Netzwerken: Der Schlüssel zu moderner Personalarbeit

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HR zwischen Strategie und Menschlichkeit – warum Vertrauen alles ist
Modernes HR-Management ist anspruchsvoll. Der Rahmen ist komplex – geprägt von Megatrends wie Digitalisierung, Automatisierung, künstlicher Intelligenz, dem Wandel des Arbeitsmarkts, Nachhaltigkeit, sozialer Verantwortung und der zunehmenden Diversität in der Belegschaft. Gleichzeitig befinden wir uns in einem Fachkräftemangel, der den Markt zugunsten der Talente verschoben hat.
HR trägt die Verantwortung für den gesamten Mitarbeiter*innen-Lebenszyklus – von der Gewinnung und Rekrutierung über Bindung, Entwicklung, Zeitwirtschaft, Sozialversicherungen bis hin zum Austritt. Neben Struktur, Prozessen und administrativen Aufgaben spielen Kultur, Werte und das Miteinander eine zentrale Rolle. Und all das muss in Einklang mit rechtlichen, wirtschaftlichen und menschlichen Aspekten gebracht werden.
Kurz gesagt: HR braucht Sicherheit, Souveränität und Vertrauen. Vertrauen der Geschäftsleitung, der Führungskräfte, der Mitarbeitenden – und nicht zuletzt Selbstvertrauen in die eigene Rolle.
Doch Vertrauen entsteht nicht allein durch Fachwissen und Prozesssicherheit. Es basiert auf persönlicher Kompetenz, sozialem Geschick und Beziehungsmanagement. HR-Profis müssen Erwartungen steuern, Enttäuschungen managen, mit Emotionen umgehen – den eigenen und denen anderer. Sie müssen Komplexität reduzieren und in Szenarien denken.
Personalarbeit ist keine anonyme Verwaltungsmaschine. Modernes HR versteckt sich nicht hinter starren Prozessen oder undurchschaubaren Regeln. Es muss sichtbar, ansprechbar und vernetzt sein.
Und genau hier kommt Networking ins Spiel.
Networking wird oft belächelt oder als «wäre wichtig, aber ich habe keine Zeit» abgetan. Doch in Wahrheit ist Netzwerken der Schlüssel zu «better work – happier life».
Netzwerken: Der Schlüssel zum Erfolg in der Schweizer HR-Landschaft
In der heutigen Zeit zählen nicht nur Geld und Zeit zu den wertvollsten Ressourcen, sondern auch Kontakte. Diese drei Währungen stehen in direkter Wechselwirkung: Wer in Netzwerke investiert, gewinnt wertvolle Verbindungen. Mit den richtigen Kontakten eröffnen sich neue Perspektiven – sei es durch Wissenstransfer, berufliche Weiterentwicklung oder neue Geschäftsmöglichkeiten.
Der verdeckte Arbeitsmarkt in der Schweiz: Ohne Netzwerke geht nichts
Gerade in der Schweiz ist Netzwerken essenziell für jede Karriere – ob für individuelle Karriereschritte, geschäftlichen Erfolg oder den internen Austausch in Unternehmen. Laut einer Studie des Stellenmarktmonitors Schweiz der Universität Zürich werden rund 20% der offenen Stellen nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern über persönliche Netzwerke besetzt. Eine weitere Erhebung zeigt, dass 35% der Stellenbesetzungen über informelle Netzwerke erfolgen. Netzwerken ist damit kein «Nice-to-have», sondern ein unverzichtbarer Faktor im Schweizer Arbeitsmarkt.
HR und Netzwerken – weit mehr als Recruiting
Netzwerken ist jedoch nicht nur im Recruiting entscheidend, sondern entlang des gesamten Mitarbeitenden-Lebenszyklus.
- Onboarding & Integration: Wer gut vernetzt ist, kann neue Mitarbeitende schneller in die Unternehmenskultur einbinden und den Einstieg erleichtern.
- Mitarbeitendenbindung & Entwicklung: Interne Netzwerke sind essenziell für Wissenstransfer, Mentoring und interdisziplinäre Zusammenarbeit.
- Trennungsmanagement & Outplacement: Besonders im Falle von Kündigungen zeigt sich, dass ein starkes berufliches Netzwerk Türen für neue Möglichkeiten öffnet – für Betroffene, aber auch für HR-Profis, die sie begleiten.
Netzwerken betrifft auch uns als HR-Profis
Und nicht zuletzt: Auch wir im HR sind Teil dieses Systems. Wir begleiten nicht nur Karrieren – wir haben selbst welche. Wer als HR-Profi langfristig erfolgreich sein will, sollte Netzwerken nicht nur empfehlen, sondern aktiv leben. Ob wir neue Optionen ausloten, Inspiration für eigene HR-Strategien suchen oder nach einer Kündigung wieder auf dem Markt stehen – unser Netzwerk ist unser Sicherheitsnetz.
Denn modernes HR-Management zeigt sich ganz – als Mensch. Sichtbar, vernetzt, nahbar. Und genau das ist der Schlüssel für eine starke, zukunftsorientierte HR-Arbeit.
Let’s connect and grow: So funktioniert erfolgreiches Netzwerken
Netzwerken ist weit mehr als einfache Mathematik. 1 + 1 ergibt nicht 2 – sondern 3, 5, 19 oder 30. Jeder neue Kontakt öffnet Türen zu unzähligen weiteren Kontakten, weil wir Zugang zum indirekten Netzwerk unserer Gesprächspartner*innen erhalten. Das macht Netzwerken so mächtig!
Aber Achtung, hier wird’s spannend: … es funktioniert nur ohne Kalkül. Wer mit Absichten oder Forderungen auf Kontakte zugeht, wird scheitern. Echtes Netzwerken ist nicht planbar – es lebt von Spontaneität, Leichtigkeit und echtem Interesse am Gegenüber, am Austausch und am Gespräch.
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Die Dos für erfolgreiches Netzwerken
- Overcome shyness to shine
Plane Netzwerken bewusst ein – blockiere Zeitfenster in deiner Agenda. Wer nur «wenn es sich ergibt» netzwerkt, wird langfristig wenige Erfolge sehen. Netzwerken braucht Raum und Priorität. - Denke in drei Phasen: vor, während und nach dem Netzwerken
Vorbereitung, Präsenz und Nachbereitung sind essenziell. Wer nur beim Event aktiv ist, verschenkt Potenzial. Bereite dich vor, sei präsent und nutze die Zeit danach für den Beziehungsaufbau. - Geben, bevor du nimmst – die Balance zählt
Netzwerken ist ein Geben und Nehmen. Aber der erste Schritt ist immer: Geben.- Wie kannst du Wert stiften? Durch Fragen, echtes Interesse, das Teilen von Energie oder Erfahrungen.
- Auch online zählt das! Likes, Kommentare oder das Teilen relevanter Inhalte sind digitale Formen des Netzwerkens.
- Level up your energy
Netzwerken lebt von Energie. Sei offen, frisch, positiv – und wage den ersten Schritt. Gehe gezielt auf Menschen zu, die du noch nicht kennst. Alle sind da aus demselben Grund. - Das wahre Netzwerken beginnt nach dem Event
Ein Gespräch ist erst der Anfang. Zeige Dankbarkeit für die Begegnung, bleibe in Kontakt und pflege die Beziehung langfristig. Auch hier gilt: Balance zwischen Geben und Nehmen.
Und falls du dich fragst, ob du als HR-Profi wirklich Netzwerken brauchst, dann gibt es nur eine Antwort: Zweifle an deinen Zweifeln.
Ein kritischer Blick: Netzwerken mit Bedacht
Netzwerken ist kraftvoll – aber Quantität ersetzt keine Qualität. Tausende Kontakte nützen nichts ohne echte Beziehungen. Für uns im HR zählt nicht, wen wir kennen, sondern wer uns kennt und uns als kompetent wahrnimmt.
Ein Netzwerk muss gepflegt werden. HR braucht nicht nur Kontakte, sondern echte Verbindungen – zu Talenten, Führungskräften und Kolleg*innen. Denn Empfehlungen, Austausch und Unterstützung entstehen durch Vertrauen, nicht durch Zahlen.
Fazit: Netzwerken ist kein Extra, sondern essenziell für modernes HR
Netzwerken ist weit mehr als Small Talk – es ist der Schlüssel zu Austausch, Chancen und Erfolg. In der Schweiz, wo viele Stellen und Projekte über persönliche Kontakte besetzt werden, ist Netzwerken kein «Kann», sondern ein «Muss».
Für modernes HR bedeutet es zudem weit mehr als Recruiting – es stärkt Wissenstransfer, Leadership und Unternehmenskultur. Brücken bauen, Beziehungen pflegen – das macht den Unterschied. Denn am Ende gilt: Better work – happier life beginnt mit starken Verbindungen. Und endet mit Vertrauen.
Checkliste
Online-Netzwerken
- Sichtbarkeit aufbauen – regelmässig relevante Beiträge liken, kommentieren oder selbst posten
- Gezieltes Aktivwerden – in HR-Foren, Gruppen oder LinkedIn-Diskussionen Impulse setzen
- Persönlich ansprechen – keine Massenanfragen, sondern individuelle, echte Nachrichten
- Geben, bevor du nimmst – Wissen teilen, andere unterstützen, Verbindungen schaffen
- Langfristig dranbleiben – Netzwerken ist ein Marathon, kein Sprint
Netzwerken in Person
- Vorbereiten – Wer ist da? Wen möchtest du kennenlernen? Wo gibt es Anknüpfungspunkte?
- Überwinde shyness to shine – den ersten Schritt machen, offen auf andere zugehen
- Energie hochhalten – Interesse zeigen, authentisch sein, positive Ausstrahlung mitbringen
- Geben und Nehmen in Balance – wertvolle Gespräche führen, Brücken bauen
- Nach dem Event ist vor dem Event – Kontakte nicht nur sammeln, sondern Beziehungen pflegen
So wird Netzwerken intern im HR-Team und im Unternehmen gefördert
- HR als Brückenbauer – Mitarbeitende, Führungskräfte und Teams gezielt vernetzen
- Netzwerken braucht Zeit – interne Austauschformate wie Lunch & Learn oder Generationen-Mentoring etablieren
- Kultur des Austauschs fördern – Räume für spontane Begegnungen und informelle Gespräche schaffen
- Führungskräfte einbinden – Netzwerken als Teil der Unternehmenskultur etablieren
- HR geht voran – Netzwerken funktioniert, wenn wir es selbst leben und vorleben