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Austrittsgespräche: Abschied auf «Nimmerwiedersehen» oder neue Chance?

Wenn Austrittsgespräche systematisch durchgeführt und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis umgesetzt werden, sind sie sowohl für die Unternehmen als auch für die Mitarbeitenden weit mehr als eine notwendige Pflichtübung – oft sind sie auch kein Abschied für immer, sondern können der Beginn einer «wunderbaren Freundschaft» sein, um den berühmten Satz von Humphrey Bogart im unvergessenen Film-Klassiker «Casablanca» zu zitieren.

11.01.2022 Von: Alex Müller, Thomas Wachter
Austrittsgespräche

Austrittsgespräche – eine Investition der besonderen Art

Warum denn Austrittsgespräche mit solchen Mitarbeitenden, die unserem Unternehmen untreu werden? Lohnt sich die zeitliche Investition in einen letzten Gedankenaustausch mit ausscheidenden bisherigen Firmenangehörigen überhaupt? Macht es noch Sinn, sich mit «Reisenden auf der Wanderschaft» zu unterhalten oder sollte man sie nicht besser ohne weiteres ziehen lassen?

Dass ein möglichst aussagekräftiges Austrittsgespräch tatsächlich eine Investition der besonderen Art ist, habe ich im Verlaufe meiner gesamten HR-Laufbahn immer wieder erfahren. Auch heute noch betrachte ich diese Gespräche als eigentliche Chefsache. Dazu braucht es Empathie und die Fähigkeit, aktiv zuhören zu können. Für mich nehmen die HR-Verantwortlichen als «Katalysator» eine zentrale Rolle ein. Die Erfahrung zeigt, dass die direkten Vorgesetzten oft (noch) zu stark vom Weggang eines – austretenden und geschätzten – Mitarbeiters oder einer Mitarbeiterin betroffen sind, um ein sachliches Gespräch führen zu können.  

Es geht also um mehr als um eine blosse pflicht- und routinemässige Verabschiedung: Wenn die Unternehmenskultur und die damit verbundene Personalpolitik ihre Nagelprobe im Alltag tatsächlich bestehen soll, muss sichergestellt werden, dass sie nicht nur deklamatorischen Wert im Firmenlogo besitzt. Vielmehr sind Austrittsgespräche ein aussagekräftiges Controlling-Instrument zur Erfassung, Förderung und Entwicklung unseres Firmenimages – selbst dann, wenn die dabei erhaltenen Informationen verständlicherweise oft subjektiv «gefärbt» sind.  

Die Erfassung der Austrittsgründe

Natürlich ist ein einzelnes Austrittsgespräch mit einem verbitterten und vielleicht bei einer Beförderung übergangenen Mitarbeiter nicht repräsentativ genug für die Beurteilung unserer Personalpolitik. Erst dann können wir stichhaltige Ergebnisse erwarten, wenn die Auswertungen in genügender Zahl vorliegen. Dies führt uns direkt zum standardisierten Austrittsgespräch, wobei auch andere Formen möglich und denkbar sind.  

Eigentlich gehört es zu den Selbstverständlichkeiten, wenn wir uns als Personalverantwortliche mit den austretenden Mitarbeitenden über die – möglichst wahren – Gründe ihres Weggangs unterhalten. Daraus können sich nützliche Aufschlüsse über unsere Betriebskultur und die persönlichen Umstände ihres Wechsels ergeben. Aber auch die Linienchefs bis zu den Unternehmensleitungen sind daran interessiert zu erfahren, was Mitarbeitende verschiedener Berufsgruppen, Funktionen und Hierarchiestufen dazu veranlasst, unsere Firma zu verlassen. Dabei kann es natürlich nicht um eine Befragung mit Verhörcharakter gehen, sondern um ein konstruktives und aufklärendes Gespräch mit dem Ziel, nachher über die Austrittsmotive der Mitarbeitenden mehr zu wissen und daraus die erforderlichen Schlüsse zu ziehen.  

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