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Aggressives Verhalten: 5 Tricks, wie Sie Unhöflichkeit und Grobheit stoppen

Jeder hat einmal einen schlechten Tag. Dafür haben Sie Verständnis. Ziehen Sie dennoch Ihre Grenzen. Zeigen Sie aggressivem Verhalten die „rote Karte“.

16.02.2024 Von: Brigitte Miller
Aggressives Verhalten

Aggressives Verhalten zerstört gegenseitigen Respekt

Im Miteinander gelten unausgesprochene Regeln: Dem anderen Respekt entgegenbringen und ihm höflich-freundlich begegnen. Jeder hält sich daran - mal mehr, mal weniger. Deshalb ist erst einmal das Verständnis gross, wenn mal ein Kollege einen Ausrutscher hat. Egal, ob der Kollege nun lautstark seine Meinung im Teammeeting durchsetzen will oder er ständig andere unterbricht, in solchen Momenten wird oftmals darüber hinweggesehen. Die eigene Nachsicht zieht keine Grenzen. Leider.

Denn es unerheblich, ob derjenige einmalig unhöflich ist oder immer wieder mit seiner Grobheit die Teamkollegen – und Sie selbst – vor den Kopf stossen. Aggressives Verhalten zerstört den gegenseitigen Respekt – und zwar jedes Mal, wenn es gezeigt wird. Erodiert der gegenseitige Respekt langsam, aber allmählich, hat dies Folgen auf

  • die Zusammenarbeit.
  • das Leistungsniveau.
  • die Arbeitsatmosphäre.
  • den Synergieeffekt.
  • den Stresslevel des Einzelnen und des Teams.
  • das Wohlbefinden.
  • das Mitarbeiterengagement.
  • den Service am Kunden, um nur einiges zu benennen.

Deshalb ist so wichtig, aggressivem Verhalten Einhalt zu gebieten und Grenzen aufzuzeigen. Damit das berufliche Miteinander und die Zusammenarbeit gut gelingen.

Unhöflichkeit, Grobheit und aggressives Verhalten stoppen: 5 Tricks

Zweifelsfrei wenden Sie selbst schon den einen oder anderen Trick an, um mit solchem Verhalten umzugehen. Erweitern Sie dennoch Ihren Handlungsspielraum. Machen Sie sich mit den folgenden Tricks vertraut.

Trick 1: Sich für aggressives Verhalten sensibilisieren

Aggressives Verhalten ist vielschichtig. Mal ist es einfach zu erkennen. Der Kollege schreit herum. Mal tritt es jedoch nur subtil in Erscheinung. Der Kollege fordert mit seinen Provokationen heraus. Sie werden es dann vielleicht gar nicht als solches einordnen (können). Und letztendlich deshalb auch keine Grenzen setzen.

Erhöhen Sie deshalb unbedingt Ihre Sensibilität gegenüber aggressivem Verhalten. Listen Sie einmal spontan auf, welche Verhaltensweisen Sie als grob, aggressiv und/oder unhöflich bezeichnen würden – wie beispielsweise

  • aggressiver Tonfall.
  • Brüllen.
  • verbale Attacken und/oder verbale Drohungen.
  • Ignorieren, nicht nur im Gespräch.
  • (ständiges) Unterbrechen.
  • Lächerlich machen.
  • die jeweilige Person herabsetzen.
  • nonverbale Signale wie bewusst wegschauen/wegdrehen, mit der Faust auf den Tisch schlagen, unangebrachtes Lachen usw.
  • nicht würdigen der erbrachten Leistungen.

Ergänzen Sie regelmässig Ihre Liste. Sie werden dadurch immer besser erkennen können, wann Sie aggressivem Verhalten ausgesetzt sind. So können Sie besser Ihr Ziel erreichen: Grobheiten und Unhöflichkeiten entgegenzutreten.

Tipp: Falls es Ihnen manches Mal schwer fällt, aggressives Verhalten zu erkennen, fragen Sie sich einfach:

  • Wann haben Sie sich „angemacht“ gefühlt?
  • Wann fühlten Sie sich plötzlich unsicher und unfähig?
  • Wann waren Sie während oder nach einer Begegnung innerlich „platt“?
  • Wann fühlten Sie sich nicht gehört oder wahrgenommen?
  • Wann fühlten Sie sich unwohl in Ihrer Haut?

Rufen Sie sich dann in Ruhe die jeweilige Situation ins Gedächtnis: Was ist geschehen? Wer war beteiligt? Wie ist derjenige aufgetreten? Was hat er/sie getan, um bei Ihnen dieses Gefühl auszulösen? Ihre Antworten bescheren Ihnen viele Erkenntnisse darüber, welches Verhalten Sie zukünftig aus als aggressiv und unhöflich einstufen sollten.

Trick 2: Direkt ansprechen – und um Erläuterung bitten

Fokussieren Sie das Verhalten – und nicht den Inhalt. Wechseln Sie also von der Sachebene auf die persönliche Ebene, ohne aber den anderen anzugreifen. Halten Sie Ihrem Kollegen einen „Spiegel“ vor. Dadurch durchbrechen Sie den emotionalen Zyklus, der sich in solchen Situationen oft hochzuschaukeln droht. Gleichzeitig ermöglichen Sie es dem Kollegen innezuhalten und so sein aggressives Verhalten zu stoppen.

Sprechen Sie dafür direkt an, wie Sie sein Verhalten erleben. Tun Sie dies am besten, indem Sie aus der Ich-Perspektive Ihre Beobachtungen mitteilen. „Unser Gespräch hat für mich gerade eine emotionale Wendung erfahren. Ich erlebe dich, als wütend und aggressiv. Und kann jetzt nicht nachvollziehen, weshalb diese Emotionen bei dir aufgetreten sind. Bitte erläutere mir, was dich so in Rage versetzt hat.“

Trick 3: Bedürfnisse deutlich äussern

Sagen Sie klipp und klar, welches Verhalten Sie nicht länger tolerieren werden. Kommunizieren Sie Ihre Grenzen. „So einen Umgangston gibt es bei uns im Team nicht“ oder „Wir lassen den anderen stets ausreden“ oder „Ich diskutiere gerne mit dir die weitere Vorgehensweise. Aber erst, wenn du mir einen respektvollen, höflichen Tonfall entgegenbringst.“

Trick 4: Gezielt anders (re-)agieren

Durchbrechen Sie das Interaktionsmuster. Verhalten Sie sich konträr. Statt nun beispielsweise bei einer verbalen Attacke zu schmollen, lächeln Sie und applaudieren Sie dem Kollegen demonstrativ. „Deine heftige Reaktion ist für mich ein Kompliment. Mir war gar nicht bewusst, welche Hitzewallungen mein Vorschlag auslösen kann.“

Trick 5: Darauf „wetten…“

Jeder hat Verhaltensmuster, die er immer wieder abspielt. So auch Ihr Kollege. Dies beschert Ihnen einen ungemeinen Vorteil. Sie wissen, dass Ihr Kollege beispielsweise gerne verbal auf den Tisch haut.

Stoppen Sie dieses Verhalten auf eine spielerische Art und Weise. Schliessen Sie mit ihm eine Wette ab – beispielsweise

  • „Wetten, dass du heute im Meeting dreimal lautstark deine Argumente vorbringen wirst.“
  • „Ich wette mit dir um eine Flasche Wein, dass du es heute nicht schaffst, ruhig und besonnen an der Diskussion teilzunehmen.“

Vielleicht lässt sich Ihr Kollege tatsächlich auf die Wette ein. Oftmals bewirkt aber bereits die Ankündigung, dass Sie sein Verhalten genau beobachten werden, dass sich derjenige nun garantiert anders verhalten wird. Schliesslich will er Ihnen nicht die Genugtuung verschaffen, nach dem Meeting sagen zu können „Gewonnen“.

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