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Burnout: Vorbeugen ist besser als Heilen

Die Arbeitswelt wird immer rauer und der Druck wächst ständig. Es ist also kein Wunder, dass immer mehr Manager unter dem Burnout Syndrom leiden. Fast jede Führungskraft hat mindestens einmal im Berufsleben eine Phase, in der sie ausgelaugt ist. Einseitige Belastung und somit mangelndes Gleichgewicht von Geben und Nehmen im energetischen Haushalt verursachen psychische und physische Erschöpfungszustände.

18.11.2020 Von: WEKA Redaktionsteam
Burnout

Gleichzeitig auftretende Symptome

Mehrere gleichzeitig auftretende Symptome führen schliesslich zu einer Störung im Organismus, das in der Folge als Burnout bezeichnet werden kann. Ein Grund, warum in der klassischen Schulmedizin bis anhin nur selten von einer Krankheit gesprochen wird, mag darin begründet sein, dass sich die Merkmale bei Betroffenen auf verschiedenste Weise manifestieren.

Wen kann Burnout treffen

Unabhängig von Berufsstand, Alter und intellektuellem Status ist jeder von uns der Gefahr des Burnout ausgesetzt. Statistische Erhebungen bezeichnen allerdings jene Menschen als besonders gefährdet, bei denen intensive Beziehungen zu anderen Menschen im Mittelpunkt stehen. Speziell betrifft dies sozial engagierte Berufsgruppen wie Lehrer, Politiker, Ärzte und Krankenschwestern, Berufsmilitärs sowie generell Vorgesetzte der mittleren Führungsstufe. Zunehmend sind immer mehr auch allein erziehende Elternteile mit Doppelbelastung von Beruf und Familie betroffen.

Die Symptome von Burnout

  • Zunehmender Erschöpfungszustand
  • Flucht jeglicher Art
  • Gewissenskonflikte
  • Persönliche Überforderung
  • Mangelnde Orientierung
  • Verdrängen gesundheitlicher Warnsignale

Ursachen von Burnout

  • Hang, es allen recht machen zu wollen
  • Sich selber verleugnen, eigene Unehrlichkeit
  • Verdrängung vorwiegend im emotionalen Bereich
  • Überdurchschnittliches Perfektionsstreben
  • Fehlende Werte, mangelnde Sinnhaftigkeit
  • Innere Unruhe
  • Aufbau von Feindbildern gegenüber der Umwelt
  • Materielle Abhängigkeiten welche zusätzlichen Druck schaffen

Können Aussenstehende bei Burnout helfen?

Die leistungsorientierte Gesellschaft gewährt wenig Raum für Schwächen. Deshalb lassen die von Burnout Betroffenen sich meist erst dann helfen, wenn sich der Ernst ihrer Situation nicht mehr verdrängen lässt und sie sich ihr Leiden gezwungenermassen eingestehen müssen. Doch selbst dann halten viele lieber an ihrer aktuellen Situation fest, als dass sie ihr Leben aktiv verändern und gestalten. Sie scheuen sich vor den Konsequenzen und haben Angst, einer ungewissen Zukunft entgegentreten zu müssen.

Der Zugang von Freunden und Partnern zu diesen Menschen hängt vom Fundament der bestehenden Beziehung ab. Es ist schwierig, die Betroffenen für ihre Situation zu sensibilisieren. In erster Linie hilft es, wenn man mit psychologischem Geschick ihren Selbstwert zu fördern weiss. Gute Ratschläge hingegen weisen sie oft als Bevormundung zurück.

Meist bleibt den Aussenstehenden nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis der Leidende selbst den Zeitpunkt bestimmt, an dem es ihm möglich ist, eine Wende zu vollziehen. Das Stadium der "Krankheit" bestimmt die Dynamik des Verhaltens. Man erkennt es an der Intensität der Symptome.

Praxis-Tipp: Am Arbeitsplatz hingegen sind Konsequenzen unumgänglich. Der von Burnout gefährdete Mitarbeiter macht zunehmend Fehler und erbringt verminderte Leistungen. Sein Vorgesetzter muss deshalb reagieren. Es empfiehlt sich, dass er gegenüber dem Betroffenen konkrete Massnahmen zu einer Behandlung vorschlägt und diese auch konsequent durchsetzt.

Behandlungsmöglichkeiten von Burnout

Die Heilung einer schweren Burnout Erkrankung ist ohne ärztlichtherapeutische Hilfe langfristig wenig Erfolg versprechend. So steht am Anfang jeder erfolgreichen Therapie die richtige Diagnose. Da sich hinter einem Burnout schwere psychische und/oder physische Erkrankungen verstecken können, ist zu Beginn der Diagnostiker gefragt.

Begleitend zur medizinischen, psychiatrischen oder psychotherapeutischen Therapie wird dem Patienten körperliche Aktivität verordnet. Körperlich aktive Menschen sind psychisch belastbarer, stressresistenter und deutlich weniger von Depressionen und Stimmungsschwankungen geplagt.

Körperarbeit ist deshalb die ideale Prävention des Burnout - besonders dann, wenn sie mit genussvoller Erholung und Wellness-Aktivitäten kombiniert wird. In der Therapie leistet die körperliche Aktivität ebenso wertvolle Dienste: Die ausgelöste psychovegetative Umstimmung und die bei körperlicher Anstrengung ausgeschütteten Glückshormone (Endomorphine/ Endocannabinoide) sind eine ideale Grundlage und eine gute Ergänzung zu psychotherapeutischen und falls notwendig medikamentösen Massnahmen.

Wichtig: Eine vollständige Genesung kann beim Patienten nur dort erfolgen, wo dieser bereit ist, frei von Schuldzuweisungen die vorhandenen Umstände zu akzeptieren und dafür auch die Verantwortung zu tragen. Überdurchschnittliche Arbeitsbelastung und leistungsorientierte Strukturen in Unternehmen strapazieren zwar die gesundheitliche Belastungsgrenze, werden aber von Burnout Betroffenen weit weniger als Ursache genannt, als in der Öffentlichkeit immer wieder betont wird.

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