Unsere Webseite nutzt Cookies und weitere Technologien, um die Benutzerfreundlichkeit für Sie zu verbessern und die Leistung der Webseite und unserer Werbemassnahmen zu messen. Weitere Informationen und Optionen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Ok

Leistung als Führungskraft: 7 Fragen für einen nachhaltigen Erfolg

Ein Unternehmen braucht engagierte, emotional gebundene Mitarbeiter, die idealerweise über lange Jahre einem Unternehmen verbunden bleiben. Sie bringen eine grundlegende Kontinuität in die unternehmerische Entwicklung, mit ihrem Wissen und ihrer Motivation bilden sie das Schwungrad des Erfolgs und sind damit das Rückgrat des Unternehmens.

01.09.2023 Von: Matthias K. Hettl
Leistung als Führungskraft

Daher ist es für Führungskräfte eine zentrale Aufgabe, sich darüber bewusst zu werden, dass ihr Erfolg massgeblich von der Arbeit ihrer Mitarbeiter ab­hängt. Es geht sogar noch einen Schritt weiter. Wenn sich Mitarbeiter länger an ein Unternehmen binden, dann müs­sen sich Führungskräfte intensiv um ihre Mitarbeitenden kümmern. Das bedeutet, dass das Unternehmen sei­nen Mitarbeitern neben einer Vision, die aufzeigt, wo die gemeinsame Reise hingeht, und mit der sich alle Mitar­beiter identifizieren können, auch eine wertschätzende und gute Mitarbeiter­führung bietet.

Als Mitarbeiter auf die Arbeit freuen

Mitarbeiter sollen sich idealerweise schon am Wochenende darauf freuen, wieder mit ihrer Arbeit zu beginnen, die Kollegen zu sehen und ihren Aufgaben mit Freude nachzugehen. Idealerweise sehen Mitarbeiter ihre Arbeit als Leiden­schaft, mit der sie sich persönlich iden­tifizieren und jeden Tag besser werden wollen. Zudem macht es ihnen Spass, ihre Talente und Fähigkeiten jeden Tag aufs Neue in ihre beruflichen Aktivitä­ten einzubringen.

Das ist eine ideale Umgebung sowohl für Mitarbeiter als auch für Führungs­kräfte. Denn die meisten Menschen wünschen sich eine berufliche Aufga­benstellung, die ihnen Erfüllung und Zufriedenheit gibt. Daher ist es die Auf­gabe von Unternehmen und damit stell­vertretend für Führungskräfte, sich um ihre Mitarbeitenden zu kümmern.

Sie denken sich vielleicht gerade, dass das doch völlig normal sei. Gute Mitar­beiterführung ist das zentrale Binde­glied, der Transmissionsriemen, der das ganze Geschehen «in Schwung» und zusammenhält. Mitarbeiterführung ist dafür verantwortlich, dass Mitarbeiten­de zielgerichtet arbeiten können, wert­geschätzt werden und ihr Bestes geben, dass Unternehmen erfolgreich arbeiten. Das gelingt dann am besten, wenn die Mitarbeitenden jeden Tag die Chance haben, das zu tun, was sie am besten können, und dabei stets intrinsisch mo­tiviert sind, Arbeit von hoher Qualität zu leisten.

Kümmern Sie sich ausreichend um Ihre Mitarbeiter

Wie sieht es in Ihrem Unternehmen aus, für das Sie arbeiten? Kümmert sich dort die Führungskräfte darum, dass ihre Mitarbeitenden jeden Tag bei der Arbeit die Chance erhalten, das zu tun, was sie am besten können und wofür sie brennen? Hat die Führung einen Nährboden angelegt, auf dem Einsatzwille und Leistung jedes Einzelnen ge­deihen können?

Es gibt leider immer noch Führungs­kräfte, die zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt sind, wie sich in schlecht vorbereitete Meetings zu begeben, an­statt sich um ihre Mitarbeiter zu küm­mern. Es geht hier nicht darum, dass Führungskräfte ihre Mitarbeiter «be­muttern», sondern darum, dass sie sich ausreichend Zeit nehmen, sich mit ih­ren Mitarbeitern austauschen, Zeit neh­men für Dialog, Feedback und selbst zuhören, was aus Sicht der Mitarbeiter relevant ist zu tun. Es gibt Führungs­kräfte, die zu wenig die Bedürfnisse ih­rer Mitarbeiter kennen bzw. versuchen, darauf einzugehen, und wenig für die physische und mentale Gesundheit und das Wohlbefinden ihres Teams sorgen.

Damit Ihnen dies nicht passiert, können Sie mit den folgenden Schlüsselfragen, die von Robert S. Kaplan, dem Vater der Balanced Scorecard und weltweit füh­renden Vordenker, stammen, Ihre Füh­rungsqualitäten und Leistung als Füh­rungskraft überprüfen und feststellen, ob Sie sich noch auf dem richtigen Weg befinden. Versuchen Sie, etwas Abstand zu gewinnen, und beantworten Sie die folgenden sieben Fragen in aller Ruhe.

1. Setzen Sie die richtigen Prioritäten?

Im Alltagsstress gelingt es Führungs­kräften oft nicht, ihre Vision in ange­messener Form im Unternehmen zu verbreiten. Sie scheitern besonders an der Aufgabe, ihren Mitarbeitenden zu vermitteln, worauf diese ihre Bemühun­gen konzentrieren sollen.

Fragen Sie sich:

  • Wie oft äussere ich mich zur Vision für mein Unternehmen?
  • Haben Sie Ihren Mitarbeitern drei bis fünf Hauptprioritäten mitgeteilt, mit deren Hilfe Sie diese verwirklichen werden?
  • Sind Ihre Mitarbeiter in der Lage, diese Vision und die Prioritäten zu formulieren, wenn sie danach gefragt werden?

2. Stimmt Ihr Zeitmanagement?

Manager und Führungskräfte müssen wissen, womit sie ihre Zeit verbringen. Aus serdem sollten sie dafür sorgen, dass die eigene Zeiteinteilung (und die ihrer Mitarbeiter) den Hauptprioritäten entspricht.

Fragen Sie sich:

  • Womit verbringe ich meine Zeit? Ist dies für meine Hauptprioritäten angemessen?
  • Womit verbringen meine Mitarbeiter ihre Zeit? Deckt sich deren Zeiteinteilung mit den Hauptprioritäten des Unternehmens?

3. Geben Sie genug Feedback?

Häufig warten Führungskräfte mit ei­nem umfangreichen Feedback bis zum Mitarbeitergespräch am Jahresende, anstatt ihre Beschäftigten direkt und unmittelbar zu coachen, das ist ein grosser Fehler. Umgekehrt ist es auch wichtig, dass Sie mit Ihren Mitarbeitern ins Sparring gehen, sodass diese Ihnen regelmässig Empfehlungen und Rat­schläge erteilen und Feedback geben.

Fragen Sie sich:

  • Gebe ich rechtzeitig und direkt Feedback, auf das meine Mitarbeiter reagieren können?
  • Gibt es zwei oder drei mir unterstellte Mitarbeiter, die mir Dinge sagen, die ich vielleicht nicht hören möchte, die aber wichtig für mich sind?

4. Wer wird Ihr Nachfolger?

Führungskräfte, die sich nicht aktiv um Nachfolgeplanung bemühen, delegieren wahrscheinlich nicht genug und könn­ten zu Entscheidungsengpässen wer­den. Wichtige Mitarbeiter, die nicht aktiv gefördert und herausgefordert werden, verlassen das Unternehmen womöglich. Das ist eine zentrale Aufgabe, dass Sie sich mit Ihrer Reservebank beschäftigen.

Fragen Sie sich:

  • Habe ich mir - zumindest in Gedanken - einen oder mehrere potenzielle Nachfolger ausgesucht?
  • Coache ich diese Personen, und gebe ich ihnen anspruchsvolle Aufgaben?
  • Delegiere ich genug? Bin ich zu einem Entscheidungsengpass geworden?

5. Müssen Sie etwas ändern?

Die Welt verändert sich in Rekordge­schwindigkeit. Deshalb müssen Sie als Führungskraft und Manager in der Lage sein, ihren Unternehmensbereich ent­sprechend frühzeitig auf diese Verände­rung bzw. Transformation vorzubereiten und anzupassen.

Fragen Sie:

  • Ist die Gestaltung meiner Organisation auf die zentralen Erfolgsfaktoren des Unternehmens abgestimmt?
  • Wie würden Sie Ihr Unternehmen gestalten, wenn Sie bei null anfangen müssten?
  • Inwiefern würde sich die Neuorganisation von der aktuellen Gestaltung unterscheiden?
  • Sollte ich ein Team aus Mitarbeitern bilden, das diese Fragen beantworten und Empfehlungen für mich ausarbeiten kann?

6. Wie führen Sie unter Druck?

Das Verhalten einer Führungskraft unter Stress beeinflusst die Kultur des Unter­nehmens und das Verhalten der Mitar­beiter. Sie als erfolgreiche Führungskraft müssen sich darüber bewusst sein, was bei Ihnen Stress auslöst, und Ihr Ver­halten in solchen Phasen so regulieren, dass Ihr Handeln Ihren Überzeugungen und zentralen Werten entspricht.

Fragen Sie:

  • Durch welche Ereignisse gerate ich unter Druck?
  • Wie verhalte ich mich unter Druck?
  • Was signalisiere ich meinen Mitarbeitern mit diesem Verhalten? Sind diese Signale hilfreich, oder untergraben sie den Erfolg meines Unternehmens?

7. Bleiben Sie sich selbst treu?

Erfolgreiche Führungskräfte entwickeln ein Führungsverhalten, welches den Anforderungen des Unternehmens ge­recht wird und zu ihren eigenen Über­zeugungen und ihrer Persönlichkeit passt.

Fragen Sie:

  • Liegt mir mein Führungsverhalten?
    Spiegelt es wider, wer ich bin?
  • Besitze ich noch genügend Durchsetzungsvermögen, oder bin ich zaghaft geworden?
  • Bin ich zu sehr auf politische Korrektheit bedacht?
  • Verleitet mich die Sorge um meine nächste Beförderung oder meinen Bonus dazu, mich in Zurückhaltung zu üben oder zu zögern, meine Ansichten zu äussern?
Newsletter W+ abonnieren