Vertrauen: Wie Sie mit Vertrauen Ihre Mitarbeitenden motivieren

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Vertrauen - so selbstverständlich
Jeden Tag bringen Sie als Führungskraft Ihrem Team und jedem einzelnen Mitarbeiter eins entgegen: Vertrauen. Dieser Soft-Skill, vielleicht eher Wert oder gar Tugend genannt, ist nicht allein ein wichtiges Führungstool, sondern auch der Kitt in der Arbeitsteilung und dem Miteinander. Sie vertrauen darauf, dass Ihr Team
sich selbst gut organisiert,
vielleicht auch agil(er) agiert,
Verantwortung für die Aufgaben, Arbeiten und deren Durchführung übernehmen,
die Zusammenarbeit zeitlich klug gestaltet,
respektvoll und freundlich mit den KundInnen umgeht,
sich gegenseitig unterstützt – bei allen Anliegen und Aufgaben,
Fehler, Probleme oder Unsicherheiten erkennt, diese anspricht, mitteilt und löst,
und so vieles mehr.
Sie als Führungskraft schenken Ihrem Team Ihr Vertrauen. Wieder und immer wieder. Es geht im Grunde auch nicht anders. Sie müssen abgeben, d.h. Ihre Aufgaben als Führungskraft sind so umfangreich, dass Sie gar nicht permanent vor Ort sein können, um alles zu kontrollieren und zu prüfen oder gar selbst durchzuführen. Das geht einfach nicht. Eine Tatsache, die Ihnen vertraut ist, ja vertraut. Eigentlich ist es – dieses Vertrauen – somit (fast) eine Selbstverständlichkeit, über das dann auch nicht weiter (oder viel) geredet und nachgedacht wird.
Hat Ihr Unternehmen gar die agile Transformation gestartet – vielleicht schon länger, vielleicht auch erst vor kurzem – erhält Vertrauen eine weitere Gewichtung. Denn Sie geben ja innerhalb der Agilität so viel ab. Oder anders ausgedrückt: Sie übergeben dem Agilen Team ein Mehr an Selbstorganisation, Selbstverantwortung und Eigenständigkeit.
| Übung: Sie und Ihr Vertrauen |
Halten Sie für einen Moment inne. Widmen Sie sich diesem wunderbaren Soft-Skill und Wert: Vertrauen. Lassen Sie dieses Wort in sich nachwirken, gar hineinsacken, denn das Wort allein triggert schon viele fabelhafte Assoziationen:
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Folgen Sie einmal der mentalen Bewegung, die der eine oder andere Wort-Impuls liefert.
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Vielleicht wollen Sie Ihre Einsichten noch ein wenig mehr vertiefen. Vielleicht möchten Sie ergründen, was Vertrauen für Sie bedeutet. Wenn Sie möchten, beenden Sie die folgenden Sätze (oder einzelne von diesen Sätzen) so oft Sie können und wollen:
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| Lassen Sie Ihre Antworten auf sich wirken. Spüren Sie dem Vertrauen nach, dass Sie Ihrem Team und jedem einzelnen Mitarbeiter entgegenbringen. Würdigen Sie Ihr Vertrauen. Jetzt. Einmal. |
Vertrauen – ein empfindliches Band
Ihre Antworten haben viel bewegt. Vielleicht – hoffentlich – auch ein Gefühl der Stärke. Vertrauen löst solch ein Gefühl aus. Und sicherlich haben Sie noch eins gespürt. Wie stark das Vertrauen zwischen Ihnen und Ihrem Team ist. Ein starkes Band des Vertrauens existiert, nicht wahr? Wie schön.
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Ein Band, dass jeden Tag gestärkt wird. Ein Band, dass aber auch Belastungen ausgesetzt ist. Denn manches Mal wird das Band – das Vertrauen – enttäuscht oder gar gebrochen. Leider. Geschehen tut dies. Vielleicht hat ein Mitarbeiter einen Fehler verschwiegen. Vielleicht blockiert ein Mitarbeiter die Zusammenarbeit im Team. Vielleicht verfällt das Team trotz stetem Agilem Coaching wieder in alte Muster der Zusammenarbeit zurück. Vielleicht praktiziert ein Mitarbeiter gerne und häufig die Rückdelegation.
In solchen Momenten geschieht viel. Sie sind möglicherweise verärgert und frustriert. Sie stellen, je nach Schwere des Fehlers und Vorfalls, fest „Da werde ich zukünftig ein Auge draufhaben. Ich kann gerade nicht darauf vertrauen, dass dies zukünftig korrekt durchgeführt wird“.
Das Band des Vertrauens hat einen kleinen Knacks erhalten. Den spüren Sie. Und Sie spüren auch, wie eine Frage aufpoppt: Wie kann das Vertrauen wieder gestärkt werden?
| Übung: Vertrauen, das empfindsame Band |
Rufen Sie sich jetzt einige Situationen und Geschehnisse in Erinnerung, in denen Ihr Vertrauen in Ihr Team und/oder Ihren Mitarbeiter beschädigt wurde.
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Betrachten Sie sich den Vertrauensverlust etwas genauer.
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Spüren Sie dem Vertrauensverlust nach.
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Vertrauen – ein Band der Gegenseitigkeit
Allerdings – und dies wissen Sie -, ist Vertrauen kein einseitiges Ereignis. Im Gegenteil. Beide Seiten sind beteiligt. Es ist ein Geben und Nehmen des Vertrauens:
- Sie gegenüber Ihrem Team und Ihren Mitarbeitern
- Ihr Team und Ihre Mitarbeiter Ihnen gegenüber, die Ihnen ihr Vertrauen schenken.
Diese Gegenseitigkeit darf nie unterschätzt werden. Denn beide bedingen sich ja – wieder und immer wieder. Stellen Sie sich beispielsweise einmal vor:
- Sie als Führungskraft geben dem Team Ihr Wort sich um ein bestimmtes Anliegen zu kümmern. Ihr Team vertraut auf Sie. Und nimmt Sie beim Wort. Nur, Sie liefern nicht. Aus welchen Gründen auch immer klären Sie das Anliegen nicht. Das Team wird enttäuscht sein, frustriert, vielleicht auch verärgert. In jedem Falle aber hat jetzt das Vertrauen, das das Team Ihnen entgegenbringt, gelitten. Mit unterschiedlichen Folgen: Vielleicht denkt das Team „Die Führungskraft hält sich nicht an ihre Zusagen. Dann können wir unsere Zusagen auch lässiger verstehen und umsetzen.“ Vielleicht führt dies zu einem nachlassenden Leistungsniveau und so sinkt Ihr Vertrauen in das Team.
- Sie fordern bestimmte (Unternehmens-)Werte ein. Vielleicht einen respektvollen und offenen Umgang miteinander. Doch Sie selbst geben bei einer Betriebsfeier so manche abwertende Bemerkung über eine Frau mit Migrationshintergrund zum Besten. Da wird auch Vertrauen beschädigt.
- Ein Mitarbeiter hält sich seit einiger Zeit immer wieder nicht an Absprachen. Ihr Vertrauen in ihn und sein Tun sinkt auf einen Tiefstand. Mit der Folge: Sie vertrauen ihm bestimmte Aufgaben nicht länger an. Dadurch wird sein Vertrauen in die eigene Leistung schwinden und/oder sein Vertrauen in Ihre Führungsfähigkeiten.
Bei dem Blick auf die negativen Geschehnisse, darf unbedingt hervorgehoben werden: Jeden Tag gibt es in Ihrem Miteinander ganz viele Momente und Ereignisse, die das gegenseitige Vertrauen stärken. Vielleicht
- hat Ihr Mitarbeiter die Aufgabe früher als geplant erledigt,
- hat das agile Team den Kunden mit dem ersten Ergebnis überzeugt,
- wurde ein Problem frühzeitig entdeckt, angesprochen und gelöst.
Deshalb wagen Sie einen ausgewogenen Blick auf das Band des gegenseitigen Vertrauens. Nehmen Sie wahr, was das gegenseitige Vertrauen schwächte und – ganz wichtig – stärkte.
| Übung: Gegenseitiges Vertrauen ist empfindsam |
Sensibilisieren Sie sich für das Wechselspiel des Vertrauens. Fragen Sie sich:
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Betrachten Sie das Vertrauen, das Ihnen Ihr Team schenkt und entgegenbringt.
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Motivierte Mitarbeiter: Ohne Vertrauen undenkbar
Zweifelsfrei ist Ihnen jetzt erneut bewusstgeworden: Vertrauen ist so wichtig. Denn Ihr Vertrauen
- schenkt dem Team/Mitarbeiter Freiräume für das eigene Tun,
- überträgt ihm neue Aufgaben,
- vermittelt immer wieder „Ich traue Ihnen etwas zu“,
- bestärkt die Fähigkeiten des Mitarbeiters, weil er diese gezielt(er) einsetzt,
- lässt ihn Neues wagen, Fehler eingestehen und Probleme lösen
- undundund…
Und sein Vertrauen in Sie
- steigert sein Engagement,
- stärkt die Identifikation mit seiner Arbeit und dem Unternehmen,
- beschert ihm die wichtige emotionale und psychologische Sicherheit, um z.B. offen Ideen auszusprechen,
- stützt ihn bei seiner Arbeit,
- erhöht sein Leistungsniveau
- undundund…
Vertrauen mag zwar „nur“ ein Soft-Skill sein. Doch an dessen Einfluss auf die Mitarbeitermotivation darf sich täglich erinnert werden. All die vielen Fragen und Ihre Antworten haben Ihnen erste Ideen beschert, wie Ihr Vertrauen in Ihr Team und das gegenseitige Vertrauen für motivierte Mitarbeiter sorgen. Gehen Sie deshalb vertrauensvoll mit Ihrem Vertrauen um.