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OKR: Neue Wege der Planung und Steuerung

Es heisst immer wieder: 70% der Strategien werden nicht umgesetzt. Für uns als Berater bedeutet das, dass wir über all die Jahre 70% der Zeit vergebens gearbeitet haben. Zwar gut bezahlt, aber am Schluss ohne Wirkung. Das ist frustrierend und nagt am Selbstbewusstsein. Und dann taucht OKR auf! Das Managementsystem OKR ist ein neuer Ansatz, von dem wir seit dem ersten Tag begeistert sind. OKR (Objectives and Key Results) kommt, wie vieles, aus dem Silicon Valley und setzt sich seit ein paar Jahren auch in Europa durch. Es ist eine Führungsmethode, die für die Umsetzung von Strategien eingesetzt wird und die sich in vielen Unternehmen mehr und mehr bewährt.

19.06.2024 Von: Ignaz Furger, Martin Graf
OKR

Es geht nicht darum: «Wer macht was bis wann» (und hört dann auf zu machen)

Und auch nicht: «Wer hat was bis wann erledigt»

Sondern: «Was haben wir bis wann erreicht!»

Was ist neu an OKR?

  • OKR ist nicht mehr Führung von oben, sondern genauso viel von unten und von der Seite: Die Unternehmensführung muss sich damit abfinden, dass die Teams ihre Arbeit selbstständig organisieren und durchführen – ohne stetige Kontrolle von oben.
  • OKR fordert eine Vision, eine Strategie, ein Leitbild: Ein klares Unternehmensziel gibt die Richtung vor – ohne dieses geht die Orientierung verloren.
  • OKR fordert Transparenz: Es gibt keine Geheimnisse – alles ist sichtbar, und zwar nicht nur von unten nach oben, sondern auch von oben nach unten und über die Abteilungsgrenzen hinweg.
  • OKR fordert Selbstorganisation: Die Organisation und das Management der operativen Arbeit erfolgen durch die Teams. Die Führung hat hier nicht mehr dreinzureden.
  • OKR fordert Fokus: Die gesamte Organisation arbeitet fokussiert auf wenige und klar definierte Ziele hin. Alles andere wird verschoben oder ganz weggelassen.

Voraussetzungen und Kernfragen für den Einsatz von OKR

Eine robuste und konsistente Strategie ist das Fundament, damit OKR erfolgreich umgesetzt werden kann. Christiane Gebhardt hat es auf den Punkt gebracht: «Ohne einen stabilen Strategie-Prozess ist OKR kontraproduktiv.»

Was ist nun eine robuste und konsistente Strategie?

Die folgenden fünf Elemente sind notwendig und hinreichend für eine robuste und konsistente Strategie (siehe hier Abbildung 1):

  1. das Unternehmensleitbild mit einer Vision, einer Mission und verbindlichen Werten
  2. Klarheit über die Beurteilung der Ausgangslage in Form von konkreten strategischen Fragen, die mit der Strategie abgehandelt werden: Die SWOT allein genügt nicht, sie ist aber die Basis für die strategischen Fragen, die wir manchmal auch als strategische Herausforderungen bezeichnen.
  3. strategische Stossrichtungen, die die Strategie klar und konkret beschreiben und mit Zielen versehen
  4. die Konsistenz zwischen den strategischen Fragen und den strategischen Stossrichtungen
  5. Und jetzt kommt OKR ins Spiel mit den Massnahmen für die Umsetzung.

Vier Kernfragen

Bevor Sie sich nun ins Abenteuer OKR stürzen, beantworten Sie die folgenden vier Fragen:

  1. Ist das Leitbild erarbeitet? Sind Mission, Vision und Werte allen Mitarbeitenden bekannt?
  2. Kennen Ihre Mitarbeitenden die aktuellen strategischen Fragen, die sich für das Unternehmen stellen?
  3. Sind die strategischen Stossrichtungen erarbeitet, kommuniziert und mit Zielen versehen?
  4. Ist die Strategie robust und konsistent, d.h., wurden die strategischen Fragen und die Stossrichtungen abgestimmt, zum Beispiel mit dem Strategy Board?

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