Unternehmenswerte: Motivationsfaktor Unternehmenskultur
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Bestehende Unternehmenswerte müssen gepflegt werden
Je bewusster Unternehmenswerte gelebt werden, desto mehr wird dadurch die Kultur des Unternehmens zum Ausdruck gebracht. Im Gegensatz zu Normen, wo aufgrund klarer Regeln und Standards Verhaltensänderungen herbeigeführt werden, steht bei den Werten die innere Haltung aller Beteiligten im Vordergrund.
Wenn im Unternehmen bereits Werte und Normen bestehen, geht es darum, diese zusammenzutragen, zu bündeln und einer Prüfung auf Aktualität zu unterziehen. Ein erster möglicher Schritt besteht darin, sich auf 5–7 prägende Worte zu einigen. In diesem Falle ist es ausreichend, wenn eine kleine Anzahl Führungsmitarbeiter diese Ausführungen zu Papier bringen.
Wertedefinition
Im nächsten Schritt geht es darum, die überprüften resp. erarbeiteten Schlagworte näher zu erläutern und über treffende Begriffe diese so eng wie möglich zu umschreiben. Es empfiehlt sich, nebst den Workshopleitern einen kleinen Kreis von Mitarbeitern der verschiedenen Veranstaltungen beizuziehen.
Ihre prägenden Worte sind:
- Vertrauen
- Qualität
- Verantwortung
- Respekt
- Loyalität
Der Wert "Vertrauen"
Darunter verstehen wir die grundlegende Voraussetzung jeder positiven zwischenmenschlichen Beziehung. Das daraus entstehende Verhalten prägt im Wesentlichen unsere Dienstleistung gegenüber dem Kunden. Vertrauen ausstrahlen bedeutet Sicherheit, emotionale Verbindung und damit die nachhaltige Treue zu unserem Unternehmen. Gleichzeitig vermitteln wir über die gelebte Kultur innerhalb des Unternehmens jene Grundstimmung, welche das eigene Arbeiten lebendig und einzigartig gestaltet. Das Arbeitsverhältnis von Mitarbeitern und Vorgesetzten bezüglich des Vertrauens wird zudem in unserem Führungsverständnis ausführlich dargelegt.
Die konkreten Ausführungen bilden somit einen Bestandteil einer verbindlichen Haltung aller Mitarbeiter und fliessen ein in das Leitbild, die Philosophie und das Führungsverständnis innerhalb des Unternehmens.
Unternehmenswerte und Nachhaltigkeit
Unternehmenswerte und Normen unterliegen keinen statischen Gesetzen. Vielmehr sind sie aufgrund der Entstehung und Entwicklung einem stetigen Wandel unterworfen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, spätestens alle 3–5 Jahre oder aber bei einer einschneidenden Abweichung der bisherigen Strategie, Fusion, Übernahme etc. die erarbeiteten und festgelegten Werte einer eingehenden Prüfung auf Aktualität zu unterziehen.
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Leitbild
Darüber definiert sich das Unternehmen einerseits nach aussen, andererseits aber auch gegenüber dem Mitarbeiter. Innerhalb eines Leitbildes wird nicht nur die Zielsetzung definiert, sondern auch der Auftrag erläutert. Wesentliche Punkte eines Leitbildes sollten zum Beispiel Antworten auf folgende Fragen klären:
- Wer wir sind.
- Was wir wollen.
- Wie wir es tun.
- Was uns wichtig ist.
- Was wir unter Wirtschaftlichkeit verstehen.
- Wie wir mit Mitarbeitern Kunden und Lieferanten umgehen.
- Wie wir uns zur Ökologie stellen.
- Welchen Beitrag wir zur Gesellschaft leisten etc.
Praktische Überprüfung eines bestehenden Leitbildes
Entspricht es der:
- Allgemeinfähigkeit
- Wesentlichkeit
- Langfristigkeit
- Vollständigkeit
- Klarheit
- Realisierbarkeit
- Wahrheit
Unternehmensphilosophie und die Brücke zum einzelnen Mitarbeiter
Im praktischen Alltag werden Leitbild und Unternehmensphilosophie oft als ein und dasselbe Arbeitsinstrument verwendet. Streng genommen, definiert das Leitbild den Bezug des Unternehmens zum Wettbewerb und dem Umgang mit den Menschen, während die Philosophie sich mit der inneren Haltung des Unternehmens zu Gesellschaft und Politik beschäftigt. Wesentlich aber ist es, dass sowohl Leitbild als auch Philosophie im Wesentlichen die drei Fragen des Woher, Warum und Wohin klären.
Eingebettet in Unternehmenswerte, Leitbild und Philosophie schafft das Unternehmen dem Mitarbeiter eine Möglichkeit, auch sich selber anhand der Arbeit zu definieren. Werte und Normen ermöglichen es, die persönliche Sinnhaftigkeit zu finden. Das Leitbild als gelebte Philosophie kann als Hilfsmittel betrachtet werden, im eigenen Leben den stetigen Entscheidungsprozess von Wesentlichem und Unwesentlichem zu unterstützen. Unweigerlich wird dadurch auch klar, dass der Organismus eines Unternehmens jenem des Menschen nicht unähnlich ist.
Unternehmerische Visionen
Es wirkt vielfach etwas befremdend, wenn sich Führungskräfte zu einer so genannten Visionsfindung zurückziehen. Echte Visionen können nicht erarbeitet werden, sie fallen einem zu. Anders verhält es sich mit einer Wunschvorstellung, einer Idee, wie man etwas haben möchte. Darauf kann man hin- arbeiten. Viele gebündelte Gedanken sind in der Lage, etwas entstehen zu lassen oder wie es Ralph Waldo Emerson geschrieben hat: "Nichts Grosses ist je ohne Begeisterung geschaffen worden." Es ist dies, was der Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry meinte, als er schrieb: "Denn ein Schiff erschaffen heisst nicht die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachzurufen." Ein Mittel, diese Begeisterung zu fördern, ist das sich klar werden über die Führung im Unternehmen. Das Verhalten der Führungskräfte prägt massgeblich die Kultur und beeinflusst so das Umfeld.