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Zusammenarbeit: So gelingt die Zusammenarbeit im Team

Zusammenarbeit ist wichtig. Aber wann ist die Zusammenarbeit eigentlich gut? Auf diese Frage hat wohl jede und jeder von uns eine Antwort. Was macht erfolgreiche Zusammenarbeit wirklich aus, und warum sind gewisse Teams erfolgreicher als andere?

23.02.2024 Von: Andrea Rutishauser
Zusammenarbeit

Mitarbeitende würden sagen, die Zu­sammenarbeit ist gut, wenn sie sich wohlfühlen, sich mit den Kolleg*innen verstehen und der/die Chef*in nett ist. Vielleicht würden sie auch sagen, dass echte Zusammenarbeitet bedeutet, dass sie im Team Dinge bewegen und gestal­ten können. Führungskräfte könnten antworten, dass die Zusammenarbeit da­von abhängt, ob das Team die Sicht der Führungskraft versteht und mit dieser gemeinsam die gesteckten Ergebnisse er­reicht. Oder wenn im Team nicht zu viele Konflikte und Widerstände aufkommen. Das ist alles nicht falsch. Aber gute, trag­fähige Zusammenarbeit in Teams ist weit mehr als das (siehe Abbildung 1 und Abbildung 2).

Verbundenheit im Team

Zusammenarbeit im Team kann dann gelingen, wenn sich die Führungsperson stetig dafür engagiert, Verbundenheit im Team zu schaffen – vor Ort, virtuell und länderübergreifend. Basis für eine gute Zusammenarbeit bildet die Beantwor­tung der folgenden Fragen im Team:

  • Worauf fokussieren wir uns?
  • Wie kommunizieren wir miteinander?
  • Wie teilen wir unsere Arbeit auf?
  • Wie entscheiden wir?
  • Wie lernen wir miteinander und voneinander?

Teamfokus und Prioritäten

In unserer Arbeit als Berater*innen er­leben wir oft, dass eine Führungskraft denkt, es sei klar, wo die Reise des Teams hingeht. Aber tatsächlich erle­ben die Teammitglieder ihren Alltag als eine Ansammlung von Zielen, die alle gleich wichtig sind und sich teilweise auch widersprechen. Eine Priorisierung der Themen ist vom einzelnen Mitar­beitenden nicht immer möglich, weil zu viele Abhängigkeiten mit anderen Teamkolleg*innen oder Abteilungen be­stehen. Oder es werden im Laufe der Zeit immer wieder neue Projekte aufgenom­men, die offenbar priorisiert sind. Aber die Frage, welchen bisherigen Tasks das Team weniger Aufmerksamkeit schenkt, um Zeit für die neue Aufgabe zu gewin­nen, bleibt aussen vor. Die Folgen liegen auf der Hand: Unklarheit, nicht abge­stimmtes Vorgehen, Überforderung der Teammitglieder und schlechtere Ergeb­nisse.

Wenn gemeinsam besprochen wird, auf welche Themen sich das Team zu wel­chem Zweck fokussieren soll, folgt auch die Diskussion darüber, welche Projekte als Folge nicht mehr zum Fokus gehören. Die Führungskraft hat dann die Aufgabe, dies mit den anderen Abteilungen in Ein­klang zu bringen. Eine Einordnung und Vereinbarung darüber, was der eigentli­che Zweck der Arbeit des Teams für die Organisation ist, schärft den Fokus und schafft ein klares Verständnis dafür, was vom Team erledigt werden muss und was wegdelegiert gehört.

Kommunikation ist alles

Letztendlich dreht sich bei der Zusam­menarbeit von Menschen immer alles ums Thema Kommunikation. Und da­her ist dies auch der neuralgische Punkt, an dem vieles schieflaufen kann. Eine Führungskraft muss immer kommuni­zieren. Je klarer, transparenter und au­thentischer, desto wirkungsvoller. Aber Achtung – das bedeutet nicht, immer alles wissen zu müssen und auf alles eine Antwort zu haben. Es heisst, den Menschen im Team zuzumuten, dass sie auch schlechte Informationen ertragen können, und ihnen die Mündigkeit zu­ zusprechen, in schwierigen Situationen mitzuentscheiden.

Wertschätzender Austausch im Team

Es ist wichtig, im Team zu vereinbaren, wie man sich gegenseitig Feedback gibt, ob und wie man dieses einfordern kann, was Wertschätzung bedeutet und wo man sich mit wem trifft, um welche Themen zu besprechen. Es kann sehr lohnend sein, gemeinsam abzuma­chen, dass man beispielsweise einmal im Monat eine Sitzung ausschliesslich zu Prozessthemen abhält. Und sich jede Woche eine Stunde darüber austauscht, wie das Team in der vergangenen Woche zusammengearbeitet hat. Das entwirrt das Themengemenge, das ein reguläres, unstrukturiertes Teammeeting mit sich bringt, mit der Gefahr, zu keinem Resul­tat zu kommen.

Klare Rollenverteilung

Die Klarheit in den Rollen und Aufga­ben wird immer wichtiger. Organisatio­nen teilen in den Funktionsbeschrei­bungen zunehmend auch Rollen zu. Beispielsweise könnte ein Buchhalter, der gerne organisiert, sich gemeinsam mit der Personalabteilung um das inter­ne Grossevent kümmern. Dasselbe trifft bei Projektorganisationen zu, in denen Funktionsinhaber*innen automatisch ei­ne Zusatzrolle innehaben. Dabei können Konflikte über Zuständigkeiten entste­hen. Es ist immer wieder aufs Neue nötig, im Team zu vereinbaren, wo die Rollen­grenzen verlaufen und wie man sich bei Unsicherheiten miteinander abstimmt. Nimmt die Führungskraft dies ernst, ist das Team jederzeit informiert, wer in wel­cher Aufgabe wo steht, und Informatio­nen fliessen generell besser.

Tragfähige Entscheidungsfindung

Einer der Brennpunkte in der Team­arbeit ist das Treffen von Entscheidun­gen. Dieses Thema hängt direkt mit dem Reifegrad des Führungsstils des Teamverantwortlichen zusammen: Wie wird geführt? Eher partizipativ mit viel Entscheidungsfreiheit bei den Teammit­gliedern oder eher direktiv mit wenig Einfluss des Teams? Es braucht aber auch eine gewisse Entscheidungsreife im Team: die prinzipielle Einstellung, dass sich nicht jede*r zu hundert Pro­zent mit einer Entscheidung wohlfühlen ,uss, aber den Sinn hinter der Entschei­dung versteht und diese mitträgt. Diese Haltung bezeichnet man als «disagree and commit». Und wenn dazu noch eine gewisse Virtualität in den Instru­menten der Entscheidungsfindung be­steht – statt Zustimmungs- werden eher Widerstandsabfragen durchgeführt –, dann kann innerhalb des Teams und bei Entscheidungen mit anderen Abteilun­gen eine grosse Nachhaltigkeit erzielt werden, weil alle angehört und Einwän­de bei der finalen Entscheidungsfindung berücksichtigt werden können.

Umgang mit Fehlern

Und last, but wirklich nicht least: Das ge­teilte Verständnis im Team zum Umgang mit Fehlern ist eine Grundlage fürs Lernen und die Weiterentwicklung – sowohl des Einzelnen als auch des Teams als Ganzes. Die Führungsperson muss vorleben, dass über Fehler und Nichtwissen offen ge­sprochen werden darf und dass bei Feh­lern gemeinsam diskutiert wird, wie diese in Zukunft vermieden werden können. Es geht nicht darum, Schuldige zu suchen, sondern gemeinsam Verantwortung zu übernehmen.

Eine konstruktive Haltung zu Fehlern und Scheitern ist eine wichtige Basis für die viel besprochene psychologische Sicher­heit: Nur wenn man keine Angst haben muss, offen über Noch-nicht-Wissen und Missgeschicke zu sprechen, kann sich ei­ne echte Vertrauensbasis entwickeln.

Basis psychologische Sicherheit

Wenn die oben genannten Punkte in Teams täglich gelebt werden, entwickelt sich psychologische Sicherheit. Es ent­steht Verbundenheit und Verbindlichkeit im Team. Alle verstehen, was sie zur Zieler­reichung beitragen, und erleben sich da­durch als wirksam für ihr Unternehmen und ihr Team. So wird das gemeinsame Wachstum möglich, und die Freude an der Arbeit und an den Menschen in der Organisation bleibt stark und spürbar.

Über das BWI: Das Zürcher Beratungs- und Weiterbil­dungsinstitut BWI AG begleitet Men­schen und Organisationen auf ihrem Weg zu mehr Leistungsstärke und Resilienz. 1929 an der ETH Zürich gegründet, hat das BWI stets den Zeitgeist geprägt und befindet sich heute im Besitz von drei passionierten Partner:innen. Mehr als 20 praxiserprobte Trainer*innen und Berater*innen begleiten Führungskräfte, Teams und Organisationen in den Dis­ziplinen Führung und Zusammenarbeit, Projekte und Change sowie Resilienz und Stresskompetenz – mit Weiterbildung in öffentlichen und firmen internen Semina­ren oder mit punktgenauer Beratung und Begleitung. Das Credo «Stärken stärken» steht dabei konsequent im Fokus.

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