Dunkeln. Entschlüsseln Sie sich deshalb mit 3 Fragen-Komplexe den positiven Sinn:

  1. Angenommen, Ihre Gedanken und Gefühle könnten Ihnen etwas mitteilen, was, glauben Sie, könnte dies sein?
  2. Welche guten Absichten könnte Ihr Gefühl verfolgen? Welche guten Absichten verfolgen Ihre Gedanken? Welche guten Absichten so manches Symptom wie beispielsweise Ihre Kopfschmerzen?
  3. Auf welche positiven Ziele könnten sie hinweisen?

Zwei Beispiele verdeutlichen am besten, welcher positive Sinn sich hinter Gefühlen, Gedanken und auch Symptomen verbergen kann:

Kopfschmerz Zerbrich dir nicht immer über alles so den Kopf. Denn auf manches hast du gar keinen Einfluss. Lerne die Verantwortung dort zu lassen, wo sie hingehört.
Angst vor der Produktpräsentation Überlege dir, welche Fragen die Messebesucher interessieren könnten. Richte darauf deine Präsentation aus. Dann langweilst du auch niemanden.

Tipp 4: Das Ziel und den Sinn fokussieren

Lassen Sie Ihre Antworten und Überlegungen auf sich wirken. Konkretisieren Sie für sich das tieferliegende Ziel, auch, wenn es schon offensichtlich sein sollte. Bringen Sie es einfach auf den Punkt.

Zwei Beispiele verdeutlichen das tieferliegende Ziel:

Kopfschmerz Zerbrich dir nicht immer über alles so den Kopf. Denn auf manches hast du gar keinen Einfluss. Lerne die Verantwortung dort zu lassen, wo sie hingehört. Entspanne dich. Lasse los. Lasse andere machen – deren Verantwortung.
Angst vor der Produktpräsentation Überlege dir, welche Fragen die Messebesucher interessieren könnten. Richte darauf deine Präsentation aus. Dann langweilst du auch niemanden. Versetze dich in den interessierten Besucher.

Tipp 5: Realisierungsschritte umsetzen  

Wunderbar, oder?! Ihr Gefühl, Ihr Gedanke oder Ihr Symptom ist Ihnen wohlgesonnen. Dies haben Sie jetzt erkannt. Manches Mal reicht schon die Erkenntnis aus, damit das Gefühl und/oder das Symptom sich verabschieden kann. Manches Mal dürfen Sie aber auch Schritte der Realisierung planen und umsetzen.

Fragen Sie sich:

  • Wie kann es Ihnen gelingen, den Sinn des Gefühls in Ihren Alltag zu integrieren? Wie kann es Ihnen beispielsweise gelingen, nicht mehr zu viel Verantwortung zu übernehmen?
  • Auf was dürfen Sie achten, damit Ihre Angst oder Ihre Wut sich nachhaltig verabschieden kann? Wofür dürfen Sie sorgen?
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