Organizational Burnout: 7 Risiko-Faktoren bannen
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Risiko-Faktoren für ein Organizational Burnout mindern
Im ersten Moment, indem bei einem Unternehmen von einem Burnout gesprochen wird, ist die Irritation gross. Im zweiten Moment allerdings, sobald begonnen wird, das „Ausgebranntsein“ mit Worten wie „entkräftet, angeschlagen, erlahmt“ zu umschreiben, gibt es eine leise Zustimmung. Denn ja, solche Adjektive wurden schon öfters benutzt „Unser Unternehmen ist angeschlagen“, „Unser Absatz ist erlahmt“ oder „Die Veränderungen am Markt haben uns entkräftet“.
Zwar weisen solche Aussagen noch nicht unbedingt auf einen Organizational Burnout hin, aber sie sensibilisieren für eins: Ein Unternehmen als soziales System kann wie jeder Mensch seine Kräfte und Energien aufreiben. Allerdings – und dies ist das Gute – ist ein Unternehmen ebenso wie jeder Mensch in der Lage, einem Burnout vorzubeugen. Die bestehende Sensibilität kann genutzt werden, Risiko-Faktoren, die den Weg für einen Organizational Burnout ebnen, zu erkennen und gezielt zu mindern.
Dem Organizational Burnout entgegentreten: 7 Risiko-Faktoren identifizieren
Jedes Unternehmen ist Stress ausgesetzt: Ob nun externer durch steigenden Wettbewerbsdruck oder interner durch Kündigungen der Mitarbeiter. Abhängig davon, wie mit diesem Stress umgegangen wird, kann es das Unternehmen stärken oder schwächen – und einen Organizational Burnout begünstigen. Prüfen Sie mit Hilfe der „Checkliste: Steuern Sie auf einen Organizational Burnout zu?“, wie stark einzelne Stresskomponenten sind.
Risiko-Faktor 1: Umsatzrückgang führt zur Unsicherheit
Tritt ein Umsatzrückgang ein, entsteht eine Ungewissheit, die die Frage aufwirft: „Kann der eingebüsste Umsatz wieder ausgeglichen werden?“ Die Folge ist oftmals, eine fast „kopflos“ anmutende Steigerung der Vertriebsintensität, die zu viel Energie kostet, aber zu wenige gewünschte Ergebnisse beschert.
Tipp, um den Risiko-Faktor zu bannen: Eine Situationsanalyse gibt Antworten darauf, warum der Umsatz eingebrochen ist und welche Lösungen besser greifen.
Risiko-Faktor 2: Qualitätsanspruch ist übertrieben
Kunden erwarten Qualität. Allerdings ist Qualität ein dehnbarer Begriff. Werden keine Kriterien im Preis-Zeit-Absatz-Verhältnis als Qualitätsstandards bestimmt, kann dies eine Qualitätsspirale innerhalb der Hierarchieebenen aktivieren, die zu einem übersteigerten Qualitätsanspruch führt - und an die Belastungsgrenze führt.
Tipp: Es sollte definiert werden, welche Qualität hinreichend ist und mit welchen Kriterien die aufgestellten Qualitätsstandards geprüft werden sollen.
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Risiko-Faktor 3: Leistungsvorgaben sind unrealistisch
Eine dauerhafte Überforderung der Mitarbeiter durch unrealistische Leistungsvorgaben senkt nicht allein die Motivation und das Leistungsniveau, sondern reibt das Unternehmen auf, weil die Energie nur noch zum „Abarbeiten“ verwendet werden kann.
Tipp: Die eigene Delegation unbedingt optimieren.
Risiko-Faktor 4: Vergleich mit der Konkurrenz ist unqualifiziert
Das Unternehmen mit den Mitbewerbern zu vergleichen, soll als Leistungsansporn dienen. Oft genug werden jedoch Vorbilder gewählt, mit denen es zu wenige Übereinstimmungen gibt. Der Vergleich hinkt – und das eigene Unternehmen jagt einer Fata Morgana nach, die unerreichbar bleiben wird.
Tipp: Bevor es zu einem Messen mit der Konkurrenz kommt, sollte geprüft werden, ob beide Unternehmen kompatibel sind, um einen fairen und realistischen Vergleich durchführen zu können.
Risiko-Faktor 5: Ziele sind unspezifisch und unkonkret Aus
Zielsetzungen wie „den Gewinn steigern“ können keine Aktivitäten abgeleitet werden. Die Folgen sind Fehlleistungen, Demotivation, eine mangelhafte Nutzung der Ressourcen und die innere Kündigung, weil die Mitarbeiter nicht wissen, was sie wie tun sollen.
Tipp: Ziele präzisieren, die dem Mitarbeiter in Zielvereinbarungsgesprächen vermittelt werden.
Risiko-Faktor 6: Den Mitarbeiter keinen Sinn vermitteln
Erlebt der Mitarbeiter das Unternehmen als arm an Werten, wird es ihm schwerfallen, einen Sinn in seiner Arbeit zu finden. Das eigene Tun, als auch das Unternehmen werden als sinnlos eingestuft.
Tipp: Eine Wertekultur etablieren, die von allen getragen wird. den Risiko-
Risiko-Faktor 7: Fluktuation ist zu hoch
Kündigen Mitarbeiter oder wird diesen gekündigt, entstehen einerseits hohe Personalbeschaffungskosten. Andererseits entsteht Unruhe, da Teams auseinandergerissen werden und die Arbeit auf immer weniger Personal verteilt wird.
Tipp: Massnahmen zur Mitarbeiterbindung einleiten, die auch für ein gutes Employer Branding sorgt.