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Agile Transformation Coach: Als Unterstützer bei Veränderungsprozessen

Viele Organisationen befinden sich in einem Wandel. Dabei verändern sich die Anforderungen und Erwartungen an die Führungskräfte laufend. Mitarbeitende fordern mehr Spielraum und Mitbestimmung ein. Zusätzlich legt der sich verstärkende Wettbewerb den Mangel an Kreativität und Innovationskraft schonungslos offen. Ein «Agile Transformation Coach» kann in diesen Situationen Unterstützung bieten.

17.03.2022 Von: Franziska Gottschalk, Myriam Mathys, Doreen Walker
Agile Transformation Coach

Was macht ein Agile Transformation Coach?

Ein Agile Transformation Coach über­nimmt Führungsaufgaben, ist ein «Servant Leader» (Robert K. Greenleaf). In Transformationsprozessen geht es dar­um, die Veränderung gemeinsam mit den Mitarbeitenden menschlich, machbar und positiv zu gestalten. Und dabei die Kundenzentrierung immer im Fokus zu behalten. Dafür schafft ein Agile Transfor­mation Coach einen «Safe Space» – die Rahmenbedingungen, die es dem Team ermöglichen, ungestört und erfolgreich zu arbeiten. Um die täglichen Hindernisse aus dem Weg zu räumen, wird ein grosses und vielfältiges Repertoire an agilen Me­thoden und Tools eingesetzt. Sitzungen werden durch gute Moderation effizien­ter und effektiver. Entscheidungen sind nachvollziehbar und werden als sinnvoll erlebt. Kleine und grössere Konflikte wer­den frühzeitig erkannt und Gesprächs-und Lösungsmöglichkeiten angeboten. Durch iteratives Lernen und regelmässige Reflexion werden Ergebnis- und Quali­tätskontrolle zu einem natürlichen Team­prozess.

Ein positives Menschenbild ist die Basis für die Arbeit als Agile Transformation Coach: Es braucht die tiefe Überzeu­gung, verbunden mit wissenschaftlichem psychologischem Wissen, dass Menschen von Natur aus motiviert und am gemein­samen Erfolg interessiert sind. Der Agile Transformation Coach gibt bei der Arbeit Verantwortung und Spielraum und er­möglicht anderen, ihr Wissen und Kön­nen einzubringen und zu entwickeln. Initiative, Leistung und Verantwortungs­bewusstsein sind die Folge dieser positi­ven Spirale.

Was steckt hinter all den Buzzwords?

Unsere dringenden wirtschaftlichen, kli­matischen und gesundheitlichen Heraus­forderungen weisen deutlich darauf hin, dass wir unser Spektrum und unsere Fä­higkeiten erweitern müssen, um diesen Herausforderungen konstruktiv begeg­nen zu können. Dafür entstehen voll­kommen neue Worte und auch Berufe. «Agile Transformation Coach», «Servant Leadership», «Transition Process» sind Begriffe, die unsere heutige wie zukünf­tige Arbeitsrealität beschreiben. Eine agile Organisation hat zum Ziel, nachhaltig ihre Existenz zu sichern. Agilität ist kein Selbstzweck, sondern bringt einen Wett­bewerbsvorteil: schneller als die Konkur­renz am Markt und näher am Kunden zu sein, echtes Verständnis für die Kunden­bedürfnisse zu haben, flexibel auf neue Entwicklungen und Rahmenbedingun­gen reagieren zu können, Mitarbeitende, die ihr Potenzial entfalten wollen. Dazu gehört auch, dass Prozesse effektiv, ef­fizient und ohne Verschwendung durch­laufen werden: Im Framework SAFe (ein agiler Ansatz für grosse Teams) spricht man von «Lean Agile Leaders», um auf­zuzeigen, dass Lean und Agile Hand in Hand gehen.

Die zehn wichtigsten Anforderungen an die Rolle des Agile Transformation Coach:

  • Aktives Zuhören
  • Empathie
  • Aufmerksamkeit
  • Menschlichkeit
  • Überzeugungskraft
  • Konzeptualisierung
  • Weitblick
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Einsatz für das Wachstum anderer
  • Gemeinschaftssinn

Um Menschen und Teams bei der Transi­tion erfolgreich unterstützen zu können, ist spezifisches Fachwissen über das Funktio nieren zwischenmenschlicher Be­ziehungen in Organisationen notwendig. Eine lösungsorientierte Arbeitsweise und die Offenheit, lebenslang zu lernen, ge­hören dazu. Die gesunde Portion Neugier und Experimentierfreudigkeit hilft ebenso wie eine Prise Humor.

Typische Stolpersteine

Unreflektiert Methoden aus vorgegebe­nen theoretischen Modellen einzusetzen, die Vorgehensweise anderer Unterneh­men einfach zu kopieren und dabei die Gegebenheiten der eigenen Organisation unberücksichtigt zu lassen, das sind typi­sche Stolpersteine. Die Herausforderung für diese Rolle ist, die agilen selbstorga­nisierten Rahmenbedingungen sinnvoll und nachhaltig auf die jeweilige Organi­sation anzupassen, auf das einzelne Team auszurichten und dabei fokussiert und kraftvoll zu bleiben.

Ein Agile Transformation Coach verfügt über eine fundierte Expertise. Coaching-Tools, Methoden und Techniken sind das Handwerkszeug. Doch die Hauptfähig­keit liegt darin, Beziehungen und Zusam­menarbeitsprozesse in Teams zu gestalten und fruchtbar zu nutzen. Eine fundierte Weiterbildung, in der die Wirkweise von Methoden erlebt und Tools ausprobiert werden können, ist sehr sinnvoll und pusht die Umsetzungskraft enorm.

Agile Transformation Coach als vielseitiges Berufsbild

Beraten der Unternehmensleitung heisst Sparringspartner:in zu sein, um agile selbst­organisierte Unternehmensstrukturen zu entwickeln. Das beinhaltet das Ausbilden der «Transformation Teamcoaches», und dafür braucht es einen grossen Erfah­rungsrucksack verschiedenster Frameworks. Als Coach von Innovationsteams sind «Design Thinking» und «Lean Startup» essenzielle Modelle, mit denen man arbeitet. «In den Schuhen des Kunden» zu gehen, ist ein wichtiger Bestandteil davon. In der Arbeit mit IT- und Software-Teams nehmen hingegen Frameworks wie Scrum und SAFe oft einen hohen Stellenwert ein.

Anders ist die Arbeit mit Teams, die ei­ne interne oder externe Dienstleistung erbringen. Da sind klare operative und strategische Strukturen gefragt, um den Service messbar, erfahrbar und entwick­lungsfähig zu machen. Oft ist ein Agile Transformation Coach auch mit hybriden Projekten beschäftigt und dabei gefor­dert, eine Brücke von der hierarchischen zur agilen Welt zu schlagen.

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