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Risikofrüherkennung: Wie Sie Risiken rechtzeitig erkennen

In einer Zeit, in der betriebliche Leistungs- und Supportprozesse immer komplexer werden und Kundenanforderungen sich ständig ändern, können Führungskräfte nicht mehr nur auf die monatlichen Ergebnisberichte warten, sondern benötigen vielmehr tagesaktuelle Kennzahlen, um schneller zu reagieren. Hier beginnt, was auch als Dashboard bezeichnet wird und die Entscheidungsfindung der Führungskräfte unterstützt.

27.07.2023 Von: Prof. Dr. Thomas Rautenstrauch
Risikofrüherkennung

Dashboard zur Risikofrüherkennung

Auch im Rahmen einer Risikofrüherkennung geht es darum, die für ein Unternehmen relevanten zukünftigen Trends und potenziellen zukünftigen Chancen und Risiken mithilfe wesentlicher Indikatoren bzw. Kennzahlen zu erfassen und im Rahmen eines Dashboards übersichtlich und transparent darzustellen. Mit dem für Zwecke der Risikofrüherkennung konzipierten Dashboard sollen Geschäftsleitung und Verwaltungsrat ein Steuerungsinstrument zur Verfügung haben, mit welchem sich die Gesamtsituation betreffend Risiken und Chancen im jeweiligen Unternehmen aggregiert und ganzheitlich erfassen lässt. Darüber hinaus kann ein solches Dashboard für das Reporting der Risiken und Chancen entlang des Risikomanagementkreislaufs erfolgen.

Der vorliegende Beitrag zeigt, wie ein Dashboard zur Risikofrüherkennung als Instrument des Controllings gestaltet und umgesetzt werden kann.

Risikofrüherkennung als Aufgabenfeld des Controllings

Ein Risiko oder eine Chance kann grundsätzlich als mögliche Abweichung von Plan- respektive Prognosewerten bezeichnet werden. Bei einem Risiko handelt es sich um eine potenziell negative Planungsabweichung, während eine Chance eine Möglichkeit für eine positive Abweichung von den Plandaten darstellt.

Unter Risikomanagement können die Hauptaufgaben Identifikation, Quantifizierung, Aggregation, Überwachung und Steuerung von Risiken definiert werden. Ein wichtiger Bestandteil, insbesondere im Hinblick auf die Risikofrüherkennung, ist die Aggregation von Risiken. Durch die Aggregation verschiedener Risiken kann der Umfang des Gesamtrisikos für ein Unternehmen bestimmt werden. Kombinationseffekte durch mehrere Einzelrisiken können so berücksichtigt werden. Die Abbildung der Gesamtrisikosituation ist von zentraler Bedeutung, damit existenziell bedrohliche Entwicklungen frühzeitig erfasst und mit den entsprechenden Gegenmassnahmen entschärft oder optimalerweise in Chancen umgewandelt werden können. Ziel des Risikomanagements ist die nachhaltige Sicherung der Unternehmensexistenz bei Minimierung der Risikokosten (Gleissner & Klein, 2017, S. 23–25).

Insbesondere im Hinblick auf den Frühwarneffekt stehen die Identifikation und die Analyse von Risiken und Chancen im Vordergrund. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei die systematische und vollständige Erfassung aller Gefahrenquellen inklusive deren Abhängigkeiten und Beziehungen. Dabei sind unternehmensinterne sowie unternehmensexterne Daten iterativ zu analysieren und regelmässig aufzuarbeiten.

Um Risiken und Chancen zu identifizieren, gibt es zahlreiche Instrumente, welche angewendet werden können. Sollen Risiken möglichst frühzeitig erfasst werden, so ist es sinnvoll, sich auf die strategischen Risiken zu fokussieren. Ein bewährtes Instrument sind Unternehmens- und Umweltanalysen anhand von SWOT-Analysen. Im Vergleich zum Wettbewerb werden dabei die Stärken (strengths), Schwächen (weaknesses), Chancen (opportunities) und Gefahren (threats) in einer Matrix abgebildet. Die entstehenden Stärken-Schwächen-Profile können somit transparent aufgezeigt werden (Gleissner & Klein, 2017).

Um Risiken systematisch aus der Unternehmensumwelt abzuleiten und zu erfassen, eignet sich die Branchenstrukturanalyse nach Porter. Dabei können die Gefahren und Chancen, welche durch die Beziehungen zu Kunden, der Konkurrenz, den Lieferanten und den auf dem Markt angebotenen Dienstleistungsprodukten entstehen, optimal als Grundlage für eine SWOT-Analyse dienen.

Eine Abbildung, die die vorgenannten Hinweise zum Vorgehen nochmals grafisch zusammenfasst, finden Sie hier.

Risikosteuerung und -berichterstattung

Die kontinuierliche Überwachung der relevanten Risiken ist eine weitere Kernaufgabe des Risikomanagements. Damit die identifizierten Risiken effektiv gesteuert werden können, müssen diese klar dokumentiert sein, inklusive der dazugehörigen Verantwortlichkeiten. Anhand einer Risikomatrix, in welcher die Risiken nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmass eingeordnet werden, lässt sich das aktuelle Risikoportfolio übersichtlich darstellen. Somit erhält der Betrachter schnell einen Überblick über die Gesamtrisikosituation des Unternehmens und erkennt transparent, ob noch zusätzlicher Handlungsbedarf besteht (Gleissner & Klein, 2017).

Da sich die Unternehmen und deren Umfeld kontinuierlich verändern, müssen die Reports regelmässig und mit angemessenem Zeitaufwand aktualisiert werden können. Es ist entsprechend sinnvoll, die Aufbereitung der Reports mit geeigneten IT-Lösungen zu unterstützen. So lässt sich beispielsweise die Risikoidentifikation und anschliessende Quantifizierung in beträchtlichem Umfang automatisieren. Im abschliessenden Risiko-Dashboard können anschliessend der aggregierte Gesamtrisikoumfang, die Entwicklungsverläufe der Risiken im Vergleich zu Vorperioden sowie die empfohlenen Gegenmassnahmen aufgezeigt werden. Das Gesamtrisiko kann dabei beispielsweise im Eigenkapitalbedarf und einer Insolvenzwahrscheinlichkeit aufgezeigt werden.

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