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Erste Hilfe am Arbeitsplatz: In Notfallsituationen richtig reagieren

Unfälle können immer passieren, auch am Arbeitsplatz. Um dem Betroffenen zu helfen, kommt es auf die richtige Reaktion und geeignete Massnahmen an. In einem Nothilfekurs erfahren Sie, wie Sie in Notfallsituationen richtig reagieren und so vielleicht jemandem das Leben retten.

12.03.2024
Erste Hilfe am Arbeitsplatz

Im Nothelferkurs wichtige Basics lernen

Gerät jemand in Not, sind eine schnelle Einschätzung der Situation und die dazu passenden Hilfsmassnahmen wichtig. Es gilt: Immer zuerst den Notdienst rufen und dann Erste-Hilfe-Massnahmen durchführen. Gibt es im Betrieb Ersthelfer, sind diese ebenso zu informieren. Handelt es sich um Verletzungen mit Blutungen, stillen Sie diese mit einem sterilen Verband aus dem Verbandskasten, der in jedem Betrieb an einer für alle erreichbaren Stelle vorhanden sein muss. Bei akuten Schmerzen hilft es, den Kollegen zu beruhigen, bis weitere Hilfe eintrifft. Bei Bewusstlosigkeit sind die Vitalfunktionen zu überprüfen und bei einem Atem- oder Herzstillstand entsprechende Wiederbelebungsmassnahmen einzuleiten. In allen anderen Fällen bringen Sie den Verletzten in die stabile Seitenlage und sorgen dafür, dass er nicht auskühlt (Decke). Da es gar nicht so einfach ist, im Ernstfall die Ruhe zu bewahren und die richtigen Entscheidungen zu treffen, gibt es Nothelferkurse. In einem Nothelferkurs in der Schweiz erfahren Sie, wie Sie in jeder Situation richtig reagieren.

Das gehört in die Notfallausrüstung

Regelmässig den Notfallkasten zu kontrollieren, gehört zu den Aufgaben (z. B. für Ersthelfer) in Unternehmen. Diese Dinge sollten regelmässig auf Vollständigkeit geprüft und bei Bedarf aufgefüllt werden:

  • Verbandsmaterial (Pflaster, Kompressen, Mullbinden, sterile Auflagen)
  • Schere
  • medizinische Handschuhe
  • Rettungsdecke

Immer handeln!

Viele wissen im Notfall nicht genau, was zu tun ist. Auch mit einer Ersthelferausbildung ist die Unsicherheit bei manchen Arbeitnehmern hoch. Das Nicht-Handeln aus Angst, etwas falsch zu machen, führt eventuell dazu, dass man gar nichts macht, was in jedem Fall die falsche Entscheidung ist. Wenn es um Leben und Tod geht, gibt es kein falsches Handeln. Wer nichts tut, riskiert, dass der Betroffene verstirbt. Daher immer sofort handeln, Hilfe rufen und Erste-Hilfe-Massnahmen einleiten – und sei es nur das Absetzen des Notrufs, das Umsetzen der stabilen Seitenlage oder die Unterstützung durch eine Wärmedecke. Gesetzlich ist es sogar vorgeschrieben, Erste Hilfe zu leisten. Kommt der Betroffene durch Unterlassung zu Schaden, kann man für unterlassene Hilfeleistung zur Verantwortung gezogen werden (je nach Fall: Geld- oder Freiheitsstrafe). Macht man bei der Ersten Hilfe etwas falsch und lässt sich der Betroffene nicht reanimieren, gibt es keine Konsequenzen – schliesslich haben Sie alles versucht, was in Ihrer Macht stand. Um mehr Sicherheit zu bekommen und für den Ernstfall optimal vorbereitet zu sein, ist ein Ersthelferkurs für jeden zu empfehlen.

Arbeitsunfall im Home Office?

Immer mehr Arbeitnehmer arbeiten heute ganz oder teilweise im Homeoffice. Passiert ein Unfall hier während der regulären Arbeitszeit, greift der Unfallschutz. Erste-Hilfe-Massnahmen sind dann aber kaum durch den Arbeitgeber einzuleiten. Handelt es sich um einen akuten Notfall und der Arbeitnehmer kann noch einen Anruf oder eine E-Mail an den Arbeitgeber senden, sollte dieser nicht zögern, den Rettungsdienst an den Wohnort zu schicken oder Angehörige zu benachrichtigen.

Erste Hilfe – mit diesen Massnahmen retten Sie Leben

Von der stabilen Seitenlage bis hin zur korrekten Herzdruckmassage und Beatmung – im Nothelferkurs lernen Sie alles zu den wichtigen Massnahmen, wenn jemand in Not ist.

  • Ruhe bewahren: Ganz wichtig: Trotz aller Aufregung immer die Ruhe bewahren. Es nützt dem Betroffenen nichts, wenn Sie selbst in Panik ausbrechen. Atmen Sie tief durch und gehen Sie wie im Nothelferkurs gelernt vor.
  • Situation richtig einschätzen: Bevor Sie reagieren, schätzen Sie erst die Situation kurz ein. Was ist geschehen, um welche Art von Notfall handelt es sich und welche Massnahmen sind als Nächstes sinnvoll?
  • Betroffenen ansprechen: Prüfen Sie zuerst, ob der Betroffene ansprechbar ist. Ist derjenige nicht ansprechbar, aber Vitalfunktionen sind vorhanden, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage und rufen Sie den Rettungsdienst. Halten Sie ihn warm, bis der Rettungswagen eintrifft. Sind keine Vitalfunktionen (Puls, Atmung) vorhanden, wählen Sie sofort den Notruf und beginnen Sie umgehend mit der Herzdruckmassage und Beatmung. Holen Sie sich möglichst eine zweite Person dazu, um sich abwechseln zu können.
  • Stabile Seitenlage: Atmet der Betroffene normal, prüfen Sie, ob sich ein Fremdkörper im Mund oder Rachen befindet. Drehen Sie ihn anschliessend in die stabile Seitenlage, damit er sich bei Erbrechen nicht verschluckt. Für die Seitenlage knien Sie sich seitlich neben die Person. Legen Sie den ihm am nächsten befindlichen Arm gerade und eng anliegend am Körper hin, die Handfläche zeigt nach oben. Der andere Arm liegt locker auf der Brust. Winkeln Sie nun das gegenüberliegende Bein an und greifen Sie gleichzeitig am Knie und an der Schulter, um den Betroffenen in die stabile Seitenlage zu bewegen. Überstrecken Sie den Kopf leicht und öffnen Sie den Mund. Decken Sie ihn mit einer Decke zu, damit er nicht auskühlt. Prüfen Sie in regelmässigen Abständen, ob Puls und Atmung weiter vorhanden sind und warten Sie auf den Rettungsdienst.
  • Wiederbelebung: Sind kein Puls und Atmung vorhanden, ist nach dem Absetzen des Notrufs sofort die Wiederbelebung einzuleiten. Hier kommt es auf jede Sekunde an. Denn bereits nach drei Minuten nimmt das Gehirn bleibenden Schaden. Führen Sie die Herzdruckmassage in Kombination mit Beatmung so lange durch, bis der Rettungsdienst eintrifft.
  • Bei leichten Verletzungen ist eine Erstversorgung mit einem Verbandset möglich. Ist die Blutung sehr stark, legen Sie einen Druckverband an. Kreislaufprobleme lassen sich mit Ruhe, etwas Traubenzucker und hochgelagerten Beinen schnell in den Griff bekommen. Ist die Ursache unklar oder die Verletzung schwerer, ist der anschliessende Gang zum Arzt notwendig.
  • Beruhigung und Begleitung: Bleiben Sie bei dem Betroffenen, reden Sie ihm gut zu und beruhigen Sie ihn. Gerade bei akuten Herzinfarkten oder Schlaganfällen, aber auch bei schweren Verletzungen ist die Angst oft sehr gross und Ihre Begleitung extrem wichtig. Halten Sie die Hand des Betroffenen, geben Sie ihm etwas zu trinken, halten Sie ihn warm und warten Sie gemeinsam ab, bis der Arzt kommt.

Hinweis: Ihre eigene Sicherheit hat immer Vorrang. Bringen Sie sich nicht in Gefahr bei dem Versuch, jemanden zu retten. Wenn die Gefahrenlage unklar ist oder Sie den Betroffenen nicht aus der Situation befreien können (z. B. bei Einklemmen in einer Maschine), ist das zusätzliche Rufen der Feuerwehr wichtig.

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